Dnachrichten.de
Berlin news - Die offizielle Website der Stadt Berlin. Interessante Informationen für alle Berlinerinnen, Berliner und Touristen.

Keine Eishockey-WM in Belarus : Wenn der Druck des Geldes zu groß wird

Lange zierte sich der Verband, nun hat er Belarus doch die Eishockey-WM entzogen. IIHF-Präsident Fasel sollte sich dafür nicht feiern lassen. Ein Kommentar.

Keine Eishockey-WM in Belarus : Wenn der Druck des Geldes zu groß wird

Innig verbunden und jetzt doch getrennt: Alexander Lukaschenko und René Fasel.Foto: dpa

Es war eine Pressemeldung mit Wirkung. Am Samstag gab Autohersteller Skoda bekannt, dass er als Sponsor für eine Eishockeyweltmeisterschaft in Belarus nicht zu Verfügung stehen werde. Nach 28 Jahren drohte der größte Unterstützer der WM-Turniere mit Rückzug.

Die Drohung des Geldentzugs wirkte: Am Montag knickte der Eishockeyweltverband um seinen selbstherrlichen Präsidenten René Fasel ein: Es wird keine Eishockey-WM im Unrechtsstaat von Alexander Lukaschenko geben. Das ist eine sehr gute Nachricht. Die bedenkliche Nachricht allerdings ist, dass nicht menschlicher Verstand gesiegt hat, sondern der Druck des Geldes.

Der Weltverband  hätte Belarus spätestens im August 2020, nach der gefälschten Präsidentenwahl, das Turnier entziehen müssen. Es ist ein Skandal, dass IIHF-Präsident Fasel den Entscheid nun zwar als „unvermeidlich“, aber auch als „bedauerlich“ bezeichnet.

Vor ein paar Tagen noch ist der Schweizer Lukaschenko bei einer Stippvisite in Minsk noch um den Hals gefallen – nicht nur bildlich.

2014 gab es schon eine Eishockey-WM in Belarus, obwohl der Staat seinerzeit auch schon Menschenrechte mit Füßen getreten hat. Fasel war damals auch schon IIHF-Präsident und hat nun seit Monaten gefährlichen Unsinn von sich gegeben. Klar nach dem Motto: Sein Verband sei ein Sportverband und kein politischer. Der Eishockeyweltverband schaute weg, und kokettierte mit Eishockeyfan Lukaschenko. 

[Wenn Sie alle aktuellen Entwicklungen zur Coronavirus-Pandemie live auf Ihr Handy haben wollen, empfehlen wir Ihnen unsere App, die Sie hier für Apple- und Android-Geräte herunterladen können]

Sicher, der Druck der Sponsoren kam spät und er war wohl eine Reaktion auf den Druck der Politik, nach der VW-Tochter Skoda hatten auch andere WM-Sponsoren mit dem Rückzug gedroht. Man kann man ihnen auch vorwerfen, dass sie schon früher mit dem Absprung hätten drohen müssen.

Die EU erkennt Lukaschenko seit der gefälschten Präsidentenwahl von 2020 nicht mehr als Präsident an. Bei Protesten gegen den Diktator gab es hunderte Verletzte und viele Tote, die Opposition wurde verfolgt und es gab angeblich sogar Auftragsmorde der Regierung. In so einem Staat hat eine großes Sportereignis nichts verloren.

Kommende Woche soll entschieden werden, wo die WM – vom 21. Mai bis 6. Juni geplant – stattfindet. Für den vorgesehenen Co-Gastgeber Riga könnte es wohl allein eine Nummer zu groß sein. Aber so wichtig ist das nicht: Wichtiger ist, dass Belarus raus ist und wichtig ist, dass Funktionäre wie René Fasel vor die Tür gesetzt werden. Auch im Namen der Menschlichkeit.

Eine Quelle: www.tagesspiegel.de

Hinterlasse eine Antwort

Deine Email-Adresse wird nicht veröffentlicht.

This website uses cookies to improve your experience. We'll assume you're ok with this, but you can opt-out if you wish. Accept Read More

Privacy & Cookies Policy