Foto: BrauerPhotos / M.Nass Teilen Twittern SendenVon: KARIN HENDRICH
25.08.2021 – 16:26 Uhr
„Auch wenn es uns unseren Sohn und Bruder nicht zurückbringt, hoffen wir auf ein angemessenes Urteil“, wandte sich Gräfin Stephanie von Pfuel (60) mit tränenerstickter Stimme an das Gericht, bevor es zur Beratung schritt.
Berlin – Eine halbe Stunde später verkündete Amtsrichter Karsten Parpart im Namen des Volkes das Urteil gegen Totraser Bilal K. (25): Wegen fahrlässiger Tötung sechs Monate Haft – auf Bewährung. Dazu 100 Stunden gemeinnützige Arbeit als Bewährungsauflage.
„Es war kein Augenblicksversagen, wie bei einem LKW-Fahrer, der beim Abbiegen einen Radfahrer übersah.“ Der Angeklagte habe das Gaspedal durchgedrückt. Es sei unstreitig: „Sein zu schnelles Fahren war ursächlich für den Tod von Karl Bagusat verantwortlich.“
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Bilal K. hatte ausgesagt, er sei am Abend des 20. März 2019 mit dem Mercedes S 500 (455 PS) eines Freundes unterwegs gewesen. Genervt, weil an der Tankstelle keine Box zum Säubern des Wagens frei war, sei er dann Richtung Hauptbahnhof… Laut Gutachter mit bis zu 82 km/h.
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Karl „Charly“ Bagusat, der in der Chausseestraße über die Fahrbahn lief, sah er zu spät. Im letzten Moment auf 67 km/h abgebremst, konnte er den Unfall dennoch nicht verhindern. Karl Bagusat wurde auf die Motorhaube, dann über das Dach in den Gegenverkehr geschleudert. Er starb eine Woche später an Multiorganversagen.
Die Gräfin am Mittwoch im Prozess: „Er sagt, er sei kein Raser. Für den Tag trifft das nicht zu.“
Der Staatsanwalt sprach von einem „Rennwagen“, mit dem der Angeklagte fuhr. „Mit Vollgas und dann in die Linkskurve…“
Zeugen soll schon vorher an der Tanke sein Imponiergehabe und das Spielen mit dem Gaspedal aufgefallen sein. Karl Bagusat habe nicht damit rechnen können, dass jemand so schnell naht.
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