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Jahresbilanz Reporter ohne Grenzen : So viele inhaftierte Journalisten wie nie

Die Journalistenorganisation macht vor allem die diktatorischen Regimes in Belarus, Myanmar und China für die Missachtung der Pressefreiheit verantwortlich.

Jahresbilanz Reporter ohne Grenzen : So viele inhaftierte Journalisten wie nie

Myanmar gehört zu den drei Ländern, in denen laut Reporter ohne Grenzen die meisten Journalisten und Medienschaffenden inhaftiert…Foto: AP/dpa

Die Organisation Reporter ohne Grenzen (RSF) hat weltweit noch nie so viele inhaftierte Journalisten gezählt wie in diesem Jahr. Hauptverantwortliche dafür seien die Regierungen in Belarus, Myanmar und China. Aber auch in Vietnam und Saudi-Arabien sitzen viele Journalisten und Medienschaffende in Gefängnissen. 46 Journalisten und andere Medienschaffende wurden laut der Jahresbilanz weltweit getötet – so wenige, wie seit fast zwanzig Jahren nicht mehr.

Mit Stand zum 1. Dezember saßen demnach 488 Medienschaffende im Gefängnis, nur weil sie ihre Arbeit getan haben. Ein Anstieg um 20 Prozent im Jahresvergleich, wie die Organisation in der an diesem Donnerstag erscheinenden Jahresbilanz der Pressefreiheit schreibt. Neben 428 Männern seien auch 60 Frauen aus der Medienbranche eingesperrt.

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„Die extrem hohe Zahl willkürlich inhaftierter Journalistinnen und Journalisten ist vor allem das Werk dreier diktatorischer Regime“, sagte RSF-Vorstandssprecherin Katja Gloger. „Die Zahl spiegelt wider, wie skrupellos sich autoritäre Machthaber weltweit verhalten und wie unangreifbar sie sich fühlen. Der sprunghafte Anstieg ist auch die Folge neuer geopolitischer Machtverhältnisse, in denen diese Regime zu wenig Gegenwind und Gegenwehr seitens der Demokratien in der Welt bekommen.“

In Myanmar, wo das Militär am 1. Februar durch einen Putsch die Macht zurückerobert habe, säßen aktuell 53 Journalisten im Gefängnis. Vor einem Jahr waren es noch zwei. Zu den neun inhaftierten Journalistinnen gehört Ma Thuzar, die im berüchtigten Insein-Gefängnis ohne Kontakt zur Außenwelt festgehalten wird. Sie spielte eine führende Rolle bei der Berichterstattung über die Februar-Proteste nach dem Putsch.

Zwei Jahre Straflager, weil sie von einer Demo berichteten

In Belarus, wo Präsident Lukaschenko im August 2020 seine umstrittene Wiederwahl erreichte, sitzen 32 Journalisten hinter Gittern, sieben waren es vor einem Jahr. Mehr als die Hälfte der Inhaftierten sind Frauen, darunter neun Journalistinnen und acht Medienmitarbeitende. Diese arbeiten in administrativen Positionen, etwa als Managerinnen, Buchhalterinnen oder Juristinnen. Die beiden Reporterinnen Darja Tschulzowa und Kazjaryna Andrejewa wurden zu zwei Jahren Straflager verurteilt, weil sie von einer nicht genehmigten Demonstration berichtet hatten. Aber auch das Nachbarland Polen hat an der Grenze zu Belarus die Pressefreiheit eingeschränkt.

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Die zunehmende Kontrolle Chinas über Hongkong habe zu einer Verschärfung der Lage geführt: Dort sei das nationale Sicherheitsgesetz als Vorwand genutzt worden für die Inhaftierung von mindestens zehn Journalisten. Zuvor war Hongkong durch seinen Sonderstatus noch ein regionales Vorbild für die Achtung der Pressefreiheit.

Kein Journalist, keine Journalistin ist der Organisation zufolge dem Tode derzeit so nah wie die chinesische Bürgerjournalistin Zhang Zhan. Ende Oktober wog sie weniger als 40 Kilogramm bei einer Größe von 1,77 Meter. Zhang ist vor allem durch ihre Berichterstattung über die Frühphase der Covid-19-Pandemie in der Stadt Wuhan bekannt geworden. (mit dpa)

Eine Quelle: www.tagesspiegel.de

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