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Kokain-Erbin Emma Coronel verhaftet : El Chapos Ehefrau führte die Drogengeschäfte offenbar weiter

Netflix hat Emma Coronel weltberühmt gemacht. Nun muss sich auch Ehefrau von Drogenbaron „El Chapo“ vor Gericht verantworten.

Kokain-Erbin Emma Coronel verhaftet : El Chapos Ehefrau führte die Drogengeschäfte offenbar weiter

Emma Coronel Aispuro inszenierte sich gerne auch öffentlich.Foto: AFP

Die Nachricht ging schnell um die Welt. Es schien einfach zu interessant zu sein, dass die wohl berühmteste Kokainerbin auf dem Flughafen Dulles nahe Washington abgeführt wurde. Emma Coronel Aispuro (31) wird vorgeworfen, in die Aktivitäten des früher von ihrem Mann geleiteten Sinaloa-Kartells verwickelt zu sein, wie das Justizministerium in Washington mitteilte.

Der inzwischen inhaftierte Joaquín „El Chapo“ Guzmán gilt als ehemals mächtigster und reichster Drogenbaron der Welt, nun ist auch seine Frau ein Fall für die Gerichte. Die Aufnahmen vom Flughafen wirkten wie im Film, und sie wären vielleicht auch nur eine lokale Notiz gewesen – gäbe es da nicht die global erfolgreiche Netflix-Serie „El Chapo“, deren zentraler Bestandteil die Beziehung der Eheleute Guzman ist.

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Sie orientiert sich an tatsächlichen Ereignissen, die nur gelegentlich einmal Fiktion mit Realität vermischen. Emma Coronel, die ehemalige Schönheitskönigin, spielte immer wieder mit dem Image der reichen Frau. Sie ließ sich mit Krone fotografieren, legte Wert auf aufwendigen Personenschutz und kokettierte mit ihrem Vermögen.

Seit dieser Woche sieht es nun schlecht aus für die Zukunft des Ehepaares Guzman. Die US-Justiz wirft Coronel vor, ihrem Mann und Vater ihrer Zwillingstöchter, bei einem seiner spektakulären Tunnel-Ausbrüche geholfen zu haben. Unter anderem soll sie Millionen Dollar Schmiergeld übergeben haben. Doch das ist nicht alles.

Es deutet nach Erkenntnissen der Ermittlungsbehörden viel daraufhin, dass Coronel auch als Repräsentantin für das Sinaloa-Kartell tätig war und sie sich selbst aktiv im Drogenschmuggel engagierte. Dass sie also in einem der brutalsten und profitgierigsten Geschäfte eine Art Erbinnenrolle eingenommen hat.

Sie will auf “nicht schuldig plädieren”

Coronel, die sowohl die mexikanische als auch die US-amerikanische Staatsbürgerschaft besitzt, saß während des dreimonatigen Prozesses gegen ihren Mann fast jeden Tag im New Yorker Gerichtssaal und wurde von Guzman mit einem Luftkuss begrüßt. Guzman, der 2017 an die USA ausgeliefert und zu einer lebenslangen Haft ohne die Möglichkeit der Freilassung verurteilt wurde, soll zwischen 2000 und 3000 Morde selbst ausgeführt, verantwortet oder in Auftrag geben haben.

Aufgebaut hat der in armen Verhältnissen aufgewachsene Schulabbrecher das Kokain- Imperium auf die konservative Art und Weise und wie von seinem Lehrmeister Pablo Escobar (Kolumbien) vorgemacht: mit Korruption und brutaler Gewalt. Die Verhaftung Emma Coronels, noch wichtiger aber ihre mögliche Verurteilung, wäre ein wichtiger Erfolg für die Drogenfahnder in Mexiko als auch in den USA – und zwar nicht nur aus dem juristischem Blickwinkel heraus.

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Denn der Ruhm durch die Netflix-Serie ist umstritten. Nicht wenige junge Zuschauer sehen den Reichtum und die Macht der Kartelle als ein durchaus erstrebenswertes Ziel an und bewundern die Kartellbosse, die über Leichen gehen für ihren Lifestyle.
Sie alle bekommen nun mit, dass dies auch Konsequenzen haben kann.

Für Joaquin Guzman bedeutete es, dass er den Rest seines Lebens in einer Hochsicherheitszelle in einem fremden Land verbringen muss. Ähnliches droht nun Emma Coronel, auch wenn ihr Anwalt Jeffrey Lichtman erklärte, sie werde auf „nicht schuldig“ plädieren. Nur Netflix könnte wieder einmal profitieren – mit einer vierten Staffel. (mit APF)

Eine Quelle: www.tagesspiegel.de

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