Dnachrichten.de
Berlin news - Die offizielle Website der Stadt Berlin. Interessante Informationen für alle Berlinerinnen, Berliner und Touristen.

Kommunikation ohne Worte : Das Zauberwort fehlt

Beten ist nicht alles. Bei den Emojis klafft eine gravierende Lücke, die geschlossen werden sollte. Ein Zwischenruf.

Kommunikation ohne Worte : Das Zauberwort fehlt

Gefühle ohne Ende. Aber wo bleibt der Dank?Foto: picture alliance/dpa

Es gibt leichtes Lächeln, breites Lächeln, Lächeln ohne alles. Es gibt Sternaugen und Herzaugen. Es gibt erhobene Hände, gespreizte Hände, die winkende Hand und die „Schlag-ins-Gesicht-Hand“.

Und natürlich gibt es als Emoji die zusammengelegten Hände, die je nach Glossar als „beten“ oder einfach nur „zusammengepresst“ erklärt werden.

Von fern haben sie Ähnlichkeit mit dem berühmten Gemälde von Albrecht Dürer, den „Betenden Händen“, nur dass sie in der Stoßrichtung nicht schräg nach vorn gehen, sondern gerade nach oben gen Himmel.

Noch mehr Ähnlichkeit haben sie mit dem respektvollen Yoga-Gruß „Namaste“. Beide Bedeutungen würden den Einsatz des Symbols wohl in Grenzen halten, obwohl Yoga immer populärer wird und die Kirchen auch noch ausreichend junges Publikum übrighaben.

Wie drückt man Wertschätzung aus?

Was ihre Verbreitung jedoch viral macht, ist das Fehlen eines wichtigen Symbols: Wie sagt man „Danke“ in der Emoji-Sprache? Offenbar gar nicht. Ein eigenes Symbol dafür ist nicht zu finden.

Die zusammengepressten oder auch betenden Hände sind als Ersatz so weit verbreitet, dass sie fast schon zum Danke-Symbol ehrenhalber ernannt werden könnten, als Folge einer Abstimmung mit den Füßen beziehungsweise mit den Klicks.

Das verwundert, da doch die digitalen Natives in vielerlei Hinsicht deutlich sensibler sind als die vorangegangenen Generationen.

[Behalten Sie den Überblick: Jeden Morgen ab 6 Uhr berichten Chefredakteur Lorenz Maroldt und sein Team im Tagesspiegel-Newsletter Checkpoint über die aktuellsten Entwicklungen rund um das Coronavirus. Jetzt kostenlos anmelden: checkpoint.tagesspiegel.de.]

Zur Sensibilität gehört aber auch Wertschätzung und Dankbarkeit für das, was andere einem Gutes zufügen. Also müsste es eigentlich so zugehen wie bei den Inuit, die auch viel mehr Wörter für Schnee haben als die Deutschen oder gar die Italiener. Einfach weil sie so viel mehr davon haben in allen Erscheinungsformen.

Ein Lächeln reicht nicht

Nach diesem Prinzip könnte man zwar das breite Lächeln, wie das leichte oder das Lächeln ohne alles einsetzen, um verschiedene Aspekte von Dankbarkeit zum Ausdruck zu bringen.

Das Lächeln kann ja auch Zustimmung bedeuten, freundliche Kenntnisnahme oder Belustigung. Aber es fehlt einfach der Kern: Ein exklusives „Dankeschön“ mit drei Steigerungsformen.

Die Varianten kann man ja trotzdem noch spielen. Hauptsache es gibt für Einsteiger und Ältere, für tendenziell Undankbare und Stiesel eine goldene Brücke, eines der wichtigsten aller Gefühle auszudrücken: Dankbarkeit.

Für Dankbarkeit kann man beten, man kann sie pädagogisch einfordern, selber pflegen oder eben blitzschnell praktizieren. Mit einem Klick auf ein eindeutiges Symbol. Wer erfindet es?

Eine Quelle: www.tagesspiegel.de

Hinterlasse eine Antwort

Deine Email-Adresse wird nicht veröffentlicht.

This website uses cookies to improve your experience. We'll assume you're ok with this, but you can opt-out if you wish. Accept Read More

Privacy & Cookies Policy