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Mehr Sicherheit an Schulen und Kitas : Mit diesem Corona-Selbsttest soll es in Berlin losgehen

Das Szenario für Selbsttests an Schulen wird konkreter. Der Senat nennt bereits einen Produktnamen. Impfungen an Schulen sind ebenfalls im Gespräch.

Mehr Sicherheit an Schulen und Kitas : Mit diesem Corona-Selbsttest soll es in Berlin losgehen

Lektion im Selbsttest. Berliner Lehrer und Schüler sollen am März eigenständig Abstriche durchführen können.Foto: Georg Hochmuth/dpa

Bei den angekündigten Selbsttests für Berlins Schul- und Kitapersonal sowie für Schüler:innen soll „nach bisherigem Stand“ das gleiche Präparat zum Einsatz kommen, das bereits für die Schnelltests genutzt wird. Es handelt sich um das Produkt „Dedicio“ der Firma „nal von minden“. Dies teilt die Bildungsverwaltung auf ihren aktualisierten Covid-Info-Seiten mit.

Mit der Sonderzulassung durch das Bundesinstitut für Arzneimittel und Medizinprodukte (BfArM) rechne die Senatsverwaltung für Gesundheit „voraussichtlich Anfang bis Mitte März“, heißt es dort. Nun öffnen die Grundschulen mit den ersten bis dritten Klassen im Wechselunterricht allerdings schon am 22. Februar. In einer ersten Phase sollen deshalb die Hilfsorganisationen Deutsches Rotes Kreuz, Arbeiter-Samariter-Bund, DLRG, Johanniter und Malteser zwei bis drei Lehrer:innen pro Schule zu Testteams ausbilden, die ihre Kolleg:innen auf freiwilliger Basis einem Schnelltest unterziehen. Gleiches ist für das Personal in der Kita-Notbetreuung geplant.

Dass Bildungssenatorin Sandra Scheeres (SPD) bei den Selbsttests für Lehrer und Schüler keine Zeit mehr verlieren will, ist seit vergangener Woche klar. Da hatte der Senat 32 Millionen Euro für Test-Kits ans Schulen beschlossen.

Dass es nun tatsächlich losgehen soll, liest man auch auf den genannten Info-Seiten: Sobald die Sonderzulassung vorliege, würden die Selbsttests für das schulische Personal, für die Schülerinnen und Schüler sowie für das Kitapersonal über die Schulen zur Verfügung gestellt, heißt es da. Das genannte Produkt “dedicio® COVID-19 Ag plus Test” ist auch bereits als Schnelltest im Einsatz, wird bisher aber nur durch geschultes Personal eingesetzt. Später könnten andere Tests folgen.

Nach Angaben der Bildungsverwaltung sollen pro Person und Woche zwei Selbsttests ausgereicht werden, die zu Hause angewendet werden können. Die Anwendung dieser Selbsttests beruhe ebenfalls auf Freiwilligkeit.

“Deutlich angenehmer als die PCR-Tests”

Die Selbsttests seien “in der Anwendung deutlich angenehmer als die bekannten PCR-Tests”. Sie funktionierten “ohne den sehr unangenehmen tiefen Abstrich im Rachen und Nasenloch” Ein einfacher Abstrich im vorderen Bereich der Nase sei ausreichend. Damit sei der Selbsttest auch für die Anwendung durch Schülerinnen und Schüler geeignet.

Zur Information über die korrekte Anwendung, zu allen organisatorischen Fragen und zum Ablauf werde die Senatsverwaltung für Bildung, Jugend und Familie “rechtzeitig umfangreiches Informationsmaterial sowie ein Erklärvideo zur Verfügung stellen”.

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“Ich finde gut, dass es mit dem großflächigen Testen an den Schulen und Kitas losgeht und kann nur alle Lehrerinnen und Lehrer ermutigen, beim Testen mitzumachen”, sagte die grüne Fraktionsvorsitzende Silke Gebel dem Tagesspiegel am Montag. Gebel hatte sich seit langem für die Forcierung der Testung an Schulen und Kitas eingesetzt.

“Je mehr dabei sind, desto klarer wird das Bild”, erwartet die Abgeordnete. Besser wäre es allerdings gewesen, “wenn das BfArM die Art des Schnelltests einmal als Selbsttest zugelassen hätte und dann mit Positivlisten arbeitete”, bedauert Gebel den entstehenden Zeitverzug.

Jetzt wird über Impfungen an Schulen gesprochen

Auch beim Impfen könnte es bald vorangehen. Nach Informationen des Tagesspiegels gibt es zwischen den Senatsverwaltungen für Bildung sowie für Gesundheit bereits entsprechende Gespräche mit der Kassenärztlichen Vereinigung. Es werde die Möglichkeit besprochen, direkt an Schulen zu impfen.

Weitere Sicherheitsvorkehrungen

Da das Impfen an den Schulen noch nicht konkret absehbar ist, sind die übrigen Sicherheitsvorkehrungen umso wichtiger.

„Dauerhafte Kipplüftung unterstützt den Luftaustausch, ist aber nicht ausreichend“, heißt es unmissverständlich in den neuen Informationen zum Lüften, die die Bildungsverwaltung in der Vorwoche an die Schulen verschickte. Regelmäßige „Stoß- und Querlüftung“ bleibe daher „unentbehrlich“. Ergänzt wurde dieser Hinweis mit zahlreichen Grafiken, was denn unter richtigem Lüften zu verstehen sei.

Mehr Sicherheit an Schulen und Kitas : Mit diesem Corona-Selbsttest soll es in Berlin losgehen

Am Dathe-Gymnasium muss Direktorin Helmke Schulze zum Lüften auf die Leiter steigen: Nur großen Fenster sind nicht in Griffhöhe.Foto: Kitty Kleist-Heinrich

Während sich etliche Schulen über die akribische Bebilderung der Lüftungsvorgänge lustig machten, wären andere Schulen einfach nur froh, wenn sie überhaupt richtig lüften könnten: Angeblich gibt es Bezirke, die ihre Fenster noch immer nicht alle repariert haben. Und dann gibt es schick renovierte Schulen, deren in Griffhöhe erreichbare Fenster sich ausschließlich kippen lassen: Am Dathe-Gymnasium in Friedrichshain gibt es in jedem einzelnen Klassenraum eine Leiter.

Auch sonst lässt sich das Land die Sicherheit gezwungenermaßen einiges kosten:

  • Die Zahl der mobilen Luftreinigungsgeräte soll bis Ostern berlinweit auf 2800 steigen und könnte sich bis zum Sommer noch einmal verdoppeln.
  • Es sollen 700.000 FFP2-Masken und medizinische Masken bereitgestellt werden.
  • Auch 12.000 zusätzliche mobile Endgeräte für Pädagog:innen werden angeschafft.

Ungenaue Testergebnisse am Otto-Nagel-Gymnasium

Einen Dämpfer bezüglich der Erwartungen an Schnelltests gab es unterdessen anlässlich der Eignungsprüfung für die Begabtenklassen am Biesdorfer Otto-Nagel-Gymnasium: Dort hatte ein Test Mitte Januar zum Teil fehlerhafte Ergebnisse geliefert: Alle Viertklässler, die am 17. Januar zunächst einen positiven Befund hatten, „waren nicht infiziert“, teilte die stellvertretende Schulleiterin Dana Wolfram am Montag auf Anfrage mit. Das habe der anschließende PCR-Test ergeben. Der Vorgang habe zu großer Verunsicherung geführt und sei „sehr bedauerlich“.

Nach Tagesspiegel-Informationen gibt es inzwischen Hinweise, wonach eine Testmarke zum Einsatz kam, die besonders sensibel auf Hitze oder Kälte reagiert. Das müsse – etwa bei der Lagerung – beachtet werden. Um welches Produkt es sich handelte, war nicht zu erfahren.

Wie berichtet waren in ganz Berlin rund 800 Schüler an sieben Schulen zum IQ-Test angetreten, davon allein knapp 300 am Rosa-Luxemburg-Gymnasium in Pankow. Um das Infektionsrisiko zu senken, wurde allen Familien empfohlen, sich am Vortag an den jeweiligen Schulen auf Corona testen zu lassen. Einzig in Biesdorf hatte der Schnelltest bei rund einem halben Dutzend Kindern ein positives Ergebnis gezeigt.

Eine Quelle: www.tagesspiegel.de

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