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Knapp an der Rezession vorbei : Deutsche Wirtschaft wächst zu Jahresbeginn um 0,2 Prozent

Für die deutsche Wirtschaft hat das Jahr 2022 mit einem Mini-Wachstum begonnen. Der Ukraine-Krieg trübt die Aussichten allerdings deutlich ein.

Knapp an der Rezession vorbei : Deutsche Wirtschaft wächst zu Jahresbeginn um 0,2 Prozent

Aussicht vom Bode-Museum auf die Berliner Skyline mit Baukränen im Sonnenuntergang (Archivbild)Foto: dpa/Gerald Matzka

Die deutsche Wirtschaft ist in den ersten drei Monaten des Jahres trotz des Krieges in der Ukraine leicht gewachsen – und damit knapp an einer Rezession vorbei geschrammt. Um 0,2 Prozent stieg das Bruttosozialprodukt (BIP), wie das Statistische Bundesamt am Freitag anhand einer ersten Schätzung mitteilte. In den letzten drei Monaten 2021 war die Wirtschaft noch um 0,3 Prozent geschrumpft – ab zwei negativen Quartalen hintereinander ist von einer technischen Rezession die Rede.

Zu dem leichten Wachstum trugen laut Statistikamt vor allem höhere Investitionen bei, während der Außenbeitrag das Wirtschaftswachstum bremste. Die Wirtschaftsleistung lag damit um 0,9 Prozent unter dem Vor-Corona-Niveau vom vierten Quartal 2019. Im Vorjahresvergleich war das BIP preisbereinigt 4,0 Prozent höher als im ersten Quartal 2021, als die Konjunktur von den Auswirkungen der zweiten Corona-Welle getroffen worden war.

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Der Deutsche Industrie- und Handelskammertag (DIHK) sieht die deutsche Wirtschaft wegen des Ukraine-Kriegs derzeit „in größter Unsicherheit“. Die Lage sei „eine Belastung für alle Unternehmen, aber besonders für die energieintensive Industrie“, erklärte Hauptgeschäftsführer Martin Wansleben. Nötig seien daher Impulse für mehr Stabilität, Investitionen und Wachstum. Dazu sei vor allem „Sicherheit bei der Energieversorgung“ wichtig.

Inflation im Euro-Raum bleibt hoch

Wie Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck am Mittwoch gesagt hatte, bedroht auch der Inflation die Konjunktur, da sich Konsumenten aufgrund der höheren Preise mit Investitionen zurückhalten. Auch im gesamten Euroraum bleibt die Inflation hoch. Im April legten die Preise hier um 7,5 Prozent zu – etwas stärker also als in Deutschland, wo das Plus bei 7,4 Prozent lag.

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Dass die Teuerungsraten weiterhin steigen dürften, zeigt ein Blick auf die Importpreise. Wie das Statistische Bundesamt am Freitag mitteilte, lagen die Preise für Einfuhren im vergangenen Monat 31,2 Prozent über dem Niveau des Vorjahresmonats. Eine höhere Veränderung gab es demnach zuletzt 1974 bei der ersten Ölkrise. Verglichen mit Februar dieses Jahres stiegen die Importpreise zuletzt um 5,7 Prozent. Einen extremen Anstieg gab es im vergangenen Jahr bei importiertem Strom: Dieser war im März 440,8 Prozent teurer als im März 2021. Verglichen mit Februar dieses Jahres verdoppelten sich die Preise hierfür.

Positive Signale aus China

Für die deutsche Konjunktur ist aber nicht nur der russischen Angriffskrieg, sondern auch das Coronavirus nach wie vor eine Bedrohung. Vor allem die Lockdowns in China stören die Lieferketten und Absätze in der Volksrepublik empfindlich. Doch zumindest hier gab es positive Signale aus Peking.

Die chinesische Staatsführung will mit Hilfspaketen für die Wirtschaft eine zu starke Konjunkturabkühlung verhindern. Das berichteten am Freitag Staatsmedien und zitierten dabei das Politbüro der regierenden Kommunistischen Partei. China werde der Industrie, aber auch kleinen Firmen unter die Arme greifen. Ebenso werde man eine gesunde Entwicklung des Immobilienmarktes fördern und ein stabiles Funktionieren der Kapitalmärkte gewährleisten.

Noch sind Volkswirte zuversichtlich, dass die deutsche Wirtschaft trotz des angespannten globalen Umfelds im Gesamtjahr 2022 wachsen wird. Allerdings wurden die Erwartungen zuletzt reihenweise nach unten geschraubt. „Die deutsche Wirtschaft steuert durch schwieriges Fahrwasser und durchläuft die höchsten Inflationsraten seit Jahrzehnten“, stellten beispielsweise führende Wirtschaftsforschungsinstitute fest. Sie erwarten für das Gesamtjahr nun 2,7 Prozent Wachstum. Im Herbst war noch ein Plus von 4,8 Prozent vorhergesagt worden. Die Bundesregierung senkte ihre Wachstumserwartungen für 2022 von 3,6 Prozent auf 2,2 Prozent.

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Eine Quelle: www.tagesspiegel.de

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