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Interviewer der Mächtigen & Heiratsfan: Talklegende Larry King (87) ist tot

Interviewer der Mächtigen & Heiratsfan: Talklegende Larry King (87) ist tot

US-Talklegende Larry King ist tot
Foto: picture alliance / Patricia Schl

Ihn kannte die ganze Welt: US-TV-Legende Larry King ist im Alter von 87 Jahren gestorben. Das vermeldete der US-Sender „CNN“ unter Berufung auf Kings Sohn.

Ihn kannte die ganze Welt: US-TV-Legende Larry King ist im Alter von 87 Jahren gestorben.

Er war DER Talkmaster des amerikanischen Fernsehens, interviewte hochrangige Politiker und Stars. Von 1985 bis 2010 war er mit seiner Talkshow „Larry King Live“ auf CNN fast täglich zu sehen. Seine letzte Sendung wurde am 16. Dezember 2010 ausgestrahlt. Als Gäste verabschiedeten ihn mehrere ehemalige US-Präsidenten, die live zugeschaltet wurden.

Anfang Januar wurde King ins Cedars-Sinai Medical Center in Los Angeles eingeliefert, weil er sich laut „CNN“ mit dem Coronavirus infiziert hatte. Aufgrund seines hohen Alters gehört King zur Risikogruppe der Corona-Patienten. Zudem kämpfte der Moderator in den vergangenen Monaten und Jahren immer wieder mit Gesundheitsproblemen.

2019 erlitt er einen schweren Schlaganfall, nach dem er wochenlang im Koma lag. 2017 erkrankte er an Lungenkrebs, in den 80er Jahren hatte er Prostatakrebs.

Interviewer der Mächtigen & Heiratsfan: Talklegende Larry King (87) ist tot

Larry King war mit seiner Talkshow auch Vorbild für Harald Schmidt (Archivfoto) (Foto: AP)

Anfang Januar wurde King ins Cedars-Sinai Medical Center in Los Angeles eingeliefert, weil er sich laut „CNN“ mit dem Coronavirus infiziert hatte. Aufgrund seines hohen Alters gehört King zur Risikogruppe der Corona-Patienten. Zudem kämpfte der Moderator in den vergangenen Monaten und Jahren immer wieder mit Gesundheitsproblemen.

2019 erlitt er einen schweren Schlaganfall, nach dem er wochenlang im Koma lag. 2017 erkrankte er an Lungenkrebs, in den 80er Jahren hatte er Prostatakrebs.

Kings Corona-Erkrankung war der Beginn eines Jahres, das nach einem traurigen 2020 offenbar einfach nicht besser wird. Der TV-Star hat im Sommer zwei seiner Kinder verloren. Tochter Chaia King und sein Sohn Andy King sind beide innerhalb von nur drei Wochen völlig unerwartet gestorben.

Legendär lockerer Interviewstil

Gefühlt gab es niemanden, der nicht bereit war, mit Larry King zu sprechen. US-Präsidenten von Gerald Ford bis Barack Obama, weltberühmte Musiker oder zurückgezogen lebende Schauspieler – sie alle saßen früher oder später King gegenüber. Mit seinem lockeren Interviewstil lockte er auch öffentlichkeitsscheue Prominente vor die Kamera und brachte die Berühmten und Mächtigen einem Millionenpublikum nahe.

King präsentierte Weltgeschichte nicht nur, er erlebte sie gemeinsam mit seinen Zuschauern. Seine „Street Questions“ – solide und einfache Fragen, die auch „ein Typ auf der Straße“ stellen würde -, zeigten selbst steife Staatschefs von ihrer menschlichen Seite. „Larry King Live“ war eine Frage- und Antwortstunde für Amerika, verkörpert durch den New Yorker mit Hornbrille, Hemd und Hosenträgern. Schon bald nach ihrem Start im Jahr 1985 wurde die Show für CNN zum Aushängeschild. Sie blieb 25 Jahre auf Sendung, immer wochentags um 21 Uhr.

Ein Kind von Einwandern, ein Dieb und ein „Gigant im Rundfunk“

Lawrence Harvey Zeiger wurde als Kind jüdischer Einwanderer aus Österreich und Weißrussland im Stadtteil Brooklyn geboren. Der Vater starb an einem Herzinfarkt. Die Mutter brachte die beiden Söhne mit ihrem Job als Schneiderin und mit Sozialhilfe durch. Larry träumte von einer Karriere im Radio, er redete gern und viel.

Auf Empfehlung eines TV-Ansagers zog er nach Florida, wo im wachsenden Radiomarkt Moderatoren gebraucht wurden. 1957 ging er erstmals auf Sendung. Den jüdisch klingenden Nachnamen Zeiger hielt sein Manager für „zu ethnisch“ und schlug den Künstlernamen King vor, inspiriert von einer Spirituosen-Anzeige in der Zeitung.

Seine Jobs bei Radio und Zeitungen wankten, als King 1971 wegen schweren Diebstahls verhaftet und angeklagt wurde. Die Anklage wurde fallengelassen, doch es dauerte einige Jahre, bis er journalistisch wieder auf die Beine kam. Die beliebte „Larry King Show“ im Radioverband MBS wurde dann Vorläufer zu seiner berühmten TV-Show ab 1985. Es wurde die erste Sendung, bei der Zuschauer anrufen konnten und live ins Fernsehen geschaltet wurden.

Bald kamen sie alle: Spitzenpolitiker, Sportler, amerikanische Helden und schräge Figuren. Sogar im Rennen ums Weiße Haus, so schien es, mussten Kandidaten erst an King vorbei – Unternehmer Ross Perot kündigte seine Kandidatur 1992 live in der Sendung an (und verlor). Den scheuen Marlon Brando holte King ebenso vor die Kamera wie die Beatles, Frank Sinatra, Lady Gaga und Rapper Snoop Dogg. 1995 brachte King mit Palästinenserchef Jassir Arafat, Jordaniens König Hussein II. und Israels Ministerpräsident Jitzchak Rabin sogar die drei Protagonisten des Nahost-Konflikts an einen Tisch.

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Am 7. Oktober 1999 hatte er Donald Trump zu Gast in seiner Sendung (Foto: Reuters)

Sogar ein Mann namens Donald Trump saß King gegenüber, allerdings 1999, als er noch Immobilienunternehmer war. Trump beeindruckte King: Mit einem Kommentar in der Sendung über Kings Mundgeruch habe er ihn überrascht, schrieb King in seinem Buch „Truth Be Told“ von 2011. Trump sei fast eine „Karikatur seiner selbst“ mit dem Konzept „Wahrnehmung ist Realität.“ 2016 nannte King Trump einen „großartigen Freund“, zum Präsidenten wählen könne er ihn aber nicht.

Als „Gigant im Rundfunk“ bezeichnete der damalige Präsident Barack Obama King, als dieser 2010 nach 25 Jahren das Ende von „Larry King Live“ verkündete. CNN zufolge kam er in 53 Jahren im Radio und Fernsehen auf 50 000 Interviews und mehr als 6000 Sendungen im CNN-Archiv. Über seinen Kleidungsstil sagte King zum Abschied: „Was immer ich im Leben tue, die Hosenträger werden bleiben.“

Acht Ehen, davon eine doppelt

Fast so turbulent wie in seiner Show ging es auch in Kings Privatleben zu: Achtmal heiratete er, darunter eine Frau zweimal, und wurde Vater von fünf Kindern, zwei davon starben vor ihm. 1997 heiratete er seine siebte Frau – die Ex-Sängerin und TV-Moderatorin Shawn Southwick – in einem Krankenhauszimmer in Los Angeles drei Tage vor einer Herzoperation. Schon 1987 hatte er einen Herzinfarkt erlitten und gab im Jahr darauf das Rauchen auf. Zuvor rauchte er bis zu drei Schachteln Zigaretten pro Tag.

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Talkmaster Larry King mit seiner 8. Ehefrau, Shaun Southwick-King (Foto: picture alliance / dpa)

Im Buch „Truth Be Told“ erinnert sich King an die Planung seiner letzten CNN-Show, und wie ihm ein Radiomoderator in den Sinn kam. „Ich habe alle Fragen gestellt und alle Antworten gehört“, sagte dieser zu seinem Abschied aus dem Radio. „Ich nicht“, schreibt King. „Nach 53 Jahren fallen mir immer noch Fragen ein.“

Eine Quelle: www.bz-berlin.de

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