zum Hauptinhalt
Berlin könnte zu einem Hub für Nachtzüge werden.

© imago images / Rüdiger Wölk

Update Exklusiv

Ausbau des Nachtzug-Netzes: ÖBB-Chef Matthä fordert Deutsche Bahn zur finanziellen Beteiligung auf

Die ÖBB will ihr Nachtzug-Angebot sukzessive erweitern. Mehr Hotelzüge sind allerdings eine gesamteuropäische Aufgabe, sagt Andreas Matthä im Podcast Fast Lane.

Der Chef der Österreichischen Bundesbahnen ÖBB, Andreas Matthä, will das Netz mit Nachtzügen in Europa noch enger knüpfen und ausbauen. Die Deutsche Bahn und andere Staatsbahnen, auf deren Netz die ÖBB dann fährt, müssten sich hierfür jedoch an der Finanzierung beteiligen, fordert Matthä im Podcast „Fast Lane“ vom Tagesspiegel Background. Der ÖBB-Chef bezeichnete Nachtzüge als ein „europäisches Projekt“. Matthä spricht von „Risikoteilung“. Natürlich würden auch die Einnahmen geteilt.

[Jetzt schon über 265.000 Abos: Bestellen auch Sie unsere Bezirksnewsletter vom Tagesspiegel - jetzt kostenlos und einmal pro Woche hier leute.tagesspiegel.de]

Konkret soll die Nightjet-Linie Wien-München-Paris von jetzt drei Abfahrten in der Woche auf täglich aufgestockt werden, sobald die notwendigen Schlaf- und Liegewagen zur Verfügung stehen. Die 33 neuen, bei Siemens bestellten Hotelzüge, sollen ab Herbst 2023 ausgeliefert werden. Für den Fahrplanwechsel ist die Aufnahme der Verbindungen Berlin-Paris und Berlin-Brüssel vorgesehen. Die deutsche Hauptstadt bezeichnete Matthä als „Hub“, das heißt als ein Drehkreuz für weitere Linien.

Empfohlener redaktioneller Inhalt

An dieser Stelle finden Sie einen von unseren Redakteuren ausgewählten, externen Inhalt, der den Artikel für Sie mit zusätzlichen Informationen anreichert. Sie können sich hier den externen Inhalt mit einem Klick anzeigen lassen oder wieder ausblenden.

Ich bin damit einverstanden, dass mir der externe Inhalt angezeigt wird. Damit können personenbezogene Daten an Drittplattformen übermittelt werden. Mehr Informationen dazu erhalten Sie in den Datenschutz-Einstellungen. Diese finden Sie ganz unten auf unserer Seite im Footer, sodass Sie Ihre Einstellungen jederzeit verwalten oder widerrufen können.

Nachtzüge seien für die ÖBB ein „Nischenprodukt“ und die Wiener seien anfangs „dafür belächelt worden“, so Matthä. Doch mit der Diskussion um den Klimaschutz habe sich die Sicht auf solche Hotelzüge sehr verändert. Die Nightjets der ÖBB fahren nach seinen Angaben schwarze Zahlen ein. Auch wenn der Gewinn nicht den Erwartungen einer börsennotierten Gesellschaft genügen würde.

[Wenn Sie aktuelle Nachrichten aus Berlin, Deutschland und der Welt live auf Ihr Handy haben wollen, empfehlen wir Ihnen unsere App, die Sie hier für Apple- und Android-Geräte herunterladen können.]

Allerdings beklagt Matthä, dass Nachtzüge Schienenmaut in der gleichen Höhe zu zahlen hätten wie Tageszüge. Vor allem aber ärgert ihn die Benachteiligung gegenüber dem grenzüberschreitenden Luftverkehr, der von der Mehrwertsteuer befreit sei. Die Bahn dagegen nicht.

Matthä richtet an diesem Donnerstag und Freitag ein Treffen von 20 Bahn-CEOs aus ganz Europa aus. Dabei geht es vor allem um die Digitalisierung der Eisenbahnen, die nach seinen Worten eine „zweite industrielle Revolution für die Bahn“ auslöse und Voraussetzung dafür sei, den grenzüberschreitenden Verkehr auszubauen.

Dieter Fockenbrock

Zur Startseite

showPaywall:
false
isSubscriber:
false
isPaid:
showPaywallPiano:
false