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Große Wut nach Blitz-Räumung von Wohnungslosen-Camp in Lichtenberg

Große Wut nach Blitz-Räumung von Wohnungslosen-Camp in Lichtenberg

Jessi (30) lebte zwei Jahre in dem Camp an der Rummelsburger Bucht. Ihr kleines Zuhause wurde nun zerstört
Foto: Olaf Selchow

Für die Bewohner war es eine böse Überraschung! In der Nacht zu Sonnabend wurde das Obdachlosencamp an der Rummelsburger Bucht geräumt. Innerhalb kürzester Zeit mussten sie ihr Hab und Gut zusammenpacken und die Unterkünfte verlassen!

Von O. Selchow und L. Rossow

Der Grund für die plötzliche Räumung des jahrelang geduldeten Lagers war die Eiseskälte, die Berlin am Wochenende erreichte: Lebensgefahr für die Obdachlosen!

Doch die Campbewohner zweifeln an dem offiziellen Anlass der Räumung. Viele hatten sich auf dem Gelände häuslich eingerichtet und sind dementsprechend auch gegen Kälte geschützt. Kaum einer hatte während der spontanen Räumungsaktion Zeit, seinen Eigentum mitzunehmen.

Nur Stunden, nachdem die Bewohner das Areal verlassen hatten, ließ dann der Grundstückseigentümer Bagger auffahren. Das Camp wurde platt gemacht!

Große Wut nach Blitz-Räumung von Wohnungslosen-Camp in Lichtenberg

Große Baustellengeräte haben den Wohnwagen einer jungen, obdachlosen Frau abgerissen (Foto: Olaf Selchow)

So verlor Jessi (30) innerhalb weniger Stunden ihr kleines Zuhause. Zwei Jahre lebte sie auf dem Gelände. Ihr Wohnwagen wurde in Trümmerteile zerlegt.

„Zuerst hieß es, dass ich meinen Wohnwagen am nächsten Tag noch wegfahren darf, aber als ich heute hier ankam, war nichts mehr von meinem Wagen übrig“, schimpft sie. Der Studentin zufolge war ihr Wohnwagen zugelassen und gerade frisch versichert. „Jetzt bin ich wirklich obdachlos!“ sagte Jessi.

Große Wut nach Blitz-Räumung von Wohnungslosen-Camp in Lichtenberg

Einen Tag später stehen die Obdachlosen am Campeingang an, um ihren restlichen Besitz zu holen (Foto: Olaf Selchow)

Sie ist nicht die einzige, die zusehen musste, wie ihre Unterkunft zerstört wurde. Viele Obdachlose wollten am Sonnabend den Rest ihres Besitzes holen und mussten feststellen, dass ihre Zelte und Unterkünfte schon abgerissen wurden.

Als der Bezirk das Abrissvorhaben des Eigentümers bemerkte, wurden die Baggerarbeiten sofort eingestellt.

Zwar sind die Wohnungslosen für die kalten Tage in warmen Notunterkünfte untergebracht. Aber wo sie nun langfristig leben sollen, wissen sie nicht.

Zurück in ihr jahrelanges Zuhause können sie nicht mehr.

Eine Quelle: www.bz-berlin.de

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