Lernvideos sind in der Corona-Krise bei Lehrern und Schülern gefragt, eignen sich aber nach Einschätzung von Experten nicht immer für den Unterricht. Laut Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft (GEW) ist der Hauptkritikpunkt die mangelnde Prüfung der Inhalte.
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Die Videos könnten deshalb nicht pauschal empfohlen werden und müssten vor der Verwendung immer erst überprüft werden – und das koste Zeit, sagte Lydia Puschnerus, Leiterin des Vorstandsbereichs Schule der GEW Berlin. Ein großes Thema unter Lehrern seien die Clips aber trotzdem, auch weil sie eine Abwechslung zu Arbeitsblättern böten.
Auch der Bundesvorsitzende des Verbandes Bildung und Erziehung (VBE), Udo Beckmann, sieht in den Videos eine gute Auflockerung für den Unterricht. Er gab aber zu bedenken, dass kostenlose Angebote keiner Qualitätsprüfung unterliegen.
«Ob die Inhalte für Lernende sinnvoll aufbereitet sind, ist Glückssache», sagte Beckmann. Allgemein würden Lehrer gerne öfter digitale Medien benutzen. Das hätten vom VBE in Auftrag gegebene Forsa-Umfragen gezeigt. Ein Pluspunkt werde in der besseren individuellen Förderung gesehen. Beckmann hofft, dass die Digitalisierung an den Schulen, etwa durch bessere Ausstattung und Fortbildung, weiter vorangetrieben wird.
Eine Quelle: www.berlin.de