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Der Kaspersky-Virenschutz wird von einem Computer deinstalliert.

© Laura Ludwig/dpa-tmn

Gefahr von russischen Hackerattacken: Welche Alternativen gibt es zum Kaspersky-Virenschutz?

Das BSI hat eine Warnung vor Kaspersky-Virenscannern ausgesprochen. Nutzer sollten das Programm entfernen und sich um Alternativen kümmern.

Aufgrund des Krieges in der Ukraine wird die Gefahr von russischen Hackerattacken immer größer. Das Bundesamt für Sicherheit in der Informationstechnik (BSI) warnte am Dienstag vor der weiteren Nutzung der weltweit genutzten Virenschutzprogramme der russischen Firma Kaspersky.

Die Empfehlung des BSI lautet: „Anwendungen aus dem Portfolio von Virenschutzsoftware des Unternehmens Kaspersky durch alternative Produkte zu ersetzen“. Das betrifft nicht nur Unternehmen, Behörden mit besonderen Sicherheitsinteressen und Betreiber kritischer Infrastrukturen, sondern auch Privatnutzer.

Wie gefährlich ist Kaspersky?

Erst vor kurzem hat sich die Antivirensoftware von Kaspersky den ersten Platz im Vergleich der Stiftung Warentest erkämpft. Doch schützt das Programm auch vor dem Zugriff der russischen Regierung? Im Gespräch mit dem „Stern“ sagte der CEO des unabhängigen IT-Security-Instituts AV-Test Andreas Marx, dass keine akute Gefahr für die Nutzer bestehe, denn Kaspersky habe seine Datenverarbeitungsinfrastruktur im Jahr 2020 von Russland in die Schweiz verlegt. Doch die Sorge des BSI ist, dass die russische Regierung Kaspersky zwingen könnte, die Programme für Hackerangriffe auf Konzerne und andere internationale Nutzer zur Verfügung zu stellen.

So kann man Kaspersky-Software entfernen

Vor der Installation eines neuen Virusscanners wird empfohlen, das alte Programm zu deinstallieren. Denn in der Regel wird beim Installieren eines neuen Virenscanners das alte Programm zwar deaktiviert, aber nicht vollständig vom Computer entfernt.

Die Kaspersky-Software zu deinstallieren kann man mit folgenden Schritten:

  • Windows: Einstellungen > Apps > Programm in Liste raus­suchen > Deinstallieren
  • MacOS: In der Kaspersky-Anwendung auf „Hilfe“ klicken > Support > Deinstallieren

Außerdem gibt es den Kaspersky Lab Products Remover – ein Programm zur Entfernung von Kaspersky Produkten, das vom Hersteller selbst stammt. Von der Nutzung einer Entfernungssoftware, dessen Hersteller man nicht mehr vertraut, wird allerdings abgeraten.

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Das sind die besten kostenlosen Kaspersky Alternativen

Die meisten Windows-Nutzer schützen ihren Computer mit dem eingebauten Programm „Defender”. Fast alle Rechner mit Windows 10 und Windows 11 haben diesen Virenschutz inklusive. Doch der Virenscanner Defender schützt nur passabel und bremst stark die Systeme. Zu diesem Ergebnis kommt die Stiftung Warentest in einem Vergleich von Virenscannern („test“, Ausgabe 3/22).

Besseren Schutz bieten diese drei Gratis-Lösungen:

  • Avast Free Antivirus
  • AVG Antivirus Free
  • Bitdefender Antivirus (gültig nur für 30 Tage)

Wer einen Apple-Computer nutzt, braucht sich weniger Sorgen um Viren zu machen, da die meisten Angriffe auf Windows zielen. Doch auch in der Mac-Welt ist ein Virusschutz sinnvoll, berichtet die Stiftung Warentest – etwa damit Nutzerinnen und Nutzer von Apple-Rechnern nicht unwissentlich Windows-Viren an Bekannte weiterleiten, die dieses Betriebssystem verwenden.

Die besten kostenpflichtigen Schutzprogramme

Die besten Programme im Vergleich sind allesamt Virenscanner mit jährlichen Abo-Kosten. Die Preisspanne ist dabei ziemlich groß. Die entscheidenden Kriterien für die Auswahl der Schutzsoftware sind Schutzbewertung, Anzahl der Fehlalarme, Einfluss auf die Geschwindigkeit des Computers, Erkennungsrate der Viren, Preis und Verständlichkeit des Programms.

Das sind die Favoriten der kostenpflichtigen Programme:

  • McAfee Total Protection
  • Lock Norton 360 Deluxe
  • Bitdefender Total Security

Welche Funktionen sind bei einen Virenscanner sinnvoll?

Das Angebot der Sicherheits-Software wurde über die letzten Jahre deutlich ausgebaut. Die Hersteller haben in der Regel mehrere Produkte im Angebot, die sich im Abo-Preis unterscheiden. Die Wahl hängt von den persönlichen Präferenzen des Nutzers ab.

Das sind die möglichen Pakete:

  • Virenschutz pur: Darunter versteht man einen elementaren Virenscanner, der die grundlegenden Schutzfunktionen bietet.
  • Internet Security Suite: Diese Art von Virenschutz bietet zusätzlich Komponenten wie Firewalls oder Schutzmodule für Online-Banking oder Webcam-Protection.
  • Komplettpakete: Diese Programmpakete sind mit  Zusatzmodulen erweitert. Gängige Beispiele dafür sind Backup-Möglichkeiten, Kindersicherungen oder VPN-Dienste.

Anastasia Klimovskaya

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