Dnachrichten.de
Berlin news - Die offizielle Website der Stadt Berlin. Interessante Informationen für alle Berlinerinnen, Berliner und Touristen.

„Man fühlt sich als Spieler verarscht“ : Der Friedenauer TSC und die verzweifelte Suche nach einem Sportplatz

Die Amateurfußballer des Friedenauer TSC können keinen ihrer Plätze nutzen. Der Frust bei den 750 Vereinsmitgliedern wird immer größer.

„Man fühlt sich als Spieler verarscht“ : Der Friedenauer TSC und die verzweifelte Suche nach einem Sportplatz

Ohne Platz. Der Friedenauer TSC kann in der Offenbacher Straße inzwischen nicht mehr trainieren. Auch zwei andere Sportanlagen…Foto: Friedenauer TSC

Der Friedenauer TSC hat 750 Mitglieder in seiner Fußball-Abteilung, die erste Männermannschaft spielt in der Landesliga. „Und wir haben 200 Kinder auf der Warteliste“, sagt Geschäftsführer Henrik Müllner, der die erste A-Jugend trainiert. „Es könnten viel mehr spielen, wenn wir den Platz dazu hätten“, sagt Müllner.

Doch genau das ist das Problem – und es ist zuletzt noch viel größer geworden. Der FTSC kann derzeit keinen seiner drei Sportplätze nutzen. Anstehende Sanierungen der Ruppin-Grundschule – die seit Jahren geplant sind, aber nicht ins Laufen kommen – machen den Spiel- und Trainingsbetrieb in der Offenbacher Straße unmöglich. Die weiteren Sportplätze, die dem Verein eigentlich zur Verfügung gestanden hätten, am Rheingau-Gymnasium sowie in der Eisackstraße, werden schon umgebaut und fallen momentan ebenfalls weg.

Folglich muss der Verein nach Tempelhof in die Bosestraße umziehen. Doch auch an der neuen Spielstätte gibt es immer wieder Probleme mit dem Sportamt, das letztendlich die Entscheidungskraft besitzt, wenn es um die Verteilung der Zeiten und Plätze geht. Zuletzt wurden Friedenau Trainingszeiten gestrichen. Grund dafür sei die Kabinennutzung durch den FC Viktoria 89. Eine Anfrage des Tagesspiegels zur Situation an das zuständige Sportamt blieb unbeantwortet.

„Uns wurde ganz klar gesagt, wir dürfen nur in der Bosestraße spielen und nirgendwo anders“, sagt FTSC-Geschäftsführer Müllner. Doch durch die Kürzung der Zeiten muss der Verein einige Heimspiele noch weiter entfernt in der Markgrafenstraße durchführen.

„Wir müssen aufpassen, dass wir daran nicht eingehen.“

Für den kommenden Winter gibt keine Garantie dafür, dass alle Teams trainieren können: „Früher war es so, dass Kleinfeldmannschaften eine Trainingseinheit in der Halle bekommen haben. Das ist auch vorbei“, sagt Müllner. Auch die Kleinsten müssten draußen trainieren. Das macht das Platzproblem noch komplizierter.

Außerdem sei der Umzug in die Bosestraße für die Mannschaften „eine Katastrophe“, wie Müllner sagt. „Durch eine schlechte BVG-Verbindung kommen die meisten Spieler mit dem Fahrrad zum Training. Sobald die Temperaturen aber sinken und es kälter wird, werden nicht mehr viele kommen“, befürchtet Müllner und warnt: „Wir müssen aufpassen, dass wir daran nicht eingehen. Es ist nicht mehr zehn vor zwölf, sondern schon zehn nach zwölf.“

[Neuigkeiten aus Ihrem Berliner Kiez lesen Sie in unseren Tagesspiegel-Bezirksnewslettern Kostenlos und kompakt: leute.tagesspiegel.de.]

Simon Schulte im Rodde spielt für die zweite Männermannschaft in der Kreisliga A. Am vergangenen Sonntag schoss der Stürmer beide Tore gegen den SV Adler beim 2:1-Auswärtserfolg. Er ist frustriert darüber, dass sein Team nicht mehr auf den Platz in der Offenbacher Straße darf: „Man fühlt sich als Spieler verarscht, weil wir nicht trainieren können, obwohl der Platz nicht genutzt wird.“

Müllner betont, dass viele Klubs in Tempelhof-Schöneberg zu wenig Trainingsgelegenheiten hätten: „Die allgemeine Problematik für den Sport im Bezirk sind schlechte technische und nicht wettkampfgerechte Ausstattung der Sportplätze, Verletzungsgefahr durch nicht rechtzeitige Sanierungen und generell zu wenig gedeckte Sportanlagen. Es gibt in Friedenau nicht einen funktionierende Großfeldplatz mehr.“ Sportmöglichkeiten zu schaffen ist eine Aufgabe des Senats. Doch nicht nur – aber besonders – in Friedenau gibt es dabei sehr viel Nachholbedarf.

Eine Quelle: www.tagesspiegel.de

Hinterlasse eine Antwort

Deine Email-Adresse wird nicht veröffentlicht.

This website uses cookies to improve your experience. We'll assume you're ok with this, but you can opt-out if you wish. Accept Read More

Privacy & Cookies Policy