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Impf-Schlange in Tempelhof – Das lange Warten auf den kurzen Piks

Impf-Schlange in Tempelhof – Das lange Warten auf den kurzen Piks

Tempelhof Impfzentrum Covid 19 Corona Massenandrang Chaos

Vier Stunden Warten auf einen Piks! Vor dem Impfzentrum am Flughafen Tempelhof herrschten am Donnerstag chaotische Zustände. Lange Schlangen vor dem Hangar 4, Impf-Berechtigte zogen genervt wieder ab.

Von EMMA NEUGEBAUER und STEFAN PETER

„Ich habe meine Impfung storniert“, sagt Lehrerin Beate Müller (51) frustriert zur B.Z. Auch Architekt Josh Sunders (38) ist bedient: „Meinen Termin hatte ich um zwei, jetzt bin ich erst um fünf fertig!“

Im Abgeordnetenhaus verbreitete Gesundheitssenatorin Dilek Kalayci (54, SPD) hingegen ein positives Bild: „Wir sind bei den Impfquoten sehr gut.“ Berichte über massenhaft nicht wahrgenommene Impftermine bei AstraZeneca begegnete Kalayci mit einem großen Zahlen-Feuerwerk.

Impf-Schlange in Tempelhof – Das lange Warten auf den kurzen Piks

Beate Müller (51, Lehrerin) aus Schöneberg: (Foto: Sven Meissner)

Vor dem Impf-Stopp habe es 3000 Buchungen pro Tag gegeben, Donnerstag seien es 5700 gewesen. „Insgesamt haben wir bisher 163.000 Lieferungen bekommen, wir bekommen nächste Woche noch mal 9600.“ An Krankenhäuser seien 54.000 gegangen (davon 32.000 verimpft), an niedergelassene Ärzte 34.000 Dosen. Dort würden sie innerhalb einer Woche verimpft. Und in den Impfzentren seien 47.000 Dosen verbraucht worden. „Im Zentrallager liegt nichts rum“, versicherte sie.

Impf-Schlange in Tempelhof – Das lange Warten auf den kurzen Piks

Josh Sunders (38, Architekt) aus Friedrichshain: „Meine Frau ist hochschwanger, deshalb wurde ich heute geimpft. Leider bin ich etwas genervt. Meinen Termin hatte ich um zwei, jetzt bin ich erst um fünf fertig (Foto: Sven Meissner)

Die anfangs schlechten Impf-Zahlen in Tegel lagen aber nicht nur an AstraZeneca-Skeptikern! Niedergelassene Ärzte berichten, dass mitunter schlicht zu wenig Personal eingeteilt war. „Ein Machtkampf zwischen Senat und Kassenärztlicher Vereinigung“, so ein Mediziner zur B.Z. „An manchen Tagen konnte man sich gar nicht zum Dienst im Impfzentrum anmelden.“ Hintergrund: Die KV hat den Kooperationsvertrag zum 30. April gekündigt, will andere Konditionen.

Kalayci bestätigte im Parlament Probleme: „Es gab hin und wieder mal, dass nicht ausreichend Ärzte in den Impfzentren waren. Wir konnten das gut kompensieren durch Impf-Ärzte meines Hauses oder DRK-Ärzte.“ Wer ab Mai das Personal stellen soll? „Es gibt viele, viele Varianten.“

Impf-Schlange in Tempelhof – Das lange Warten auf den kurzen Piks

Gina Schmidt (29, Grundschullehrerin) aus Neukölln: „Mein Termin ist eigentlich gerade, doch die Schlange geht bis auf das Tempelhofer Feld. Ich überlege, wann anders wiederzukommen“ (Foto: Sven Meissner)

Die KV bestreitet einen Machtkampf mit Kalayci: „Von einem Konflikt kann hier keine Rede sein. Bei dem Kündigungsschreiben an die Senatsverwaltung handelte es sich um einen formalen Akt“, so eine Sprecherin.

Eine Quelle: www.bz-berlin.de

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