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Edeka liefert sich mit einem Smoothie-Hersteller einen Handelsstreit.

© Stefan Puchner/dpa

„Rechts ist bei uns kein Platz im Regal“: Saftproduzent erzürnt Edeka mit AfD-Flaschen

Ein Smoothie-Hersteller etikettiert seine Flaschen mit den Namen der Bundestagsparteien. Die Supermarktkette Edeka ist empört - weil auch die AfD dabei ist.

Der Bundestags-Wahlkampf hat nun auch den Einzelhandel erreicht und sorgt für mitunter hitzige Diskussionen zwischen Geschäftspartnern und in den Sozialen Netzwerken. Jüngster Stein des Anstoßes ist eine Marketingaktion des Fruchtsaftproduzenten True Fruits: In einer Sonderedition hat das Bonner Unternehmens seine Smoothie-Flaschen unter anderem mit den Namen der Bundestagsparteien beschriftet – auch mit der AfD. Und das schmeckt der Supermarktkette Edeka nicht.

„Rechts ist bei uns kein Platz im Regal“, schrieb Edeka am Donnerstagnachmittag auf einem Facebook-Foto, das eine AfD-beschriftete Flasche am rechten Bildrand zeigt. Darunter teilt der größte deutsche Lebensmittelhändler mit, dass er die entsprechenden gelben Säfte zurückschicken werde. „Danke für eure neue Lieferung. Die AfD-Flaschen haben wir aber nicht bestellt, die gehen wieder zurück“, schreibt Edeka darunter an die Adresse von True Fruits.

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Die Antwort ließ nicht lange auf sich warten. Via Instagram meldete sich True Fruits mit einem Foto der sechs Flaschen, die nicht nur mit den Namen, sondern auch mit Auszügen der Wahlprogramme der jeweiligen Parteien bedruckt sind. In Anspielung auf den ausschlaggebenden Facebook-Post heißt es dort in Edeka-Werbeoptik: „Für politische Aufklärung ist bei uns kein Platz im Regal!“

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Unter dem Instagram-Bild erklärt True Fruits schließlich: „Liebe Edeka, ja, wir finden die AFD auch scheiße. Aber Aufklärung ist wichtiger als peinliches Social Signaling, wie ihr es hier versucht.“ Das Unternehmen habe „bewusst alle sechs großen Parteien des Deutschen Bundestags dargestellt, um jedem die Chance zu bieten, zu erkennen, wofür die Parteien stehen“. Zudem gebe es zu diesem Zweck ein eigenes Wahlprogrammrätsel. Eine CSU-Flasche hat True Fruits dabei offenkundig vergessen.

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In den Sozialen Netzwerken reagieren die Menschen unterschiedlich auf den Zwist der beiden Geschäftspartner. „Abgesehen davon, dass die Aktion von true fruit smoothies eher daneben ist, offenbart EDEKA hier ein hochdefizitäres Verständnis von Demokratie“, schreibt etwa ein Nutzer unter den Facebook-Post. Der WWF hingegen bedankt sich dort bei Edeka für „die klare Positionierung“.

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Die AfD Berlin begrüßt die Smoothie-Aktion selbstredend und rief zum Kauf der Flaschen auf. Manch Nutzer fordert True Fruits dazu auf, trotz der Widerstände an der Aktion festzuhalten. Ein anderer Nutzer wiederum rät der Edeka via Instagram pragmatisch: „Kauft doch einfach alle AFD Flaschen auf, dann sieht die auch keiner mehr.“

Der Getränkehersteller True Fruits hatte bereits in der Vergangenheit mit polarisierenden Werbeaktionen von sich Reden gemacht. So musste er sich 2016 den Vorwurf des Sexismus gefallen lassen, als er Chiasamen-Säfte schlüpfrig bewarb – und in München dafür sogar zensiert wurde. Darüber hinaus brachte die Bezeichnung „Unser Quotenschwarzer“ dem Unternehmen vor zwei Jahren eine Rassismus-Kritik ein. Der Hersteller nahm das Produkt aus dem Sortiment, wies die Vorwürfe jedoch von sich. Auf seiner Seite schreibt True Fruits: „Rassismus ist total scheiße.“ (mit dpa)

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