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Ist es notwendig, die Berliner Impfzentren länger offen zu halten?

Ist es notwendig, die Berliner Impfzentren länger offen zu halten?

Eberhard Diepgen (CDU, li.) und Walter Momper (SPD) diskutieren über Berlins Impfzentren – und darüber, wie lange sie offen bleiben sollen
Foto: picture alliance / Dirk Lässig / B.Z.-Montage

Einmal die Woche diskutieren in der B.Z. Berlins-Ex-Regierende Eberhard Diepgen (CDU) und Walter Momper (SPD) über Themen, die die Stadt bewegen. Heute geht es um die Impfzentren.

Eberhard Diepgen: Ja, es geht hier um langfristige Planung

Ungern argumentiere ich gegen Entscheidungen, die einen sorgfältigen Umgang mit Steuergeldern dokumentieren sollen. Im Kampf gegen die Pandemie wurden schon genug Schulden in Kauf genommen. Aber mit dem Sparen an falscher Stelle können Probleme und damit verbundene erhebliche Kosten schon in absehbarer Zeit entstehen.

Absehbar, zumindest sehr wahrscheinlich, müssen wir alle nach doppelten Impfungen in diesem Jahr auch danach wieder geimpft werden. Der wissenschaftliche Streit geht nur um die Frage, wie lange der Impfschutz besteht.

Mit dem Hinweis auf mögliche erneute Impfungen aufgrund der englischen, indischen oder auch sonst wo entstandenen Mutationen, will ich gar nicht bestehende Ängste und Sorgen befeuern. Das geschieht in unseren Talkshows schon genug.

Auf alle Fälle muss Berlin und müssen auch die anderen Bundesländer auf weitere Impfkampagnen vorbereitet sein. Auch dann wird man nicht nur auf die Haus- und Betriebsärzte setzen können.

Noch nicht lange her, da zogen Ärzteverbände gegen die Zentren zu Felde. Jetzt klagen die Praxen über eine unverantwortliche Überlastung.

Mit der Existenz von Impfzentren sollte also vorgesorgt werden. Es schadet nichts, wenn Impfzentren mal weniger ausgelastet sind oder sogar ein paar Wochen leer stehen. Vielleicht nicht alle, die heute bestehen und auch mit einer flexibleren Personalausstattung.

Immer wieder wurde in der Vergangenheit der gleiche Fehler gemacht. Es wurde nur kurzfristig gedacht. Weil vorübergehend die Einwohnerzahl Berlins zurückging, wurde auf Wohnungsbau verzichtet. Heute haben wir das Desaster.

Weil die Flüchtlingszahlen mal aktuell zurückgingen, wurden aus Kostengründen Unterkünfte geschlossen. Als dann die Zahlen wieder stiegen, brach das Chaos aus. Solche Fehler sollten nicht wiederholt werden.

Walter Momper: Ja, wenn der Bedarf weiter hoch ist

Falls Bedarf weiter hoch ist und die niedergelassenen Ärzte es alleine nicht schaffen, dann sollten die Berliner Impfzentren weiter offen gehalten werden.
Die Impfärzte in den Zentren schaffen es, sehr viele Personen in kurzer Zeit zu impfen. Das haben sie bewiesen. Wenn wir erst genug Impfstoff bekommen, dann werden wir die Impfzentren wieder brauchen, weil die niedergelassenen Ärzte es allein nicht schaffen.

Gerade wenn einzelne Impfzentren sehr teuer im Betrieb sind, könnte man deren Zahl natürlich etwas reduzieren, um das Geld einzusparen.

Die verbleibenden Impfzentren müssten dann eine umso höhere Zahl täglich impfen. Dann wäre gewährleistet, dass wir die – zur Herden-Immunität notwendigen – Zahlen an geimpften Bürgerinnen und Bürgern noch im Sommer erreichen könnten.

Die niedergelassenen Ärzte können weiterhin diejenigen Personen impfen, die Sonderfälle sind, die Vorerkrankungen haben oder mit Familienmitgliedern zusammenleben, die besonderer Pflege bedürfen.

Selbst, wenn die niedergelassenen Ärzte mehr Personen impfen können, als es bislang der Fall war, weil sie endlich genügende Mengen an Impfdosen bekommen, selbst dann haben die Impfzentren ihre wichtige Funktion.

Dorthin können sich alle anmelden, die keinen niedergelassenen Arzt kennen oder aus anderen Gründen lieber ins Impfzentrum gehen.

Es ist beides nötig – sowohl die Impfzentren mit ihren hohen Impfleistungen, als auch die niedergelassenen Ärzte, die die Impflinge individuell versorgen können.

Eine Quelle: www.bz-berlin.de

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