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Länger-Lockdown in Berlin, weil der Senat keinen Zeitdruck will!

Länger-Lockdown in Berlin, weil der Senat keinen Zeitdruck will!

Für den Regiereden Bürgermeister Müller (SPD) ist der neue Bund-Länder-Beschluss ein „Paradigmenwechsel“
Foto: picture alliance

Der Berliner Senat verlängert den Lockdown der Hauptstadt auf einen Schlag um 31 Tage. Bis zum 24. April – knapp eine Woche länger, als Bund und Ländern verabredeten (18. April).

Warum die Extra-Tour? Laut dem Regierenden Michael Müller (56, SPD) hat das rein formale Gründe, um nicht unter Zeitdruck zu kommen: „Wir haben pauschal den größtmöglichen Zeitrahmen ausgeschöpft für Maßnahmen.“ Neu werde nach der nächsten Runde mit der Kanzlerin entschieden (12. April).

Halten will sich Berlin aber an den Oster-Lockdown: Am Gründonnerstag ist alles dicht, was üblicherweise auch Karfreitag geschlossen ist – also u.a. Supermärkte! Weitere Details klärt der Senat am Donnerstag.

Länger-Lockdown in Berlin, weil der Senat keinen Zeitdruck will!

Jens (42), Kaufmännischer Angestellter, und Elif Zimmermann (35), OP-Schwester mit Sohn Sinan (1) aus Tempelhof: „Wir besuchen die Oma in Tegel über Ostern. Sie ist aktuell unser einziger Kontakt. Unser zweites Ostern mit Kind lassen wir uns nicht verderben“ (Foto: Ufuk Ukta)

Nils Busch-Petersen vom Handelsverband ist entsetzt: „Man stritt sich über Reisefragen und beschloss Supermarktschließungen. Völlig sachfremd! In der verbleibenden Zeit werden sich die Kunden ballen und Kontakte steigen!“

Für Müller ist der neue Bund-Länder-Beschluss dagegen ein „Paradigmenwechsel“: „Es geht nicht mehr nur um Einschränkungen, es geht nicht mehr nur um auf-zu, auf-zu. Wir wollen ein Gefühl dafür entwickeln, was geht wie …“

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Dazu dienen Modell-Projekte. Über Ostern werden sie wie die Museums-Öffnungen allerdings gestoppt. So darf das Union-/Hertha-Derby (4. April) nur ohne Zuschauer stattfinden, auch geplante Aufführungen in Volksbühne, Staatsoper, Deutsche Oper (1.-5. April) müssen nachgeholt werden. Bald kommen auch Projekte für die Außen-Gastronomie.

Länger-Lockdown in Berlin, weil der Senat keinen Zeitdruck will!

Britta (56), Rezeptionistin, und Martin P. (57), LKW-Fahrer aus Rügen: „Die Regelungen für die Osterfeiertage sind eine Katastrophe! Wir wären gerne ein paar Tage nach Berlin gekommen. Das mussten wir jetzt schon zweimal verschieben“ (Foto: Ufuk Ukta)

Schwerpunkt der Senats-Sitzung: Testen, Testen, Testen – aber es gibt Probleme.

► Auch Tests für Kita-Kinder! Jugendsenatorin Sandra Scheeres (51, SPD) will dafür 2,2 Millionen Selbsttests beschaffen. Bis zu den Sommerferien sollen die Kids damit unter Elternaufsicht pro Woche je einen Selbsttest machen können. 87 Prozent der angemeldeten Kinder sind wieder in der Kita, auch dort spiegelt sich das „dynamische Infektionsgeschehen wider“.

Länger-Lockdown in Berlin, weil der Senat keinen Zeitdruck will!

Kim K. (19), Schülerin aus Mitte: „Ich finde es natürlich schade, dass ich meine Großeltern und meine Großtante nicht sehen kann. Für uns ist es auch eine Vorsichtsmaßnahme. Für mich hätten die Regeln über Ostern aber noch strenger sein können“ (Foto: Ufuk Ukta)

►  Test-Lücken in Schulen! Für rund 30 Millionen Euro müssen zusätzlich sechs Millionen Tests gekauft werden. Denn die schon besorgten Dedicio-Tests sind „nach sich verdichtenden Hinweisen nicht zeitnah einsetzbar“, so ein Senats-Papier. Sie sind immer noch nicht als Selbsttest für Kinder zugelassen.

Länger-Lockdown in Berlin, weil der Senat keinen Zeitdruck will!

Jan K. (46), Kurierfahrer aus Senftenberg: „Wir halten uns an die Oster-Regeln. Ich besuche mit meiner Frau, unserer Tochter (7) und unserem Sohn (2) meine Eltern. Die wohnen zum Glück nur ein paar Straßen weiter und freuen sich, ihre Enkelkinder wiederzusehen“ (Foto: Ufuk Ukta)

► Keine Test-Pflicht für Arbeitnehmer! Gesundheitssenatorin Dilek Kalayci (54, SPD) scheiterte mit dem Versuch, sie zweimal wöchentlich vorzuschreiben. Stattdessen werden aber Arbeitgeber verpflichtet, Testmöglichkeiten anzubieten.

Müller: „Ich habe auch eine Station im Roten Rathaus.“ Er kritisierte, dass nur die Hälfte der Lehrer die Gratis-Angebote annimmt.

Eine Quelle: www.bz-berlin.de

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