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Manch Online-Shop übertreibt es mit dem Verpackungsmüll

Manch Online-Shop übertreibt es mit dem Verpackungsmüll

Viel zu oft werden für kleine Lieferungen überdimensionierte Verpackungen verwendet, findet B.Z.-Redakteur Uwe Steinschek
Foto: dpa/picture-alliance/B.Z.-Montage

Jeden Montag sagen B.Z.-Redakteure, was sie wirklich stört. Heute Uwe Steinschek, der findet, dass der Verpackungswahnsinn beim Online-Versand zuweilen hohe Wogen schlägt.

Kürzlich habe ich mir einen Kugelschreiber bestellt. Der kam in einem Karton, der so groß war, dass man zur Not drin hätte wohnen können. Der DHL-Bote war kaum hinter dem Ding zu sehen.

Ich übertreibe vielleicht etwas. Aber so manch ein Online-Versandshop übertreibt bestimmt – und nicht nur etwas, sondern ganz gewaltig. Es gibt nicht wenige Fälle, in denen die Größe der Verpackung in keinem Verhältnis zur Winzigkeit des Inhalts steht.

Nachdem mein Paket angekommen war, machte ich mich auf die Suche nach dem Kugelschreiber. Karton aufgeschnitten: jede Menge braunes Papier, Styroporkügelchen, die unangenehm an den Händen hafteten, Plastik-Folie mit Noppen. Der Haufen mit dem Verpackungsmüll rechts neben meinem Karton wuchs und wuchs.

Na, wo ist er denn, mein Kugelschreiber? Ich war schon kurz davor, die Kundenhotline anzurufen. Doch dann fand ich das Schreibgerät am Boden des Kartons – in einer Extra-Verpackung, die noch einmal mit Plastik eingeschweißt war.

Papiercontainer ständig überfüllt

Ich schaute mir meinen neuen Kugelschreiber an, meine Frau schaute auf den Haufen Verpackungsmüll und danach aus dem Fenster auf den Hinterhof: „Sieht so aus, als müssten wir das Zeug erst mal bunkern. Die Papiercontainer und die Wertstofftonnen sind voll“, offenbarte sie mir.

Ein paar Tage später habe ich mit meinem Nachbarn Rolf über das Thema gesprochen, als wir uns am Papiercontainer trafen. „Dem Versandhändler ist die Kartongröße schnuppe“, klärte er mich auf, „denn die Lieferdienste rechnen die Versandkosten nicht nach Volumen, sondern nach Gewicht ab.“

Und dann wusste er noch: „Das ist auch eine Frage der Lohnkosten. Der Verpacker ist schneller, wenn er nur wenige Paketgrößen nutzen muss, Wenn er zu lange Zeit hat, sich zu überlegen, welche Größe er nimmt, ist das teurer als der größte Karton.“

Eine Quelle: www.bz-berlin.de

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