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Für wen sind Windeln mehr wert? Für diese kleinen Sonnenfreunde oder für Börsianer?

© Stephanie Pilick/dpa

Aktie schießt in die Höhe: Was hinter dem 500-Prozent-Kursplus von Windeln.de stecken könnte

Die Aktie des Online-Babyausstatters Windeln.de explodiert. Rationale Gründe sind kaum auszumachen. Der Fall erinnert an die Kapriolen rund um Gamestop.

Die Aktie von Windeln.de hat ihren Höheflug auch am Dienstag fortgesetzt. Damit hat das Papier des Online-Babyausstatters in den vergangenen fünf Tagen rund 500 Prozent zugelegt. Allein am Dienstag lag das Plus am Nachmittag bei gut 70 Prozent und war damit auf über fünf Euro geklettert. Gegen Abend fiel der Wert wieder leicht unter diese Marke.

Einen wirtschaftlichen Grund für den Kursanstieg gibt es nicht. Es spricht stattdessen viel dafür, dass auch hier wieder ein Duell zwischen Kleinanlegern und Shortsellern hinter den Kapriolen steckt. Ein solches Kräftemessen hatte im Januar bereits die Aktien des US-Unternehmens Gamestop in die Höhe getrieben.

Im sozialen Netzwerk Reddit, wo bereits die Hauptkommunikation der Anleger über Gamestop stattfand, ist derzeit auch Windeln.de eine heiß diskutierte Aktie. Als Erklärung für den Kursanstieg führen hier viele User an, dass es Übernahmeangebote für Windeln.de aus China gebe und im Vorfeld deshalb der Preis der Aktie gedrückt werden soll – ähnlich wie bei Gamestop versuchen die Kleinanleger demnach diesen Trend ins Gegenteil zu verkehren.

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Eine andere Begründung, die unter den Usern diskutiert wird, liegt darin, dass Windeln.de bereits stark in China vertreten ist und dort die Ein-Kind-Politik zuletzt gelockert wurde. Deshalb erwarten einige Beobachter einen anziehende Nachfrage bei Baby-Produkten. Anfang des Jahres hatte Windeln.de in der Volksrepublik eine neue Online-Plattform gelauncht, die direkt an den Messenger-Dienst WeChat angeschlossen ist. Auch das wird als Beleg für die starke Position in China gewertet. Dass das allein den Kursanstieg rechtfertigen kann, darf allerdings bezweifelt werden.

Windeln.de wurde 2010 gegründet und hat seinen Sitz in München. Seit 2015 ist die Firma an der Börse. Das Unternehmen beschäftigt derzeit rund 200 Mitarbeitern, kämpft aber schon seit Jahren mit finanziellen Schwierigkeiten. 2020 stand unterm Strich ein Verlust von 13,7 Millionen Euro. Auch im ersten Quartal 2021 verzeichnete das Start-up ein leichtes Umsatz-Minus.

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