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Auch noch für den Enkel genug da? Die Rentenversicherung muss zukunftsfest gemacht werden.

© imago images / MITO

Verschleppte Rentenreformen: Je länger man wartet, desto schlimmer wird es

Die Politik drückt sich um die überfällige Reform der Rentenversicherung. Sie will niemandem weh tun. Doch aussitzen geht nicht. Ein Kommentar.

Ein Kommentar von Heike Jahberg

Es klingt dramatisch, wenn seine wissenschaftlichen Berater Bundeswirtschaftsminister Peter Altmaier vor einem „Finanzierungsschock“ bei der Rente warnen. Doch unrecht haben sie nicht.

Denn überfällige Reformen werden seit Jahren aufgeschoben. Das beginnt bei den Haltelinien, die die Politik festgeschrieben hat. Rentenbeiträge über 20 Prozent sind bis 2025 ausgeschlossen, zugleich wird ein Rentenniveau von mindestens 48 Prozent garantiert.

Auch wenn West-Rentner in diesem Jahr eine Nullrunde hinnehmen müssen und die Renten im Osten nur gering steigen, können sich die Ruheständler ab 2022 wieder auf ein ordentliches Plus freuen – eine seniorenfreundliche Korrektur der Rentenformel macht es möglich.

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Solche politischen Wohltaten sichern Wählerstimmen, aber sie lösen nicht das grundsätzliche Dilemma. Immer weniger Erwerbstätige müssen für immer mehr Rentner aufkommen, die ihre Rente im Schnitt viel länger beziehen als früher.

Die Antwort ist klar: Entweder man erhöht die Beiträge, senkt die Renten, lässt die Menschen länger arbeiten oder schießt noch mehr Steuerzahlergeld in das System. Beliebt macht man sich mit keinem der Wege. Doch aufschieben ist auch keine Lösung: Je länger man wartet, desto härter werden die Einschnitte.

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