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Girokarten werden künftig kosten. Kreditkarten (im Bild) könnten sie als Zahlungsmittel Nummer eins ersetzten. (Symbolbild)

© imago images/Eibner

Stirbt die Girokarte aus?: Auch Direktbank ING bepreist die beliebteste Karte der Deutschen

Immer mehr Banken machen die Girokarte kostenpflichtig. Die ING Diba zieht nun nach und führt einen symbolischen Euro pro Monat als Kontoführungsgebühr ein.

Ist das kostenlose Girokonto bald Geschichte? Der Trend geht immer mehr dort hin. Die Direktbank ING verlangt künftig 99 Cent für die klassische Girokarte. Das geht aus dem neuen Preis- und Leistungsverzeichnis hervor, das die Bank am Dienstag veröffentlicht hat.

Damit bittet die größte Direktbank Deutschlands knapp zehn Millionen Kunden mit rund 12 Euro im Jahr zur Kasse. Der Branchendienst „finanz-szene.de“ berichtet, dass die Bank in den kommenden Tagen bei allen Kunden die Zustimmung für die Preiserhöhung einholen will.

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Für viele Girokarten-Nutzer entstehen dadurch Probleme. Gerade im ländlichen Raum und bei vielen Behörden ist die Girokarte Bezahlmittel Nummer eins. Die neue Gebühr könnte dazu führen, dass viele Kunden ihre Girokarte kündigen, um jene neuen Gebühren zu vermeiden. Wie aus der Preisliste hervorgeht, soll die Visa-Debitkarte, die Bankkunden bei der ING Diba kostenlose und automatisch dazubekommen, weiter gebührenfrei bleiben.

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Die ING springt damit auf einen Zug auf, den vor einiger Zeit bereits andere Banken wie die Comdirect oder die DKB ins Rollen gebracht haben. Auch die Consorsbank bepreist die Girokarte seit März. So wird der meistgenutzte Kartentyp der Deutschen bei den wichtigsten Direktbanken kostenpflichtig.

Visa-Debit-Karte als Alternative

Besonders an der Preiserhöhung ist zudem, dass die ING somit zum einen die notwendige Zustimmung zu neuen AGB und AGB-Änderungen der Vergangenheit von den Kunden einholen kann und zugleich die Möglichkeit nutzt, neue Maßnahmen zu kommunizieren.

[Mehr zum Thema: Strengere Sicherheitsregeln fürs Onlineshopping - Das ändert sich beim Bezahlen per Kreditkarte (T+)]

Wie „finanz-szene.de“ weiter berichtet, enthält das neue Preis- und Leistungsverzeichnis die neue Girocard-Gebühr und unterscheidet nicht mehr zwischen Neu- und Bestandskunden beim Verwahrentgelt von 0,5 Prozent pro Jahr ab 50.000 Euro Guthaben.

„Wir werden unsere Kundinnen und Kunden in den kommenden Tagen vorab informieren, dass wir ab Ende November 2021 auf sie zukommen, um die neuen Konditionen mit ihnen zu vereinbaren. Vor dem Hintergrund des BGH-Urteils werden wir im Zuge dessen auch ihre Zustimmung zu bestimmten, vergangenen Änderungen einholen“, erklärte ein Sprecher dem Branchendienst auf Nachfrage.

Bei etwa 2,9 Millionen Kunden mit einem Girokonto ergibt sich für die Bank ein möglicher Erlös von 35 Millionen Euro pro Jahr, sofern die Kunden nicht abspringen. Ab dem 1. März 2022 sollen die symbolischen 99 Cent fällig werden.

Bei den Banken ING, Comdirect, Consorsbank oder der DKB gibt es jedoch schon länger eine kostenfreie Visa-Debit-Karte hinzu. Diese könnte die neue Nummer eins werden. Mit ihnen ist das Bezahlen online, mobil und kontaktlos möglich. Hier wird der Betrag sofort vom Girokonto abgebucht. Ein Aufladen oder monatliches Ausgleichen ist somit nicht nötig. (Tsp)

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