71 Festnahmen ++ 2000 Polizisten im Einsatz ++ Gewalt-Fans aus ganz Deutschland in der Stadt ++ Verabredungen zur Jagd auf Union-Fans
Foto: CHRISTIAN MANG/REUTERS Teilen Twittern SendenVon: Axel Lier, Matthias Koch, Katharina Metag und Christian Wernicke 04.11.2021 – 23:25 Uhr
Was hat das noch mit Fußball zu tun? Nichts!
Denn: 2000 Berliner Polizisten waren am Donnerstagabend nötig, um vor dem Spiel zwischen Union und Feyenoord Rotterdam gewaltbereite Fans zu begleiten. 600 Beamte verhinderten bereits am Mittwochabend Ausschreitungen und Schlägereien.
71 Hooligans wurden weggesperrt. Bei den angeblichen Fußball-Freunden fanden die Ermittler neben Pyrotechnik auch Quarzhandschuhe und Zahnschutz. Sie waren gekommen, um zu prügeln!
Foto: Jörg Carstensen/dpa
Das Match war von der Polizei als Hochrisiko-Spiel eingestuft worden. Zu recht!
Etwa 1500 von erwarteten 5100 Feyenoord-Fans, darunter gewaltbereite Hooligans, hatten Berliner Spezialkräfte schon am Mittwoch in der Stadt gesichtet. Am Abend versammelten sich die Niederländer in teils großen unübersichtlichen Gruppen in Mitte am Hackeschen Markt, in Kreuzberg rund um die Yorckstraße und im Treptower Park.
Die Hooligans brannten schon am Nachmittag Bengalos ab. Restaurantbetreiber am Hackeschen Markt alarmierten die Polizei, weil zu viele Menschen in die Lokale drängten. Das Verhalten sei aggressiv, die Situation unübersichtlich, die Fans stark alkoholisiert gewesen.
Foto: Jörg Carstensen/dpa
Zeitgleich rotteten sich an Mehringdamm und Yorckstraße etwa 130 gewaltbereite Anhänger beider Lager zusammen, die offenbar eine Auseinandersetzung planten. Die Beamten setzten die Verdächtigen fest.
Bei den Durchsuchungen fanden die Ermittler diverse Schutzkleidung, Schlaghandschuhe und Zahnschutz bei den Hooligans.
58 Rotterdam-Anhänger und 13 Unioner verbrachten nicht nur die Nacht, sondern auch das Spiel in Polizeigewahrsam. Aus Sicherheitsgründen blieb das Stadion an der Alten Försterei die komplette Nacht mit Flutlicht beleuchtet.
Foto: ANNEGRET HILSE/REUTERS
Vor dem Spiel setze die Einsatzleitung der Polizei dann auf strikte Trennung der Lager. Bis zu 800 Feyenoord-Fans versammelten sich am Nachmittag wieder am Alex, Hackeschen Markt und Rosenthaler Platz, Pyros brannten.
Aus den Reihen der zum Teil stark alkoholisierten Anhänger flogen Flaschen auf Einsatzkräfte. Rotterdam-Fans wurden dann von der Polizei mit der U-Bahn zum Stadion begleitet. Union-Anhänger mussten S-Bahn fahren. Bis Spielbeginn blieb die Lage wegen der Polizeistrategie übersichtlich.
Eine Quelle: www.bild.de