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Michael Müller zum Anschlag in Hanau: „Sind alle Zielscheibe“

Michael Müller zum Anschlag in Hanau: „Sind alle Zielscheibe“

Porträts von Opfern des Anschlags von Hanau unter der Friedensbrücke in Frankfurt am Main
Foto: Andreas Arnold/dpa

Berlins Regierender Bürgermeister Michael Müller (SPD) hat den rassistischen Anschlag von Hanau (Hessen) vor einem Jahr scharf verurteilt. „Solche Taten gehen uns alle an. Wir sind alle gleichermaßen Zielscheibe“, sagte er am Donnerstag.

Gemeint sei die offene, diverse Gesellschaft. „Rassistische und rechtsextremistische Gewalt, Hass und Menschenfeindlichkeit zerstören unsere Gesellschaft. Das dürfen wir nicht zulassen.“ Sein tiefes Mitgefühl gelte dieser Tage den Hinterbliebenen der Opfer.

Am 19. Februar 2020 hatte ein 43-jähriger Deutscher in Hanau neun Menschen mit ausländischen Wurzeln erschossen, bevor er mutmaßlich seine Mutter und schließlich sich selbst tötete. Am Freitag, dem Jahrestag des Anschlags, ist auch eine Gedenkveranstaltung geplant, an der Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier teilnehmen soll.

„Rechter Terror bedroht unser aller Zusammenleben“, erklärten Anne Helm und Carsten Schatz von der Berliner Linksfraktion im Abgeordnetenhaus. Es müsse deshalb auch endlich als gesamtgesellschaftliche Aufgabe verstanden werden, rechte Strukturen zu zerschlagen, strukturellem Rassismus in Behörden und Gesellschaft entgegenzutreten und rassistischen und antisemitischen Ideologien zu widersprechen – „egal in welchem Gewand sie auftreten“.

Michael Müller zum Anschlag in Hanau: „Sind alle Zielscheibe“

Bürgermeister Michael Müller (Archivfoto) (Foto: REUTERS)

Die Bezirksbürgermeisterin von Friedrichshain-Kreuzberg, Monika Herrmann (Grüne), rief dazu auf, aus dem rechten Terror in Deutschland endlich Konsequenzen zu ziehen. „Die Sicherheitsbehörden müssen entschieden agieren, statt jedes Mal wieder auf Einzeltaten hinzuweisen.“

► Am Donnerstagabend (18 Uhr) will das Bezirksamt Neukölln an die Opfer des Mordanschlags vor einem Jahr erinnern. Auf der Gedenkveranstaltung am Rathaus sollen unter anderem Bezirksbürgermeister Martin Hikel (SPD) und Anetta Kahane von der Amadeu-Antonio-Stiftung sprechen. In den Fenstern des Rathauses sollen 213 Kerzen zum Gedenken an alle Todesopfer rechtsextremer oder rassistischer Gewalt aufgestellt werden, am Balkon die Bilder und Namen der Mordopfer aus Hanau zu sehen sein.

Für Freitag sind weitere Veranstaltungen geplant. Das Bezirksamt Friedrichshain-Kreuzberg etwa will als Zeichen des Erinnerns die Flaggen vor den Dienstgebäuden in der Frankfurter Allee und in der Yorckstraße auf Halbmast setzen.

Für Samstag (14 Uhr) ist eine Demonstration gegen Rassismus in Neukölln angekündigt. Dort verübten in den vergangenen Jahren mutmaßlich rechtsextreme Täter eine ganze Reihe von Brandanschlägen und bedrohten Mitglieder linker Initiativen und Parteien. Gegen zwei verdächtige Männer wird ermittelt, die Staatsanwaltschaft will Anklage erheben.

Eine Quelle: www.bz-berlin.de

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