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In Tempelhof fand Berlins kleinster Rosenmontags-Umzug statt

In Tempelhof fand Berlins kleinster Rosenmontags-Umzug statt

Dagmar Gotsche (56) sorgt im Senioren-Wohnpark St. Teresa für Stimmung. Am Rosenmontag brachte sie die Bewohner zum Tanzen
Foto: Ralf Lutter

Corona killt auch den Karneval … In Mainz, Köln und Düsseldorf mussten die Rosenmontagsumzüge wegen der rigorosen Maßnahmen gestern ausfallen. Doch ausgerechnet in Berlin wurde trotzdem gefeiert.

Dank Oberjeckin Dagmar Gotsche (56) wird Tempelhof am Rosenmontag zur Faschingshochburg! Die Betreuerin beim Malteser Hilfsdienst greift für die Bewohner des Wohnparks St. Teresa zunächst zu Schminke und Kamellen, organisiert den wahrscheinlich kleinsten Rosenmontagsumzug aller Zeiten.

„Ich bin zwar waschechte Berlinerin, aber wahrscheinlich aus Versehen mit Rheinwasser getauft worden“, sagt die Mitarbeiterin im betreuten Wohnen. Mit einer Musikbox und einer Handvoll Bonbons zieht die Ein-Frau-Spaß-Maschine durch den Senioren-Wohnpark.

Drei Bewohner folgen ihr auf dem Gehsteig, alle anderen tanzen auf den Balkonen. „Montags ist sonst immer unsere Turnstunde“, sagt Dagmar Gotsche, „aber am Rosenmontag muss man das natürlich anders feiern.“

In Tempelhof fand Berlins kleinster Rosenmontags-Umzug statt

Ursula Heinemann (80) feiert eigentlich nie Karneval. Montag machte sie mit Haifisch-Mütze eine Ausnahme (Foto: Ralf Lutter)

Statt großer Karnevalswaggons hat sie einen kleinen Einkaufswagen. Aber bei guter Laune komme es nicht auf die Größe an. Für Stimmung sorgen erst der „Schneewalzer“, dann „Ich bin am Rosenmontag geboren“ und später „Hol das Lasso raus“. Vor jedem Haus gibt’s zehn Minuten Mini-Karneval, dann zieht der Umzug zum nächsten Balkon.

Hella Schöneberg (83) schunkelt als Putzfrau verkleidet auf ihrem Balkon im ersten Stock mit dem Staubwedel im Takt. „Die Schürze ist noch von meiner Mutter“, sagt die frühere Verkäuferin aus Wedding. Sogar Süßigkeiten hat sie parat, wirft Twix und Bonbons über die Brüstung. Mit Fasching hat sie eigentlich nichts am Hut: „Aber so bringt es richtig Abwechslung an den Tag.“

In Tempelhof fand Berlins kleinster Rosenmontags-Umzug statt

Hella Schöneberg (83) lebt seit zwei Jahren im Wohnpark, hat sich mit Schürze und Staubwedel verkleidet (Foto: Ralf Lutter)

Einer der wenigen mit Karnevalserfahrung ist Heribert Rosenberg (85). „Ich war jahrzehntelang im Berliner Karnevalsverein“, sagt er, „habe sogar schon Büttenreden in ganz Deutschland gehalten.“ Heute gibt er in Malteser-Uniform und Besen den Ausputzer: „Wir sind zwar alle geimpft, aber es gelten weiterhin die Abstandsregeln und Maskenpflicht“, sagt er.

Bei Herbert Sobek (75) gehört die Maske sogar zur Verkleidung: Im Cowboy-Kostüm sitzt er vor seiner Wohnung im Rollstuhl und singt: „Komm, hol das Lasso raus…“

In Tempelhof fand Berlins kleinster Rosenmontags-Umzug statt

Herbert Sobek (75) feiert mit Cowboyhut und einem selbst gebastelten Steckenpferd aus Pappe (Foto: Ralf Lutter)

Eine Quelle: www.bz-berlin.de

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