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Müller zu neuem Infektionsschutzgesetz : Ausgangssperre sei „mit Sicherheit kritisch zu hinterfragen“

Inzidenz steigt in Berlin auf 118 – nur zwei Bezirke unter 100 + Polizei-Gewerkschaft beklagt Mangel an Selbsttests + Der Corona-Blog für Berlin.

Müller zu neuem Infektionsschutzgesetz : Ausgangssperre sei „mit Sicherheit kritisch zu hinterfragen“

Berlins Regierender Bürgermeister Michael Müller (SPD).Foto: Bernd von Jutrczenka/dpa

Berlins Regierender Bürgermeister Michael Müller (SPD) sieht den Vorschlag einer nächtlichen Ausgangssperre kritisch. Diese sieht eine Vorlage für ein neues Infektionsschutzgesetz vor, das bundeseinheitliche Corona-Regeln erlassen soll. Viele der Vorschläge habe Berlin bereits eingeführt, sagte der Vorsitzende der Ministerpräsidentenkonferenz. Außerdem betonte er, die Umsetzung des geplanten Gesetzes liege in der Hand der Länder. (Mehr dazu weiter unten im Newsblog.)

Weitere Corona-Nachrichten:

  • Aktuelle Fallzahlen: Berlin meldet 643 Neuinfektionen. Die Inzidenz ist deutlich gestiegen auf 118 (Freitag:102). Nur zwei Bezirke liegen unter 100.
  • Charité warnt vor Überlastung der Intensivstationen: Die Berliner Uni-Klinik registriert mehr schwere Verläufe. Besonders betroffen seien 30- bis 60-Jährige.
  • Mehr Service: Die aktuellen Corona-Regeln. Hier gibt es kostenlose Schnelltests. Positiv – was nun? Ein Leitfaden. Corona im Kiez: Newsletter kostenlos bestellen.
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Müller zu neuem Infektionsschutzgesetz : Ausgangssperre sei „mit Sicherheit kritisch zu hinterfragen“

Müller zum Bundesgesetz: Umsetzung liegt in der Verantwortung der Länder

Berlins Regierender Bürgermeister Michael Müller (SPD) sieht eine komplette nächtliche Ausgangssperre zur Eindämmung der Corona-Pandemie kritisch. Eine solche Maßnahme, wie sie ein aktueller Entwurf der Bundesregierung zur Verschärfung des Infektionsschutzgesetzes ins Spiel bringt, sei „mit Sicherheit kritisch zu hinterfragen“, teilte Müller am Samstag der Deutschen Presse-Agentur mit. „Aus Berliner Sicht kann ich sagen, dass wir viele Maßnahmen in diesem Entwurf schon beschlossen haben.“ Es bleibe in der Verantwortung der Länder, das Gesetz umzusetzen, sollte es „in dieser oder ähnlicher Form verabschiedet werden“.

Bund und Länder waren vor neuen Beschlüssen in der Corona-Krise vom bisherigen Format der Ministerpräsidentenkonferenz abgerückt. Parlament und Bundesrat sollen nun möglichst schnell bundeseinheitliche Maßnahmen beschließen. Müller ist derzeit Vorsitzender der Ministerpräsidentenkonferenz.

In einer Formulierungshilfe, die der Deutschen Presse-Agentur vorliegt und die am Samstag an Fraktionen und Länder geschickt wurde, schlägt der Bund strengere Maßnahmen für Landkreise mit Inzidenzen über 100 vor. Dabei geht es unter anderem um Ausgangsbeschränkungen von 21.00 Uhr abends bis 5.00 Uhr morgens. Es soll nur wenige Ausnahmen geben, etwa für medizinische Notfälle, den Weg zur Arbeit oder die Versorgung von Tieren, nicht aber für abendliche Spaziergänge alleine. (dpa)

Müller zu neuem Infektionsschutzgesetz : Ausgangssperre sei „mit Sicherheit kritisch zu hinterfragen“

Müller zu neuem Infektionsschutzgesetz : Ausgangssperre sei „mit Sicherheit kritisch zu hinterfragen“

Inzidenz steigt auf 118 – nur zwei Bezirke unter 100

643 neue Corona-Fälle wurden am Samstag in Berlin registriert, das teilte die Gesundheitsverwaltung am Nachmittag mit. Die Zahl liegt etwas niedriger als an den vergangenen Tagen (Freitag 1019). Der Inzidenzwert ist dagegen wieder deutlich gestiegen: von 102 am Freitag auf 118. 
Die Inzidenz gibt die Zahl der neuen Fälle pro 100.000 Einwohner:innen innerhalb einer Woche an. Am höchsten ist sie momentan in den Bezirken Neukölln (150) und Mitte (146). Die niedrigsten Werte melden Steglitz-Zehlendorf (93) und Friedrichshain-Kreuzberg (94) – die einzigen der zwölf Berliner Bezirke, die einen Wert unter 100 angeben. 
Die Auslastung der Intensivbetten durch Corona-Patient:innen ist mit 24,9 weiter knapp unter der 25-Prozent-Marke, ab der die dazugehörige Corona-Ampel von Gelb auf Rot umspringt. Auf Grün hingegen steht die Ampel für den Reproduktionswert. Dieser ist nach den niedrigen Werten der vergangenen Tage (0,6 am Freitag) wieder leicht gestiegen auf 0,74, liegt aber weiter unter dem kritischen Wert von 1.

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Protestaktionen für härteren Lockdown vor der Charité

Im Rahmen eines bundesweiten Aktionstags hat die Initiative „Zero Covid“ auch in Berlin zu Protestaktionen aufgerufen. Rund zwei Dutzend Menschen beteiligten sich am Samstagnachmittag an einer Kundgebung vor dem Hauptgebäude der Charité in Mitte und forderten einen harten Lockdown angesichts steigender Neuinfektionszahlen. Es gehe auch darum, sogenannten Querdenkern nicht die Straße zu überlassen, sagte eine Teilnehmerin. Zuvor war auch auf dem Tempelhofer Feld zu einer Kundgebung von der Neuköllner Linke aufgerufen worden.

Die Demonstrierenden treten für einen begrenzten, aber konsequenten Lockdown ein – auch deshalb, weil sie davon ausgehen, dass die Einschränkungen dann schneller wieder zurückgenommen werden könnten, wie Mitorganisatorin Sonja Radde im Rundfunk Berlin-Brandenburg (RBB) sagte. Am Abend sollte der bundesweite Aktionstag online per Livestream fortgesetzt werden. (dpa)

Inzidenz in Brandenburg steigt auf 111

Nach einem Rückgang über Ostern steigt die Sieben-Tage-Inzidenz in Brandenburg wieder. Die Zahl der neuen Ansteckungen pro 100.000 Einwohner in einer Woche lag am Samstag bei knapp 111, wie das Gesundheitsministerium in Potsdam mitteilte. Über das Osterfest und danach ging dieser Wert zurück und sank am vergangenen Donnerstag unter 100. An Ostern wurden allerdings vermutlich weniger Tests gemacht und gemeldet.

Die Gesundheitsämter meldeten innerhalb eines Tages 670 neue Corona-Infektionen. Am Freitag waren es noch 911 neue Fälle und vor einer Woche 515. Die meisten neuen Ansteckungen registrierte der Landkreis Oder-Spree mit 93 Fällen. Zuletzt kamen drei Todesfälle im Zusammenhang mit einer Covid-19-Erkrankung hinzu. (dpa)

Müller zu neuem Infektionsschutzgesetz : Ausgangssperre sei „mit Sicherheit kritisch zu hinterfragen“

Eine Drive-In-Teststation in Oranienburg.
 
Bild:
Soeren Stache/dpa

Müller: Änderung am Infektionsschutzgesetz könnte bis zu zwei Wochen dauern  

Der neue Prozess zur Nachschärfung des Infektionsschutzgesetzes könnte aus Sicht von Berlins Regierendem Bürgermeister Michael Müller (SPD) bis zu zwei Wochen dauern. „Ich gehe schon davon aus, dass innerhalb der nächsten 10, 14 Tage wir das gemeinsam – Bundestag und Bundesrat – auch bewältigen werden und dass wir damit dann auch einen Rahmen haben, mit dem wir alle gemeinsam gut arbeiten können“, sagte Müller am Freitagabend im ZDF-„Heute Journal“. Bundestagspräsident Wolfgang Schäuble (CDU) hatte sich ebenfalls am Freitag noch zuversichtlich geäußert, die Änderungen auch innerhalb einer Woche umsetzen zu können.

Müller äußerte sich dahingehend zurückhaltend. „Wenn sich im Bundestag die Situation so darstellt, dass man wirklich schnell dort auch zu einem Ergebnis kommt, geht es sicherlich auch schneller“, betonte er. Aber auch der Bundesrat müsse noch beschließen.
Angesichts steigender Neuinfektionszahlen und einer zunehmenden Belastung auf den Intensivstationen sollen am kommenden Montag nicht wie gewohnt Bund und Länder gemeinsam über neue Maßnahmen in der Corona-Krise entscheiden. Stattdessen sollen Bundestag und Bundesrat im Eilverfahren das Infektionsschutzgesetz nachschärfen, hieß es. Ziel sei es, bundesweit einheitliche Regelungen für Regionen mit hohen Infektionszahlen zu schaffen. Die Änderung solle schon in der kommenden Woche vom Kabinett beschlossen werden. Dessen Sitzung werde von Mittwoch auf Dienstag vorgezogen.
Müller befürwortete den Vorstoß, betonte aber, dass einige Themen, etwa im Bildungsbereich, weiterhin in der Verantwortung der Bundesländer blieben. (dpa)

Charité-Vorstand besorgt über dritte Pandemie-Welle 

Die Berliner Charité betrachtet mit großer Sorge die Entwicklungen in der dritten Pandemie-Welle. „Wenn die Anzahl schwer kranker Covid-Patienten die zweite Welle übertrifft, kommen wir in eine kritische Situation“, sagte Martin Kreis, Vorstand für die Krankenversorgung in Deutschlands größter Uniklinik.

Anfang des Jahres sei an der Charité durch die hohe Zahl an schweren Covid-Fällen auf Intensivstationen eine absolute Grenzbelastung erreicht gewesen. So habe die Charité im Januar nicht alle Patienten aus bereits überlasteten Kliniken anderer Bundesländern aufnehmen können. Sie selbst habe aber selbst keine Corona-Kranken in andere Bundesländer verlegen müssen. „Wir werden weiter alles daran setzen, Patienten aus der Region auch in Berlin zu versorgen“, sagte Kreis.
Die Zahl der Neuzugänge auf den Intensivstationen der Charité sei in den vergangenen beiden Wochen deutlich gestiegen, sagte Kreis. Besonders betroffen sei nun die Altersgruppe zwischen 30 und 60, die bislang wenig Chancen auf Impfungen hatte. „Der Trend ist eindeutig, und er zwingt uns, zu reagieren“, ergänzte das Vorstandsmitglied. So sei eine Reserve-Intensivstation wieder vollständig geöffnet worden. Darüber hinaus wurden planbare Operationen, die aufgeschoben werden können, abgesagt.
Da ein großer Teil des Charité-Personals bereits geimpft sei, gebe es an den Kliniken nun weniger Sorgen, dass Mitarbeiter wegen eigener Infektionen oder Quarantäne fehlten. Die Stimmung sei so, dass die Bereitschaft spürbar sei, die neue Herausforderung anzunehmen, sagte Kreis. Es gebe aber bei Teilen der Belegschaft auch Anzeichen von Erschöpfung und Trauer über die Corona-Toten. An der Charité ist bisher rund ein Drittel der beatmeten Covid-Patienten gestorben.
Ein großer Teil der Intensivbetten der Charité muss samt dem nötigen medizinischen Personal für Notfälle, die nichts mit der Pandemie zu tun haben, frei gehalten werden. Durch gute Hygiene-Konzepte brauchten Patienten mit anderen Leiden keine Angst zu haben, sich während der Pandemie an der Charité behandeln zu lassen, betonte Kreis.
Notfall-Mediziner hatten am Freitag vor einer drohenden Überlastung der Berliner Intensivstationen in der dritten Pandemie-Welle gewarnt. Es gebe im Moment bereits eine dramatische Belastung, sagte Steffen Weber-Carstens, medizinisch-wissenschaftlicher Leiter des Registers der Deutschen Interdisziplinären Vereinigung für Intensiv- und Notfallmedizin (Divi). So habe Berlin in den vergangenen drei Wochen wieder 100 beatmete Covid-Patienten mehr auf den Intensivstationen. Aktuell seien es rund 280. Allein in der Charité, die die schwersten Fälle behandelt, seien es 90. Ein Ende der Neuaufnahmen sei bei steigenden Infektionszahlen nicht absehbar. (dpa)

Inzidenz wieder gestiegen – Intensivbetten-Ampel weiter auf gelb

Die Auslastung der Intensivbetten in Berlin ist am Freitag weiter unter der kritischen Marke von 25 Prozent geblieben. Mit 23,8 Prozent lag die Auslastung um 0,1 Prozentpunkte unter dem Wert des Vortags, wie aus dem Lagebericht des Berliner Senats hervorgeht. Seit dem 9. Februar bewegt sich der Wert unterhalb der Schwelle. Die Belastung der Stationen hatte sich zuletzt aber rasch verstärkt – nach dem deutlichen Wiederanstieg der Infektionszahlen.

Damit steht aktuell nur eine der drei Berliner Corona-Ampeln auf Rot: Die Zahl der Neuinfektionen pro 100 000 Einwohner. Diese lag am Freitag bei 102,3 und war damit im Vergleich zum Vortag wieder leicht gestiegen (Donnerstag: 100,7).

Neu gemeldet wurden nach Daten vom Freitag 1019 neue Corona-Fälle. Damit stieg die Zahl der registrierten Infizierten seit Beginn der Pandemie in Berlin auf 152 319. Die Zahl der registrierten Todesfälle stieg am Freitag um 12 auf 3122. Wegen geschlossener Arztpraxen mit weniger Corona-Tests und -Meldungen rund um Ostern rechnet das Robert Koch-Institut (RKI) allerdings erst Mitte kommender Woche wieder mit zuverlässigeren Daten, wie RKI-Chef Lothar Wieler am Freitag sagte.

Die Corona-Ampeln sind das Warnsystems des Senats. Er hatte bei der Einführung für den Fall zweier roter Ampeln Handlungsbedarf vereinbart. Grün zeigte die Ampel am Freitag weiterhin nur beim sogenannten R-Wert. Er liegt laut Lagebericht aktuell bei 0,60 nach 0,63 am Tag zuvor. Die Reproduktionszahl gibt an, wie viele Menschen ein Infizierter durchschnittlich ansteckt.

Seit Wochen warnen Intensivmediziner bundesweit vor einer Überlastung der Kliniken. Als Nadelöhr gilt mittlerweile nicht etwa die Zahl der Betten oder der Beatmungsgeräte. Die Frage ist vielmehr, ob das Pflegepersonal für die Versorgung der Schwerstkranken ausreicht. Die Charité kündigte wegen der wachsenden Corona-Patientenzahl an, ab nächster Woche wieder planbare Eingriffe zu reduzieren.

“Dramatische Verjüngung” beim Altersschnitt der Intensivpatienten

Berliner Mediziner warnen vor einer Überlastung der Intensivstationen. Ein Drittel der Covid-19-Patienten mit schweren Verläufen ist inzwischen zwischen 30 und 59 Jahren alt. Die Liegedauer steigt – das belastet die Kliniken zusätzlich.

tagesspiegel

Wegen großer Nachfrage: Berlin verlängert Astrazeneca-Impfungen in Tempelhof

Berlin ist im Impffieber: Wegen der hohen Nachfrage nach Impfungen mit dem Astrazeneca-Impfstoff für über 60-Jährige wurden die zur Verfügung stehenden Impftermine im Impfzentrum Tempelhof bis zum 20. April verlängert. Das teilte die Gesundheitsverwaltung am Freitag mit. Zunächst war diese Impfaktion nur vom 2. bis 11. April vorgesehen. Der Zeitraum wurde erst am Dienstag bis zum 18. April ausgeweitet. Nun soll es nochmals zwei Tage länger dauern. Für Terminbuchungen ist die Impfhotline unter 030/9028-2200 zu erreichen.

Müller zu neuem Infektionsschutzgesetz : Ausgangssperre sei „mit Sicherheit kritisch zu hinterfragen“

Ein Polizei bekommt in Tempelhof eine Astrazeneca-Spritze.
 
Bild:
Tobias Schwarz/AFP-POOL/dpa

Brandenburg erlaubt Impfungen für über 60-Jährige in Modell-Praxen

In Brandenburg dürfen bestimmte Arztpraxen ab sofort den Corona-Impfstoff von Astrazeneca auch über 60-Jährigen ohne Vorerkrankungen impfen. Dies sei in den landesweit 217 Modellpraxen, die den Impfstoff Astrazeneca vom Land beziehen, für Einzelfälle genehmigt worden, teilten das Innenministerium und die Kassenärztliche Vereinigung Brandenburg (KVBB) am Freitag mit. Ansonsten dürfen in Brandenburg weiterhin nur über 70-Jährige und weitere Personen der Prioritätsgruppe 2 geimpft werden. Dies gilt auch für das am Mittwoch gestartete Impfen in weiteren Arztpraxen.
Die Modell-Praxen sollen ihre Patienten ansprechen und Termine vergeben, betonte KVBB-Chef Peter Noack. “Die Kolleginnen und Kollegen kennen ihre Patienten und wissen am besten, für wen Astrazeneca gut geeignet ist”, sagte er. «Wir bitten alle Bürgerinnen und Bürger von aktiven Nachfragen in den Praxen abzusehen, um die Praxisabläufe nicht zu stören.»
Innenminister Michael Stübgen (CDU) erklärte, dass die Erstimpfungen mit dem Wirkstoff von Astrazeneca in die Hausarztpraxen verlagert werden sollen. Aufgrund der weiterhin bestehenden Impfstoffknappheit könne jedoch nicht allen Brandenburgern über 60 Jahren ein sofortiges Impfangebot unterbreitet werden. “Es gibt noch viele über Siebzigjährige ohne Impfung, die weiterhin prioritär behandelt werden”, sagte Stübgen. (dpa)

Gewerkschaft beklagt Mangel an Corona-Selbsttests in Verwaltung

Die Gewerkschaft der Polizei (GdP) beklagt einen Mangel an Corona-Selbsttests bei vielen Berliner Behörden. Das Land als Arbeitgeber setze seine eigenen Vorgaben nicht um, erklärte Manuela Kamprath vom GdP-Landesvorstand am Freitag. Das sei absolut unverständlich. 
Seit einiger Zeit gilt in Berlin eine Pflicht für Arbeitgeber, ihren Beschäftigten, die nicht im Homeoffice arbeiten, zwei kostenlose Schnelltests pro Woche zu ermöglichen. Laut GdP wird der Vorgabe zum Beispiel in manchen Bürger- und Ordnungsämtern, wo viele Beschäftigte nach wie vor in Präsenz arbeiten und viele Kontakte haben, aber keine Folge geleistet. Was außerdem fehle, seien genügend Impfangebote für Verwaltungsmitarbeiter im Präsenzdienst.
Kamprath forderte zudem eine Testpflicht für jeden Bürger vor dem Besuch „publikumsstarker Ämter“. Die Regelungen für den Einzelhandel oder für körpernahe Dienstleistungen müssten entsprechend erweitert werden. „Ich habe noch keinen Virologen gehört, der von einem geringeren Ansteckungspotenzial gesprochen hat, wenn man eine Behörde statt ein Modegeschäft aufsucht“, so Kamprath. (dpa)

Berliner Literaturfestival will Toten der Pandemie gedenken

Das Internationale Literaturfestival Berlin will mit einer Lesung an die Menschen erinnern, die seit Beginn der Pandemie nach einer Corona-Infektion gestorben sind. Am 5. September könnten sich Einzelpersonen, Schulen, Universitäten, Kultureinrichtungen und Medien beteiligen, teilte das Festival am Donnerstagabend mit.

Berliner Literaturfestival will Toten der Pandemie gedenken

Erneut Datenleck bei Schnelltest-Anbieter

Wieder ist bei einem Anbieter für Schnelltests ein Datenleck entdeckt worden. Das meldete der “rbb” am Freitagmorgen. Demnach sind Getestete in ganz Deutschland betroffen, die sich in einem vom Unternehmen Eventus Media International betriebenen Zentrum haben testen lassen, in Berlin sind das vier Testzentren. Die Datenbank für die Schnelltests soll so schlecht geschützt gewesen sein, dass sensible Daten wie Adressen, Geburtsdaten, Telefonnummern, Mailadressen und Testergebnisse von tausenden Getesteten abrufen ließen.
Die Sicherheitslücke, aufgedeckt vom IT-Kollektiv “Zerforschung”, sei inzwischen geschlossen worden, Kunden würden einzeln angeschrieben und informiert, sagte das Unternehmen dem rbb. 17.000 Getestete und 7000 Testergebnisse seien bundesweit betroffen.

Müller: “Bestenfalls kurze Rücksprache” zwischen Bund und Ländern

Berlins Regierender Bürgermeister Michael Müller (SPD) rechnet nicht mit ausführlichen Bund-Länder-Beratungen am kommenden Montag. “Ich glaube, es wird bestenfalls eine kurze Rücksprache geben zwischen den Ministerpräsidenten und dem Kanzleramt, weil der Bundestag jetzt gestern deutlich gemacht hat, er will vor einer möglichen Beschlussfassung miteinbezogen sein und eine Diskussionsmöglichkeit haben”, sagte der amtierende Vorsitzende der Ministerpräsidentenkonferenz (MPK) im ZDF-“Morgenmagazin” am Freitag.
“Und es ist auch noch nicht hinreichend klar, was Überlegungen aus dem Kanzleramt wirklich bedeuten sollen, ein kurzer, harter Lockdown”, sagte Müller. Müller sagte, es gebe schließlich einen Lockdown und sehr viele Maßnahmen in den Bundesländern, die auch umgesetzt werden. “Insofern muss jetzt schon erklärt werden, was dazu kommen soll auch in Anbetracht bundesweit sinkender Zahlen.”
Ausgangsbeschränkungen bis hin zu einer Ausgangssperre seien juristisch sehr umstritten. “Denn es ist ein erheblicher Grundrechtseingriff, den man gut begründen muss. Und diese Begründungen liegen nicht vor”, sagte der MPK-Vorsitzende.
Müller lehnte Überlegungen zu mehr Regelungen zum Umgang mit der Corona-Pandemie auf der Bundesebene nicht ab: “Ich sage nicht, dass ich gegen bundeseinheitliche Kriterien bin und dagegen bin, dass wir möglicherweise durch einen gesetzlichen Rahmen durch den Bundestag diese Leitlinien haben, an denen sich alle orientieren müssen”, erklärte er.
“Diejenigen, die jetzt sagen, wir brauchen einen anderen gesetzlichen Rahmen auf der Bundesebene, die müssen ihn eben auch mal formulieren. Und Herr Laschet hat das zum Beispiel nicht getan und andere bisher auch nicht”, so der Regierende Bürgermeister.
“Es ist nicht so, dass es dann mehr Macht oder mehr Kompetenz für den Bund gibt oder für das Kanzleramt.” Es gebe dann einen einheitlichen Rechtsrahmen, sagte Müller. Details müssten natürlich in den Ländern umgesetzt werden. “Der Bundestag kann gar nicht in jedem Detail alles regeln, was in den Ländern umzusetzen ist.”
Die Ministerpräsidenten und Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) hatten bei ihrer Videoschalte am 22. März beschlossen, dass sie am 12. April erneut beraten. Nach Informationen der dpa aus Länderkreisen und anderer Medien stand zuletzt eine Verschiebung der geplanten Beratungen möglicherweise auf Mittwoch im Raum. (dpa)
Bundeskanzlerin Merkel reichen die Coronaauflagen nicht aus, sie will bundeseinheitliche Regeln – der Gipfel mit den Ministerpräsidenten findet nach Tagesspiegel-Informationen am Montag deshalb nicht statt, eventuell wird er auf Mittwoch verschoben. Alles zur Absage der Runde lesen Sie hier: 

Treffen der Länderchefs mit Merkel erst Mittwoch?

Merkel reichen die Corona-Auflagen nicht aus, sie strebt bundeseinheitliche Regeln an. Der Gipfel am Montag findet nach Tagesspiegel-Informationen nicht statt.
tagesspiegel

75-jährige Berlinerin „zu alt“ für Impfeinladung

Alle über 70-Jährigen haben eine Impfeinladung erhalten, haben wir im Checkpoint von gestern euphorisch verkündet. „Das ist leider gelogen“, schreibt uns eine verzweifelte 75-Jährige. Mehrfach hat sie unter der angegebenen Adresse der Gesundheitsverwaltung nachgefragt (Mails liegen dem Checkpoint vor), warum sie noch immer keinen Impfcode erhalten habe, während ihr etwas älterer Mann bereits doppelt geimpft ist. Sie solle bitte nicht noch einmal schreiben, bekam sie als Antwort.

In der Hotline, bei der sich Über-60-Jährige ohne Einladung melden können, sagte man ihr nach Stunden in der Warteschleife, sie sei zu alt: Die Grenze liege leider bei 69. „Ich bin fast vor Wut geplatzt!“, schreibt sie. „Jeden Tag: der Gang zum Briefkasten, ohne Erfolg! Ich muss im Melderegister von Berlin sein, da man mir pünktlich die Wahlunterlagen schickt. Ich wohne seit 1987 unter derselben Adresse.“ Email-Adresse und Handynummer hat sie beigefügt. „Mir ist völlig egal, mit welchem Präparat ich geimpft werde, Hauptsache, geimpft!“ Aufruf an alle, die egal was zum Impfen haben: Wir reichen die Einladung gern weiter.

Und wenn Sie jetzt ein paar positive Impfgeschichten gebrauchen können: Bitteschön.

[Mehr dazu im Checkpoint-Newsletter des Tagesspiegels, dem schnellsten Berlin-Überblick von Montag bis Samstag. Ab 6 Uhr morgens direkt in Ihr Postfach, zum Anmelden gehts hier entlang.]

TspCheckpoint

Amtsärzte wollen beim Impfen mitmachen – Forderung an Senat

Berlins Amtsärzte haben den Senat dazu aufgerufen, auch den öffentlichen Gesundheitsdienst in der Pandemie mitimpfen zu lassen. Bisher sei das nicht vorgesehen, dabei sei es für das Land auch wirtschaftlicher und schneller, sagte Neuköllns Amtsarzt Nicolai Savaskan. Die zwölf Amtsärzte seien sich einig, dass diese Zusatzaufgabe für die Ämter zu schaffen sei.
Ärzte verschiedener Fachrichtungen wie Kinder- und Jugendmediziner, Psychiater und Allgemeinärzte sowie weitere Disziplinen innerhalb der Gesundheitsämter seien gut in der Lage, Impfungen gegen Covid-19 zu geben, betonte Savaskan. Im Vergleich zu den 120 Euro pro Stunde, die Mediziner in den Impfzentren als Vergütung erhielten, spare eine Beteiligung der Gesundheitsämter dem Land Kosten. Denn hier fiele dann kein Extra-Honorar für Impfungen gegen Covid-19 an.
Vor allem aber könnten die Gesundheitsämter laut Savaskan die Immunisierung zum Beispiel bei vulnerablen Gruppen wie Krebs- oder HIV-Patienten schneller voranbringen. Auch für Behinderte oder psychisch kranke Menschen sei der Service denkbar. Denn durch die Beratungsstellen in den Bezirken gebe es ohnehin bereits viele Kontakte zu diesen Bevölkerungsgruppen.
Mit der wachsenden Zahl an zugelassenen Impfstoffen und größeren Lieferungen sollten neben den Impfzentren und Praxisärzten deshalb alle impfen, die das gut könnten, sagte der Neuköllner Mediziner. “Wir müssen uns beeilen.” Es sei logistisch überhaupt kein Problem, neben einem Testzentrum in einem Gesundheitsamt auch eine Impfstelle aufzumachen oder Impfbedürftige mobil aufzusuchen.
Bereits vor der Pandemie hätten Gesundheitsämter aktiv Schutzimpfungen für Kinder, Jugendliche und Erwachsene angeboten – in Ergänzung zum übrigen Gesundheitssystem, argumentierte Savaskan. Vorausschauend könnte es zum Beispiel Aufgabe der Gesundheitsämter werden, Kinder- und Jugendliche gegen Covid-19 zu immunisieren, sobald Impfstoffe auch für sie zugelassen würden. Ein Hersteller rechnet nach Studien bereits für das nächste Schuljahr damit, wenn die Prüfbehörden auf EU-Ebene grünes Licht geben. Die Anträge würden demnächst eingereicht. (dpa) 

Berlin prüft Beschaffung von russischem Sputnik V-Impfstoff

Das Land Berlin behält sich eine Beschaffung des russischen Corona-Impfstoffs Sputnik V vor, sieht hier aber zunächst den Bund am Zug. “Wir prüfen das”, sagte Gesundheitssenatorin Dilek Kalayci (SPD) am Donnerstag, ob Berlin dem Beispiel Bayerns und Mecklenburg-Vorpommerns folgen will.
“Aber ich erwarte vom Bund, dass er jeden möglichen Impfstoff beschafft.” Bayern und Mecklenburg-Vorpommern haben sich noch vor der möglichen EU-Zulassung von Sputnik V Optionen auf zusammen 3,5 Millionen Impfdosen gesichert. Hintergrund der Vorstöße: Noch ist Impfstoff gegen Corona in Deutschland ein knappes Gut. (dpa)

Berliner Schnelltest-Zentren wenig ausgelastet

Viele Berlinerinnen und Berliner lassen Möglichkeiten für kostenlose Corona-Schnelltests ungenutzt. Einen Monat nach dem Start des Angebots sind die Teststellen nur zu einem Drittel (32 Prozent) ausgelastet, wie die Gesundheitsverwaltung am Donnerstag mitteilte. 
Die höchste Auslastung der vorhandenen Testkapazitäten wurden demnach kurz vor Ostern am 1. April mit 62 Prozent erreicht. Inzwischen gibt es den Angaben zufolge rund 300 Teststationen in Berlin mit einer Kapazität von 130.000 Tests pro Tag oder etwa 900.000 Tests pro Woche. Jeder kann sich dort – gegebenenfalls mehrmals pro Woche – kostenfrei testen lassen und bekommt ein Zertifikat. (dpa)

Müller zu neuem Infektionsschutzgesetz : Ausgangssperre sei „mit Sicherheit kritisch zu hinterfragen“

Bild:
Foto: Annette Riedl/dpa

Müller zu neuem Infektionsschutzgesetz : Ausgangssperre sei „mit Sicherheit kritisch zu hinterfragen“

Inzidenz sinkt auf 100 – aber wieder mehr Neuinfektionen

In Berlin ist die Sieben-Tages-Inzidenz erneut gesunken und liegt jetzt bei 100,7, am Mittwoch lag sie noch bei 110,5. Der Wert, der angibt, wie viele Menschen sich innerhalb einer Woche pro 100.000 Einwohner:innen mit dem Coronavirus anstecken, liegt im Bezirk Treptow-Köpenick Berlinweit am niedrigsten bei 64,3. In Spandau (126,8) ist er am höchsten, dicht gefolgt von Neukölln (125,8). Die Corona-Ampel für en Inzidenzwert steht weiter auf Rot.
Auf den Intensivstationen werden aktuell 282 Corona-Patienten behandelt. Die Auslastung der Intensivbetten mit Covid-19-Patienten steigt weiter leicht an und liegt jetzt bei 23,9 Prozent. Damit rückt die kritische 25-Prozent-Marke noch näher. Wenn ein Viertel der Intensivbetten wegen Corona belegt ist, schaltet die Ampel auf Rot, derzeit zeigt sie Gelb. 

Die Gesundheitsverwaltung meldete am Donnerstag 923 Neuinfektionen, am Mittwoch waren es 545. Zwölf weitere Menschen sind im Zusammenhang mit einer Corona-Infektion verstorben.

Grün zeigt die Ampel nur beim sogenannten R-Wert. Er liegt laut Lagebericht aktuell bei 0,63 nach 0,70 am Tag zuvor. Die Reproduktionszahl gibt an, wie viele Menschen ein Infizierter durchschnittlich ansteckt. (mit dpa)

SPD-Gesundheitspolitiker: Auch Berlin muss sich um Sputnik V bemühen

Brandenburgs Ministerpräsident Dietmar Woidke (SPD) bemüht sich selbst um Sputnik-V-Impfstoff aus Russland. Unterstützung bekommt er aus dem Berliner Abgeordnetenhaus. “Berlin muss dringend eigene Gespräche aufnehmen”, sagte der gesundheitspolitische Sprecher der SPD-Fraktion, Thomas Isenberg, dem Tagesspiegel. “Ich verstehe, wenn einzelne Bundesländer jetzt überlegen, bei der Impfstoffbeschaffung nicht länger auf den Bund und die EU zu warten, sondern selber tätig werden.” Das “Schneckentempo” des Bundes untergrabe das Vertrauen in das Schutzversprechen des Staates.

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Eine Quelle: www.tagesspiegel.de

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