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Das 9-Euro-Ticket ist nur noch bis Ende August gültig.

© dpa/Angelika Warmuth

Regional für 29 Euro und bundesweit für 49 Euro: Grüne schlagen Nachfolgeduo für 9-Euro-Ticket vor

Gleich zwei günstige Fahrkarten sollen das 9-Euro-Ticket ablösen. Um die hohen Kosten zu decken, wollen die Grünen das Dienstwagenprivileg einstampfen.

In der Debatte um eine Nachfolgeregelung für das 9-Euro-Ticket, das nur noch bis Ende August gilt, schlagen Grünen-Politiker ein Regionalticket für 29 Euro und ein bundesweit gültiges Ticket für 49 Euro im Monat vor.

Das geht aus einem Konzeptpapier von Parteichefin Ricarda Lang, Fraktionschefin Katharina Dröge und dem nordrhein-westfälischen Verkehrsminister Oliver Krischer hervor, über das zuerst das ARD-Hauptstadtstudio berichtete.

Das Regionalticket für 29 Euro soll sich demnach vor allem an Pendler wenden, die mit öffentlichen Verkehrsmitteln zur Arbeit fahren. Der Preis gebe „echte Anreize“ für den Umstieg auf Bus und Bahn und sei gerade für Menschen mit kleinem Geldbeutel geeignet.

Es soll „mindestens landesweit, aber auch für Regionen wie Berlin-Brandenburg oder Bremen-Hamburg-Niedersachsen“ gelten. Die Grünen verweisen hier auf einen Vorschlag des ökologischen Verkehrsclub Deutschland, der acht Regionen vorgeschlagen hatte.

Zusätzlich soll es laut Papier ein „49-Euro-Ticket für ganz Deutschland“ geben, das ähnlich einfach funktioniert wie das aktuelle 9-Euro-Ticket. Ebenso wie letzteres sollen auch die vorgeschlagenen Tickets nur für den Nah- und Regionalverkehr gelten.

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Das Angebot eines 49-Euro-Tickets könne „den Tarifdschungel vollends durchbrechen“, werben die Grünen. Die Beschäftigung mit der „oft unübersichtlichen Preisgestaltung hätte für viele Menschen ein Ende“.

Dienstwagenprivileg soll beschnitten werden

Knackpunkt einer Nachfolgeregelung für das 9-Euro-Ticket ist stets die Finanzierung. Für die Einnahmeausfälle der für den ÖPNV zuständigen Länder in den drei Monaten Juni, Juli und August gab der Bund 2,5 Milliarden Euro aus.

[Lesen Sie auch: Wie geht’s weiter nach dem Neun-Euro-Ticket?: Die Ampel gerät unter Entscheidungsdruck (T+)]

Der Verband Deutscher Verkehrsunternehmen hat ausgerechnet, dass für ein von ihm vorgeschlagenes 69-Euro-Ticket zwei Milliarden Euro zusätzlich pro Jahr nötig wären.

Die Grünen schlagen einen „Abbau“ des Dienstwagenprivilegs vor. Damit können Unternehmen Kosten für Firmenwagen steuerlich absetzen. Vor allem der CO2-Ausstoß soll dabei stärker berücksichtigt werden.

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„Die daraus resultierenden Mehreinnahmen für Bund und Länder könnten nahtlos in die Finanzierung der günstigen Tickets fließen“, heißt es in dem Papier. „Statt einer Begünstigung, die vor allem Gutverdienenden zugutekommt, ermöglichen wir damit eine verkehrspolitische Maßnahme mit Breitenwirkung, die zudem einen wirksamen Anreiz zum Klimaschutz setzt.“

Die Grünen nennen ihren Vorschlag einen Debattenbeitrag und betonen ihre Bereitschaft zu Gesprächen über andere Finanzierungswege. Sie verweisen auf den Erfolg des 9-Euro-Tickets. Erste Auswertungen legten nahe, dass tatsächlich Menschen vom Auto auf Bus und Bahn umgestiegen seien, es also auch positive Effekte fürs Klima gebe.

Bundesfinanzminister Christian Lindner (FDP) hatte kürzlich gesagt, es könne keine Anschlussregelung für das 9-Euro-Ticket geben. Der zuständige Verkehrsminister Volker Wissing (FDP) lobt das Ticket zwar als Erfolg, sagte zuletzt aber, die Länder müssten sehen, „wie sie das finanzieren wollen“. (dpa, AFP)

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