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Im Sommer gibt es nichts besseres als ein Eis am Stiel.

© IMAGO/agefotostock

Eis bei Stiftung Warentest: Jedes vierte Frucht- und Wassereis ist eine Zuckerbombe

Von super-fruchtig bis super-süß: In den Supermarkt-Kühlfächern ist alles dabei. Manches Eis enthält viel Zucker. Zwei Bio-Produkte sind aber zu empfehlen.

Dass der Sommer angekommen ist, merken die Menschen in Deutschland nicht zuletzt an den Hitzewellen der letzten Wochen. Zur Abkühlung hilft da: Eis! Egal, ob im Schlauch, am Stiel oder im Quetschbeutel – bei Jung und Alt ist bei heißem Wetter vor allem Frucht- und Wassereis sehr beliebt. Doch welches Eis kann geschmacklich überzeugen, ohne zu viel Zucker zu verwenden?

Stiftung Warentest hat 25 Frucht- und Wassereis inspiziert. In der Regel unternimmt die Verbraucherorganisation vollumfängliche Produkt-Tests und gibt dann ein Qualitätsurteil ab. Bei den Eis-Produkten hat Stiftung Warentest einen engeren Fokus gewählt. Wie viel Zucker enthalten ist, welche Aroma- und Farbstoffe eingesetzt werden – die Ergebnisse im Überblick.

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Frucht- und Wassereis: Wenig Frucht, viel Fantasiearoma

Vorneweg gibt es eine enttäuschende Nachricht: Nur wenige Eis-Produkte im Test erfrischen mit echter Frucht. Gerade mal vier enthalten ausschließlich Fruchtzutaten. Bei mehr als die Hälfte helfen die Hersteller mit natürlichem Aromazusatz nach, bei acht Lebensmitteln lassen sich nicht-natürliche, sprich künstliche Aromen nachweisen.

Zwar seien alle Aromastoffe im Test als Zutaten in Lebensmitteln zugelassen und gesundheitlich unbedenklich, merkt Stiftung Warentest an. Sie würden aber nur den Geschmack echter Früchte imitieren und daher meist künstlich schmecken. Frucht- und Wassereis, das Fruchtzusätze mit natürlichen Aromen kombiniert, würden wiederum sowohl nach Frucht als auch künstlich schmecken. Als Beispiele nennt die Verbraucherorganisation Capri von Langnese und Gelatelli von Lidl.

Eis im Gesundheitscheck: Der Zuckergehalt steht im Fokus

Die wenigsten Frucht- und Wassereis-Sorten enthalten Fruchtzutaten wie Saft oder Püree.
Die wenigsten Frucht- und Wassereis-Sorten enthalten Fruchtzutaten wie Saft oder Püree.

© IMAGO/Westend61

Im Vergleich zu fetthaltigem Vanille- oder Schokoladeneis ist Frucht- und Wassereis weniger kalorienreich. Dafür steckt in Fruchteis aber viel Zucker – „Im Test umgerechnet bis zu 12 Stück Würfelzucker pro 100 Gramm”, schreibt Stiftung Warentest. Das süßeste Schoko-Eis käme dagegen auf rund neun, das süßeste Vanilleeis auf fast zehn Stück. Wassereis enthält am wenigsten Süße und am wenigsten Kalorien.

Zucker spielt aber nicht nur geschmacklich eine Rolle. Er setzt den Gefrierpunkt im Eis herab und sorgt somit für das schmelzende Mundgefühl.

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Im Wasser- und Fruchteis-Test bewertet die Verbraucherorganisation die Menge an Zucker pro Portion. Hier kann sich Eis zum Selbsteinfrieren etwas hervortun: Einige Sorten werden in kleinen Größen verkauft und kommen dadurch auf weniger Zucker pro Portion. Die Ausnahme bildet das Kratzeis im Becher von Paul Braun Düsseldorf. Rund sieben Stück Würfelzucker entfallen auf die 200 Milliliter-Portion. Das sei weder „gut“ noch „befriedigend“, sondern „ausreichend“, wie Stiftung Warentest findet. Von den anderen Produkten im Test schneiden vier weitere „ausreichend“ beim Zuckergehalt ab.

Ein Produkt erhält die Wertung „mangelhaft“. Das cremige Florida-Eis mit Mandarinengeschmack enthält pro 150-Milliliter-Becher umgerechnet rund 18 Stück Würfelzucker. Eine „Zuckerbombe“, wie Stiftung Warentest schreibt.

Kritische Farbstoffe: Kratzeis von Paul Braun enthält zwei Azofarbstoffe

Fruchteis gibt es nicht nur in vielen verschiedenen Geschmacksrichtungen, sondern auch Farben.
Fruchteis gibt es nicht nur in vielen verschiedenen Geschmacksrichtungen, sondern auch Farben.

© IMAGO/Westend61

Dabei handelt es sich um die Lebensmittelfarbstoffe Azorubin (E 122) und Cochenillerot A (E 124). Beide Stoffe sind zwar zugelassen, stehen aber nach Angaben von Stiftung Warentest im Verdacht, die Aufmerksamkeit und Aktivität bei Kindern zu beeinträchtigen. Produkte, die diese Farbstoffe enthalten, müssen einen Warnhinweis tragen. Auf dem Paul-Braun-Eis wird der Warnhinweis aber nur für eine E-Nummer angegeben.

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Rat von Stiftung Warentest: Zwei Bio-Eis sind „empfehlenswert“

Da es sich nicht um eine übliche Analyse handelt, gibt es im Wasser- und Fruchteis-Test auch keinen offiziellen Testsieger. Zwei Frucht-Eis überzeugen jedoch die Jury von Stiftung Warentest: Alnatura Himbeere und Froobie Erdbeere. Die beiden Bio-Eis am Stiel sind für jeweils 2,08 Euro und 3,35 Euro pro 100 Milliliter erhältlich.

Alnatura und Froobie würden zweimal besonders punkten, schreibt die Verbraucherorganisation. Sie enthalten viel Frucht und relativ wenig Zucker. Zudem kommen beide ohne Aromazusatz und Farbstoffe aus.

Diese Frucht- und Wassereis-Produkte haben einen niedrigeren Zuckergehalt

Eis mit fruchteigenem Aroma:

  • Alnatura Fruchteis Himbeere (2,08 Euro): 2,5 Zuckergehalt, Bio-Eis, keine Aroma- und Zuckerzusatz, „empfehlenswert“
  • Froobie Fruchteis am Stiel Erdbeere (3,35 Euro): 2,5 Zuckergehalt, Bio-Eis, kein Aromazusatz, mit Agavendicksaft, „empfehlenswert“

Eis mit natürlichem Aroma:

  • Rewe Beste Wahl (0,22 Euro): 1,6 Zuckergehalt, enthält wenig Zucker pro Portion, „riecht und schmeckt künstlich“
  • Fredos (0,93 Euro): 1,7 Zuckergehalt, Bio-Eis, enthält Fremdaroma und wenig Zucker pro Portion, „riecht und schmeckt künstlich“
  • Alaska Boy Ice Sticks (0,16 Euro): 1,8 Zuckergehalt, enthält wenig Zucker pro Portion, „riecht und schmeckt künstlich“
  • Capri-Sun Freezies (0,75 Euro): 2,2 Zuckergehalt, enthält wenig Zucker pro Portion, „schmeckt authentisch nach Frucht, aber auch künstlich“

Eis mit nicht-natürlichem Aroma:

  • Nawarra Frosty’s ice Ice Pops (0,25 Euro): 1,5 Zuckergehalt, enthält wenig Zucker pro Portion, „riecht und schmeckt künstlich“
  • Bussy Mix 10 Ice Pops (0,22 Euro): 1,7 Zuckergehalt, enthält wenig Zucker pro Portion, „riecht und schmeckt künstlich“
  • Dolfin Polaretti Fruit Original italienisches Wassereis mit Fruchtsaft (0,37 Euro): 2,1 Zuckergehalt, enthält wenig Zucker pro Portion, „riecht und schmeckt stark intensiv und künstlich“

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