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Großes Chaos um neues Berliner Football Team in der ELF

Großes Chaos um neues Berliner Football Team in der ELF

Anpfiff oder Abpfiff? Patrick Esume ist der neue Commissioner der Football League of Europe. Er plant mit einem Berliner Team. Allerdings nicht mit der ursprünglichen Berliner Football Betriebs GmbH
Foto: picture alliance / R. Goldmann

Am Montagmorgen verkündete die Berliner Football Betriebsgesellschaft (BFB), dass sie nicht wie ursprünglich geplant an der neugegründeten European League of Football (ELF) teilnehmen wird. Nur wenige Stunden später dann eine ganz andere Meldung aus Hamburg.

Dort gab der neue Liga-Commissioner Patrick Esume (47) bekannt, dass in der ELF auch Berlin Thunder, Köln Centurions und Leipzig Kings mitspielen werden. Ja, was denn jetzt?!

„Berlin und Köln sind Städte mit langer Football-Historie und natürlich mit großen Fan-Gruppen, die auf diesen Moment 14 Jahre gewartet haben – und auch in Leipzig sehe ich großes Potenzial“, so Esume.

„Das sind nicht wir“, wundert sich der Berliner Roman Motzkus (51), einer von drei Gesellschaftern der neu gründeten BFB. „Wir wollten dabei sein, hatten dafür im Oktober letzten Jahres die Gesellschaft gegründet. Aber wesentliche, vorab schriftlich vereinbarte Punkte zwischen dem Team und den hinter der ELF stehenden Personen Zeljko Karajica und Patrick Esume wurden nicht in den finalen Vertrag eingeführt“, erklärt Motzkus.

Großes Chaos um neues Berliner Football Team in der ELF

Der Berliner Roman Motzkus ist enttäuscht, dass die Arbeit und Vorbereitungen der letzten Monate vergeblich waren (Foto: picture alliance / Georg Wendt/d)

Es fehlten offenbar ganze Passagen der ursprünglichen Absichtserklärung („Letter of Intent“). Motzkus: „Das haben wir mehrfach angemerkt und wollten dies schriftlich fixieren.“

Großes Chaos um neues Berliner Football Team in der ELF

Bis 2007 gab es die NFL Europe. Dann wurde die Liga wegen zu hoher Kosten und zu geringem Interesse eingestellt. Berlin Thunder gewann drei Mal den Titel. Mit Thunder hat das neue Berliner Team nur den Namen gemein (Foto: picture-alliance / dpa/dpaweb)

Doch dazu kam es nicht mehr. Die Gespräche stockten seit Wochen. Es ging vor allem um die Verteilung von Marketingrechten und Merchandising-Einnahmen. 

„In der letzten Woche wurden die Gespräche seitens der Liga-Betreiber einseitig abgebrochen. Sie haben beschlossen, nicht mehr mit uns weiterzureden“, so ein enttäuschter Motzkus, langjähriger Spieler und Vorstands-Mitglied beim mehrfachen Deutschen Meister Berlin Adler.

Großes Chaos um neues Berliner Football Team in der ELF

Der gebürtige Hamburger Patrick Esume war selbst Spieler und Trainer, arbeitete zuletzt als TV-Experte (Foto: picture alliance / dpa)

„Die geplante Kooperation mit den Adlern wird es somit auch nicht geben“, stellt Motzkus klar. Dabei ging es um Spieler, Trainingsplätze und gemeinsame Nachwuchsarbeit. Motzkus, ein Berliner Football-Urgestein, rätselt immer noch, wer sich hinter dem neuen Konstrukt Berlin Thunder verbirgt. „Ich habe keine Ahnung“, so Motzkus. Denn auch die zweite große Football-Adresse der Hauptstadt, die Berlin Rebels, stand dem Unternehmen ELF immer äußerst ablehnend gegenüber. „ELF? Nein alles nicht unser Business. Wir sind und bleiben ein GFL Team“, so Rebels-Sprecherin Anne Kadler.

Etat: Rund eine Million Euro

Trotzdem will die ELF bereits im Juni 2021 starten. Was bei Motzkus für Kopfschütteln sorgt: „In der jetzigen Zeit mit einer neuen Liga zu starten, halte ich für sehr gewagt. Gerade in diesen Coronazeiten sollte man es nicht über dass Knie brechen. Es ist ja nicht einmal geklärt, ob man trainieren darf. Sind das Profis? Und wer legt das fest?“, fragt Motzkus.

Die Teams kalkulieren mit einem Etat von rund einer Million Euro. Hört sich viel an, ist es aber bei einem 50 bis 60 Mann-Kader aber nicht wirklich. Dazu kommt die unklare Situation um mögliche Zuschauer.

Großes Chaos um neues Berliner Football Team in der ELF

Rick Lantz, Cheftrainer von Berlin Thunder feiert den Worldbowl-Sieg 2004 nach dem 30:24 gegen Frankfurt Galaxy (Foto: picture-alliance / Sven Simon)

Für Motzkus ist das Thema durch. „Für mich ist das seitens der ELF ganz schlechter Stil. Wir wären gern dabei gewesen, haben dafür ein halbes Jahr Arbeit investiert. Aber ich kann mir beim besten Willen nicht vorstellen, dass wir nochmal zusammenfinden.“

Auch Hannover und Ingolstadt nicht dabei

Auch die German Knights aus Hannover und die Ingolstadt Praetorians, die auch zu den ursprünglichen Initiatoren zählten, werden nicht wie vorgesehen in der neuen Liga dabei sein, erklärten die Organisatoren. Dafür rückten Teams aus Köln und Leipzig nach. Insgesamt spielen acht Teams aus drei Nationen in der ELF: Hamburg Sea Devils, Stuttgart Scorpions, Frankfurt Galaxy, Berlin Thunder, Panthers Wroclaw und die Barcelona Gladiators.

Esume ist überzeugt, dass es ein Erfolg wird. Und rührt fleißig die PR-Trommel: „Ich erwarte, dass alle Teams auf hohem Niveau spielen und ich erwarte spannende Duelle auf Augenhöhe.“

Eine Quelle: www.bz-berlin.de

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