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„Ich fühle mich hier deutlich benachteiligt“ : Füchse hadern nach Pokal-Aus mit den Schiedsrichtern

Gegen den Titelverteidiger scheitern die Füchse im Pokal-Achtelfinale. Besonders eine Szene sorgte für Empörung auf Berliner Seite.

„Ich fühle mich hier deutlich benachteiligt“ : Füchse hadern nach Pokal-Aus mit den Schiedsrichtern

Gegen TBV Lemgo Lippe unterlagen die Füchse Berlin letztlich und schieden damit aus dem Pokal aus.Foto: imago images/Eibner

Nach Abpfiff wurde es emotional. Jacob Holm, Johan Koch, Jaron Siewert – sie alle stürmten auf das Schiedsrichter-Duo zu und hatten jede Menge Redebedarf. Doch das viele Gestikulieren und Lamentieren half nichts, die Unparteiischen Denis Regner und Julian Koppl ließen nicht mit sich reden und die Füchse mussten letztlich die 29:32-Niederlage beim TBV Lemgo Lippe hinnehmen und das damit verbundene Ausscheiden im DHB-Pokal.

„Ich sage sonst nie was dazu, aber ich habe mich nach dem Pokalspiel in Hamburg sehr beschwert über diese Schiedsrichter. Dass genau diese beiden jetzt in diesem für uns so wichtigen Spiel angesetzt werden, in dieser brenzlichen Lage, in der wir uns befinden, in einem Spiel wo es um alles geht und wir bis zum Hals in der Scheiße stecken, wirft bei mir Fragen auf“, brach es aus dem sonst so ruhigen Trainer der Füchse heraus. „Dass dann ein nichtgegebener Siebenmeter über das Spiel entscheidet, damit gehe ich nicht konform. Natürlich sind da Emotionen dabei, aber ich fühle mich hier deutlich benachteiligt.“

Ursache für die Berliner Entrüstung war eine Szene in den zweiten fünf Minuten der Verlängerung als Hans Lindberg nach einem minimalen Kontakt seinen Wurf von Rechtsaußen vergab und das Eingreifen des Lemgoer Abwehrspielers nicht progressiv geahndet wurde.

„Sonst wird in dieser Situation immer ein Siebenmeter gegeben“, sagte Siewert und verwies auf die aktive Bewegung des Abwehrspielers in Richtung des Ballführenden, die seit dieser Saison meist sehr konsequent mit einem Strafwurf und oft auch zwei Minuten geahndet wird.

Allerdings ist es müßig, die gesamte Begegnung an dieser einen Szene auszumachen. Dafür ist Handball ein zu schneller Sport, der immer auch mit Fehlern belastet ist – sei es seitens der Spieler, der Trainer oder eben der Schiedsrichter.

Übermäßige Belastung der letzten Tage

Und rein sportlich gesehen war es eine Partie auf Augenhöhe. Zwar lagen die Füchse bereits in der 8. Minute mit 6:1 in Führung, doch nach einer Auszeit von Lemgo drehte sich der Spielfilm. Dann waren es die Hausherren, die sechs Treffer markierten, während die Berliner den Ball nur einmal im Tor unterbringen konnten.

Bis zur 59. Minute gelang es dem Siewert Team jedoch, einen Vorsprung zu halten. Dann traf Bjarki Mar Elisson zum 25:25 und forcierte die Verlängerung. Der ehemalige Berliner war es auch, der sich den angesprochenen Zweikampf mit Lindberg lieferte und der Partie mit 13 Treffern seinen Stempel aufdrückte. Während seine Tore die Aufholjagd der Lemgoer widerspiegelten, war den Füchsen mit voranschreitender Spielzeit die übermäßige Belastung der letzten Tage anzumerken. Die Fehlerzahl nahm zu, die Abschlüsse wurden ungenauer, der Rückzug wurde schleppend.

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Schon vor der Partie hatte Vorstand Sport Stefan Kretzschmar gewarnt, dass eine derartige Kraft- und Willensleistung wie sie gegen Hamburg am Sonntag beim 34:30-Sieg abgerufen wurde, nicht unendlich oft wiederholt werden können. Er sollte recht behalten. Zwar hatten die zuständigen Gesundheitsämter Fredrik Genz, Marko Kopljar und Matthes Langhoff kurzfristig aus der Quarantäne freigeben – es fehlten aber noch immer sieben Spieler, sodass nicht viele Wechseloptionen gegeben waren und die erste Sieben fast durchgängig gefragt war.

„Wir haben versucht, das Beste aus unserem kleinen Kader zu machen. Die Mannschaft hat sich voll reingehauen und alles versucht“, stellte sich der Trainer hinter sein Team. „Dass sie stehend K.o. sind, ist selbstverständlich.“

Fokus auf der European League

Im gleichen Atemzug sprach der 27-Jährige ein zweites Problem an: die Spielansetzungen in dieser Woche. Nicht nur, dass am vergangenen Wochenende gegen Hamburg gespielt werden musste, wurde noch einmal adressiert, sondern ebenso, der Unwille der Verantwortlichen das Pokal-Duell zu verschieben.

„Keiner in der HBL oder bei Lemgo war willig das Spiel um einen Tag oder eine Woche zu verschieben. Das sagt viel aus. Aber wie kann es dann sein, dass morgen Pokalspiele sind und Magdeburg erst nächste Woche antreten muss?“

Die Enttäuschung war dem Trainer deutlich anzumerken, wenngleich er wenige Minuten später in der Pressekonferenz schon wieder in seiner gewohnt ruhigen und analytischen Art dem Gegner zum Weiterkommen gratulieren konnte.

Mit der Niederlage gegen den Titelverteidiger müssen die Füchse früh in der Saison eines ihrer ausgeschriebenen Ziele ad acta legen. Jaron Siewert und seinem Team bleibt nichts anderes übrig, als sich auf die European League und auf die Liga zu konzentrieren. Immerhin haben die Berliner dafür ein paar Tage Zeit, erst am Sonntag findet das nächste Spiel bei Frisch Auf! Göppingen statt.

Eine Quelle: www.tagesspiegel.de

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