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Ingrid Nestle, energiepolitische Sprecherin der Grünen-Bundestagsfraktion, stellt sich gegen die Pläne der Ampel-Koalition.

© Imago/Political-Moments

Pläne der Ampel-Koalition: Grünen-Expertin gegen vorgezogene Abschaffung der EEG-Umlage

Die Ampel will die EEG-Umlage noch in diesem Jahr abschaffen. Die energiepolitische Sprecherin der Grünen-Bundestagsfraktion Nestle fordert gezieltere Hilfe.

Die energiepolitische Sprecherin der Grünen-Bundestagsfraktion zeigt sich skeptisch gegenüber Plänen der Ampel-Koalition, die EEG-Umlage noch in diesem Jahr abzuschaffen.

„Aktuell macht uns allen die Situation bei den Energiepreisen Sorgen. Da brauchen wir jetzt strukturelle Antworten, um nicht schnell wieder in ähnliche Probleme reinzulaufen“, sagte Ingrid Nestle dem Redaktionsnetzwerk Deutschland (RND).

Aus SPD und FDP kommt der Gedanke, die EEG-Umlage früher abzusenken. Ich würde gerne gezielter helfen, denn es kostet fünf Milliarden Euro, die Umlage um einen Cent abzusenken - mit der Hälfte des Geldes könnte locker all denen geholfen werden, die akute Probleme haben“, sagte Nestle weiter.

Die EEG-Umlage über die Stromrechnung soll nach den bisherigen Plänen der Bundesregierung aus SPD, Grünen und FDP zum 1. Januar 2023 abgeschafft werden. Die Umlage zur Förderung des Ökostroms nach dem Erneuerbare-Energien-Gesetz (EEG) soll dann aus dem Bundeshaushalt finanziert werden. Damit will die Ampelkoalition Verbraucher von hohen Energiepreisen entlasten.

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Nestle vertritt damit eine andere Meinung als die neugewählte Vorsitzende der Grünen, Ricarda Lang. Diese hatte sich für eine Abschaffung „in diesem Jahr“ ausgesprochen.

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Einer Erhebung des Energiedachverbandes BDEW zufolge liegen die Stromtarife für Haushaltskunden aktuell im Schnitt bei rund 36 Cent pro Kilowattstunde und damit etwa zwölf Prozent höher als im Jahresmittel von 2021.

Experten zweifeln allerdings daran, dass ein Wegfall der derzeit 3,72 Cent hohen Abgabe vollständig bei den Kunden ankommen würde. Eine BDEW-Sprecherin sagte dem RND zwar, dass es sich aufgrund des Wettbewerbs in der Branche kein Unternehmen leisten könne, „die Abschaffung der EEG-Umlage nicht in die Preiskalkulation einzubeziehen“. Wie sich dies auf die Endkundenpreise auswirke, hängt aber zusätzlich von der Entwicklung der Beschaffungskosten für Strom ab.

Wenn auch 2022 ein Hochpreisjahr werde, „könnten die hohen Kosten, die die Energieversorger für den Einkauf von Strom zahlen müssen, den senkenden Effekt der Abschaffung EEG-Umlage teilweise oder vollständig aufheben“, hieß es bei dem Branchenverband. Ein weiterer deutlicher Anstieg der Verbraucherpreise aufgrund der hohen Weltmarktpreise werde so allerdings abgefedert. (dpa, AFP)

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