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Ein Sparschwein mit Kleingeld und ein Taschenrechner. (Symbolbild)

© Getty Images/iStockphoto

Wegen hoher Energie- und Lebensmittelpreise: Konsumklima in Deutschland fällt auf ein Rekordtief

Einer Konsumstudie zufolge zwingen die gestiegenen Energiekosten Haushalte dazu, Geld zurückzulegen. Es bleibe keins mehr für andere Anschaffungen.

Eine sprunghaft gestiegene Neigung zum Sparen lässt das Konsumklima in Deutschland auf ein Rekordtief sinken. Das hat das Nürnberger Konsumforschungsunternehmen GfK in seiner neuen Konsumstudie ermittelt, die am Freitag veröffentlicht wurde.

„Der sprunghafte Anstieg der Sparneigung in diesem Monat lässt das Konsumklima seine steile Talfahrt fortsetzen. Es erreicht zum wiederholten Male ein neues Rekordtief“, sagte GfK-Konsumexperte Rolf Bürkl.

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„Die Furcht vor deutlich höheren Energiekosten in den kommenden Monaten zwingt viele Haushalte zur Vorsorge und dazu, Geld für zukünftige Energierechnungen auf die Seite zu legen. Dies belastet das Konsumklima weiter, da im Gegenzug weniger finanzielle Mittel für den übrigen Konsum zur Verfügung stehen“, sagte Bürkl. „Wenn die Haushalte deutlich mehr für Energie und Lebensmittel zu bezahlen haben, fehlen ihnen die finanzielle Mittel für andere Anschaffungen.“

Er befürchte, dass sich die Problematik in den nächsten Monaten noch verschärfen könnte, sollte nicht ausreichend Brennstoff zur Verfügung stehen. Das würde die Preise weiter nach oben treiben, die Heizkostenabrechnungen fielen dann noch höher aus. Hinzu komme, dass in den Betrieben Produktionseinschränkungen zu befürchten seien. Die Rezessionsgefahr bleibe aus Sicht der Verbraucher hoch. Auch der Wegfall des Neun-Euro-Tickets und das Ende der Spritpreis-Steuersenkung werde dem Preisauftrieb weiter Vorschub leisten.

Für eine nachhaltige Erholung des Konsumklimas sei es notwendig, die Inflation zu bekämpfen, wofür vor allem die Europäische Zentralbank (EZB) mit einer weniger expansiven Geldpolitik gefordert sei. Zum anderen müsse der Ukraine-Konflikt gelöst werden - die Hauptursache für die explosionsartig gestiegenen Energie- und Lebensmittelpreise.

Die GfK befragt im Auftrag der EU-Kommission jeden Monat 2000 Menschen zu ihrer Situation hinsichtlich ihrer gesamten privaten Konsumausgaben. (dpa)

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