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Hohes Tempo durch zwei Neuerungen : Diese Zahlen belegen den deutschen Impffortschritt

Seit Anfang April nimmt die Corona-Impfkampagne massiv Fahrt auf. Deutschland mischt plötzlich ganz vorne mit. Was sind die Gründe?

Hohes Tempo durch zwei Neuerungen : Diese Zahlen belegen den deutschen Impffortschritt

Die deutsche Impfkampagne nimmt durch Arztpraxen mächtig an Fahrt auf.Foto: Christoph Schmidt/dpa

Zu Beginn dieser Woche gab es so viele Corona-Schutzimpfungen wie noch nie an einem Montag und Dienstag während der Pandemie. Fast 940.000 Menschen erhielten ein Vakzin von Biontech, Moderna oder Astrazeneca. Das sind rund 300.000 mehr als zu Beginn der vergangenen Woche.

Mit Bremen knackte am Mittwoch auch das erste Bundesland in Deutschland die Impfquote von 20 Prozent. Mittlerweile hat in elf von 16 Bundesländern mindestens eine von sechs Personen eine Erstimpfung erhalten.

Was sind die Gründe? Zum einen werden seit der vergangenen Woche auch Impfungen in Praxen von niedergelassenen Ärzten durchgeführt. Zum anderen wurden die Bundesländer angehalten, seit April möglichst keine Impfdosen mehr zurückzuhalten. Lediglich vom Moderna-Impfstoff werden noch bis zu 25 Prozent pro Lieferung nicht verimpft.

Nachdem in der vergangenen Woche noch ein Rekord-Impfstau von 4,6 Millionen Dosen vermeldet wurde, schrumpfte dieser Berg auf rund vier Millionen. Das liegt daran, dass nun rund 82 Prozent der mehr als 22 Millionen gelieferten Impfstoff-Dosen verabreicht worden sind, wie aus Daten des Bundesgesundheitsministeriums hervorgeht.

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Die niedergelassenen Ärzte hatten seit Wochen vielfach kritisiert, dass sie nicht schneller in die Impfkampagne aufgenommen wurden. Das sagte auch HNO-Arzt Dr. Christian Lübbers, der bereits seit Ende März impft, dem Tagesspiegel: „Klar, das wäre sehr sinnvoll gewesen. So wäre die Impfkampagne sofort niederschwellig in der Bevölkerung angekommen. Denn nicht jedes Dorf hat ein Impfzentrum.“

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Nun sind sie seit dem 6. April an Bord – was sich auch im EU-Vergleich bemerkbar macht. Dort steht Deutschland, Stand Dienstag, im Sieben-Tage-Schnitt mittlerweile unten den ersten fünf Ländern. Rund 0,6 Impfdosen wurden offiziellen Gesundheitsdaten zufolge, die von Our World in Data zusammengefasst wurden, pro 100.000 Einwohner pro Tag verabreicht.

Vor einer Woche, am ersten Tag der Impfungen in den Arztpraxen, stand Deutschland noch bei rund der Hälfte und jenseits der Top 20. Mittlerweile stehen nur noch Ungarn (Rund 1,2 Impfdosen pro 100.000 Einwohner pro Tag), Malta (0,98), die Niederlande (0,77) und Spanien (0,63) vor Deutschland. Verstetigt sich der Trend, hat Deutschland das Impftempo der Spanier allerdings bereits in den kommenden Tagen eingeholt.

Denn in Deutschland werden im Vergleich zu Spanien seit vergangener Woche durchschnittlich 200.000 Impfungen pro Tag mehr durchgeführt, Anfang April waren es noch 100.000 Impfungen. Spitzenreiter Ungarn scheint seinen Höhepunkt an Impfungen schon erreicht zu haben und verabreicht Dosen in gleichbleibendem Niveau um die 110.000 bis 120.000 am Tag.

Ähnliche Impfstrategien in Deutschland und Spanien

Das hohe Impftempo in Ungarn ist unter anderem damit zu erklären, dass dort entgegen der Richtlinie der EU-Arzneimittelbehörde EMA auch die Impfstoffe aus Russland und China verimpft werden. Mehr als 30 Prozent der Ungarn haben mittlerweile eine Erstimpfung erhalten, in Spanien und Deutschland sind es jeweils rund 17 Prozent.

Wie in Deutschland gibt es auch in Ungarn im Prinzip eine festgelegte Reihenfolge. Ein Teil der Impfungen wird jedoch von Hausärzten in ihren Praxen verabreicht. Diese haben mehr oder weniger freie Hand, wenn bei ihnen Dosen übrig bleiben – etwa, weil gebuchte Patienten nicht erscheinen.

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Das Impftempo in Spanien und Deutschland war bislang immer vergleichbar, weil auch die Impfstrategien sich ähneln. Auch Spanien hielt sich an die Vorgaben der EMA und impft derzeit mit den Impfstoffen von Biontech, Moderna sowie Astrazeneca. Zuerst wurden Hochbetagte, Altenheimbewohner und ihr Pflegepersonal sowie Ärzte und Pfleger der Intensivstationen in Spanien damit geimpft.

Der entscheidende Unterschied: Während Deutschland auf die Hausärzte setzte, fährt Spanien weiter massiv Impfzentren hoch. Die Zahl der Impfungen steigt so nun auch, allerdings nicht so stark wie in Deutschland. So sorgen die Impfungen in Arztpraxen nun dafür, dass Deutschland im EU-Impfvergleich sehr gut und schon bald besser als Spanien dasteht.

Eine Quelle: www.tagesspiegel.de

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