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Keine Einnahmen, teure Miete, kaum Corona-Hilfe – Wirt droht die Pleite

Keine Einnahmen, teure Miete, kaum Corona-Hilfe – Wirt droht die Pleite

Wirt Mirko Hemme (52) stammt aus Jena. Am Freitag entscheidet er über die Zukunft seines Restaurants
Foto: Ufuk Devrim Ucta

Das Restaurant „Thüringer Stuben“ im Helmholz-Kiez in Prenzlauer Berg steht vor dem Aus. Die Kunden bleiben aus, Lieferando ist zu teuer und jetzt wurde auch noch die Miete erhöht.

Das 25. Jubiläum sollte groß gefeiert werden, ein Straßenfest war geplant. Doch stattdessen sieht es eher so aus, als ob die „Thüringer Stuben“ nach einem Vierteljahrhundert für immer schließen. Das Restaurant im Helmholtz-Kiez steht wegen Corona vor dem Aus!

„Der Umsatz reicht nicht mal für die Miete“, sagt Inhaber Mirko Hemme (52). Seit Beginn des zweiten Lockdowns bietet er wie viele andere Gastronomen seine thüringischen Spezialitäten (u.a. Rostbrätl, Sauerbraten, Klöße) zum Außer-Haus-Verkauf an.

Keine Einnahmen, teure Miete, kaum Corona-Hilfe – Wirt droht die Pleite

Die „Thüringer Stuben“ an der Stargarder Straße in Prenzlauer Berg (Foto: Ufuk Devrim Ucta)

„In den ersten Wochen ging das halbwegs gut, auch der Glühwein-Verkauf lief. Doch seit dem Jahreswechsel kommt kaum noch jemand. Manchmal verkaufe ich nur zwei, drei Gerichte. Das ist unwirtschaftlich, ein echtes Desaster.“ Allein im Januar machte er ein Minus von 10.000 Euro!

Lieferando verlangt 30 Prozent Anteil, wenn er deren Dienste in Anspruch nimmt. Das ist bei den engen Margen in der Gastronomie nicht für jeden zu stemmen.

Hemme machte sein Restaurant im August 1996 auf, seine Gäste kamen nicht nur aus Prenzlauer Berg. 85 Plätze drinnen, im Sommer 48 auf der Terrasse. Sechs Mitarbeiter hat er – die nun vor einer ungewissen Zukunft stehen. Seit zwei Wochen ist das Lokal erst einmal zu. Am Freitag will Hemme entscheiden, ob er für immer schließt.

Seine düstere Prognose: „Vor August wird das mit der Wiedereröffnung der Restaurants wohl nichts, die Inzidenz von zehn werden wir nie erreichen. Die Politik sollte uns endlich eine Perspektive geben! Ich bin selbst Risiko-Patient, aber so geht es nicht weiter. Wir können doch nicht warten, bis alle durchgeimpft sind.“

Je 2200 Euro hat er vergangenes Jahr für zwei Hepa-Filter investiert. „Die stehen nun ungenutzt herum.“

Keine Einnahmen, teure Miete, kaum Corona-Hilfe – Wirt droht die Pleite

Die Gaststube ist verwaist – möglicherweise für immer (Foto: Ufuk Devrim Ucta)

Nach einem traurigen Facebook-Post sagten seine Stammgäste Unterstützung zu – doch die will Hemme nicht annehmen. „Wir müssen selbst über die Runden kommen.“ Sein Problem: „Die Hilfsgelder fließen kaum. Plötzlich wurden letzte Woche Unterlagen für die November-Hilfe nachgefordert. Das ist doch ein Witz! Bislang habe ich nur einen Abschlag bekommen, der reicht nicht mal für die Miete…“

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Zudem wurde die trotz Corona gerade erhöht – sie liegt bei 4290 Euro pro Monat. Strom nicht inklusive. „Vattenfall schickt mir Mahnungen, droht mit der Sperrung. Auch die Krankenkassen mahnen. Überall muss ich in Vorleistung gehen. Das ist einfach nicht machbar.“

Klingt nach einem traurigen Ende für die „Thüringer Stuben“ im Helmholtz-Kierz.

Eine Quelle: www.bz-berlin.de

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