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Fährt er oder nicht? Fahrgäste sollen sich informieren, bevor sie zum Bahnhof gehen.

© imago images/Political-Moments

Update

Nur wenige Fernzüge fahren: „Bitte verschieben Sie Ihre Reise mit der Bahn“

Wegen des Streiks der Lokführer fährt die Bahn nach einem Ersatzfahrplan und setzt Busse ein. Tickets können später genutzt oder gratis storniert werden.

Die Ansage der Bahn an ihre Kundinnen und Kunden ist unmissverständlich: "Bitte verschieben Sie Ihre für Montag und Dienstag geplanten Fernverkehrsreisen, wenn Sie nicht zwingend fahren müssen", warnt das Staatsunternehmen, weil die Lokführergewerkschaft GDL den Personenverkehr am Montag und Dienstag bestreikt. "Trotz des verlässlichen Grundangebots kann die Bahn nicht garantieren, dass alle Reisenden wie gewünscht an ihr Ziel kommen", betonte der Konzern am Montag.

Denn klar ist: Die meisten Züge werden nicht fahren, und die Verbindungen, die aufrecht erhalten werden, werden stark nachgefragt sein. Am Montagmorgen konnte die Bahn im Fernverkehr rund 25 Prozent der Züge fahren lassen, auch beim ersten Streik der GDL hatte nur jeder vierte Fernzug verkehrt. Im Laufe des Tages soll das Angebot auf 30 Prozent ausgebaut werden. Im Regionalverkehr und bei der S-Bahn sollen 40 Prozent des Zugverkehrs stattfinden, allerdings wird das je nach Region schwanken.

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Hier finden Sie Infos zu Ihrem Zug

Wer wissen will, ob der gebuchte Zug fährt oder nicht, kann sich auf der kostenlosen Streikhotline 08000 99 66 33, im Internet hier und in der App DB Navigator informieren.

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Auf Hauptachsen will die Bahn ein zweistündliches Angebot sicherstellen, vor allem wichtige Bahnhöfe und Flughäfen sollen bedient werden. Der Sylt-Shuttle soll planmäßig verkehren, auch einige internationale Strecken sollen funktionieren, darunter TGV-Verbindungen nach Paris und Marseille oder ICE-Verbindungen nach Brüssel oder Amsterdam. Dänemark- und Polen-Reisende schauen dagegen in die Röhre. Mit diesen Ländern gibt es keinen grenzüberschreitenden Verkehr während der Streiktage. Als Ersatz für ausfallende Züge lässt die Bahn in Richtung Polen jedoch Busse fahren. Dasselbe gilt für einige Städteverbindungen etwa zwischen Berlin und Dresden sowie Leipzig-Nürnberg.

Kunden, die den Streik umfahren wollen, können auf andere Anbieter umsteigen. So plant der Fernbusanbieter Flixbus von Montag an eine „punktuelle Erhöhung der Kapazitäten“. Beim Schienenangebot Flixtrain sollen die Kapazitäten aber nicht erhöht werden. Während des ersten Lokführerstreiks vergangene Woche habe man 70 Prozent mehr Nachfrage im Vergleich zur Vorwoche bei Flixbus verzeichnet und 30 Prozent mehr bei Flixtrain, so das Unternehmen.

Alternative: Viele steigen auf Fernbusse um.
Alternative: Viele steigen auf Fernbusse um.

© dpa

Der Konkurrent Blablacar plant hingegen für Montag und Dienstag keine zusätzlichen Fernbus-Verbindungen. Das Unternehmen will aber die Nutzer und Nutzerinnen seiner Mitfahr-Plattform bitten, „verstärkt freie Sitzplätze für geplante Fahrten in der kommenden Woche anzubieten“. Ein solcher Aufruf habe schon in der vergangenen Woche das Angebot an Mitfahrgelegenheiten stark erhöht, so Blablacar.

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Tickets können flexibel genutzt oder umgetauscht werden

Bahnkunden können ihre Reise aber auch verschieben, ohne dass sie auf ihren Tickets sitzen bleiben. Wie beim ersten Streik zeigt sich das Staatsunternehmen kulant.

Alle Fahrgäste, die eine von Montag bis Mittwoch gebuchte Zugfahrt verschieben möchten, können das tun. Sie können den Streik abwarten und danach starten. Tickets können bis zum 4. September flexibel genutzt werden. Bei Spar- und Supersparpreisen ist die Zugbindung aufgehoben. für die Weiterfahrt kann man auch Züge des Nahverkehrs nutzen.

Wer angesichts der Probleme jedoch die Lust am Reisen gänzlich verloren hat, kann sein Ticket allerdings auch kostenlos stornieren, Sitzplatzreservierungen können ebenfalls kostenfrei umgetauscht werden.

Entschädigung, Taxi oder Hotel

Treten Sie die Reise an und stranden Sie unterwegs, können Sie eine Entschädigung verlangen. Kommen Sie mindestens 60 Minuten später an als geplant, gibt es 25 Prozent des Fahrpreises, bei 120 Minuten 50 Prozent zurück. In bestimmten Fällen kann man auch auf ein Taxi umsteigen oder sich auf Kosten der Bahn in einem Hotel einquartieren. Das setzt aber voraus, dass an diesem Tag kein Zug mehr fährt, der Sie nach Hause bringt.

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