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Kalayci schießt gegen Berliner Amtsärzte: „Da haben sie sich überhoben“

Kalayci schießt gegen Berliner Amtsärzte: „Da haben sie sich überhoben“

Dilek Kalayci (SPD), Senatorin für Gesundheit, Pflege und Gleichstellung
Foto: Christophe Gateau/dpa

Engmaschig testen, statt in Quarantäne zu schicken. Das sah das neue Konzept der Berliner Amtsärzte für Schulen und Kitas vor. Gesundheitssenatorin Dilek Kalayci (54, SPD) wusste es besser als die Medizin-Experten.

Die diplomierte Wirtschaftsmathematikerin kanzelte den Entwurf, den auch Kalaycis Referatsleiterin Infektionsschutz unterstützte, barsch ab: „Es ist gut, dass sie Ideen haben. Aber die ganze Strategie auf den Kopf zu stellen, da haben sie sich überhoben. Und das haben wir nun geradegerückt.“

Die Amtsärzte wollten nur noch PCR-positive Kinder und Jugendliche zu häuslicher Isolation verpflichten, nicht aber enge Kontaktpersonen aus dem schulischen Umfeld. Sie sollten sich täglichen Schnelltests unterziehen. Die Gesundheitssenatorin dagegen setzte sich mit 5 Tagen Quarantäne durch.

Nicht das erste Mal, dass sich Kalayci einer Empfehlung der Amtsärzte verweigerte. Als die zu Beginn der zweiten Welle im Oktober 2020 forderten, Kontaktnachverfolgung im Privaten zu kippen, um sich auf vulnerable Gruppen zu fokussieren, hielt die Senatorin an der Eindämmungsstrategie fest.

„Die Tonlage uns gegenüber ist verstörend und der Attraktivität der Gesundheitsämter als Arbeitsort nicht sehr dienlich“, sagt Nicolai Savaskan, Amtsarzt von Neukölln (47), zu B.Z. „Der jetzige Beschluss hat sicher nicht das Wohl der Kinder primär im Blick und lässt viele Fragen offen.“

Denn: Nur in fünf Prozent der Fälle werden Infektionen in der Schule weitergegeben, in 95 Prozent der Fälle gibt es laut RKI keine Ansteckung.

Laut Savaskan müsse sich die Senatorin auf verwaltungsrechtliche Klagen einstellen: „Warum soll die 5-Tages-Quarantäne nur für Schulen gelten, für andere Settings wie Arbeitsplatz oder Club aber 14 Tage?“

Eine Quelle: www.bz-berlin.de

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