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Besonders wertvoll. Grischa Prömel ist für Union derzeit unentbehrlich. Im Heimspiel vor einer Woche gegen die Bayern durfte er sich sogar über sein erstes Bundesligator freuen.

© Tobias Schwarz/AFP

Vor dem Spiel von Union gegen Dortmund: Grischa Prömel ist so gefragt wie nie

Grischa Prömel erinnert sich gern an das letzte Spiel gegen Dortmund – auch wenn er es mit Union 0:5 verlor. Nun trifft er wieder auf den BVB.

Über den 31. August 2019 wollte sich Urs Fischer in dieser Woche nicht allzu viele Gedanken machen. Vor dem Heimspiel gegen Borussia Dortmund am Freitagabend (20.30, live im ZDF und bei Dazn) denke er zwar gern an den letzten Besuch des BVB zurück, „aber nicht für lange“, sagte der Trainer des 1. FC Union Berlin am Donnerstag.

Denn seit jenem sonnigen Tag, an dem Union seinen allerersten Sieg in der Fußball-Bundesliga einfuhr, ist ja ziemlich viel passiert. Der Klassenerhalt, der Ausbruch einer weltweiten Pandemie, und ganz nebenbei auch eine 0:5-Niederlage in Dortmund, die die schönen Erinnerungen an den BVB zumindest ein bisschen verunstalten könnten.

Zumindest für einen Union-Spieler ist aber selbst diese Klatsche aus dem vergangenen Februar eher positiv in Erinnerung geblieben. Mittelfeldspieler Grischa Prömel gab damals nach einer langen Verletzungspause endlich sein Comeback, und erklärte das Spiel später zum „schönsten 0:5 meiner Karriere“.

Dass der damalige Kurzauftritt erst sein dritter Bundesliga-Einsatz überhaupt war, erscheint aus diesem Blickwinkel aber irgendwie komisch. Denn genauso wie Union hat Prömel in der Zwischenzeit gezeigt, dass er der Bundesliga absolut gewachsen ist.

Das ist einerseits keine Überraschung, denn schließlich ist der 25-Jährige auch jemand, der schon 2016 neben Spielern wie Serge Gnabry oder Leon Goretzka die Silbermedaille bei den Olympischen Spielen in Rio gewann.

Mit Prömel verlängerte Union den Vertrag schon im Frühjahr

Dass er sich 2020 nach seiner Verletzung so erfolgreich auf hohem Niveau behaupten konnte, ist dennoch beeindruckend. Auf seiner Position gab es schließlich keinen Mangel an Konkurrenten, und nicht alle seiner Weggefährten haben es durch dieses Jahr geschafft. Viele seiner damaligen Aufstiegshelden hat Union mittlerweile gehen lassen. Mit Prömel aber hat der Verein im Frühjahr den Vertrag sogar verlängert.

Besonders in diesen Wochen ist der Mittelfeldspieler mehr denn je gefragt. Weil Robert Andrich noch für ein Spiel gesperrt ist und Christian Gentner weiter mit einer Verletzung kämpft, ist Prömel im zentralen Mittelfeld der wichtigste Mann. Und damit ein stiller Held in diesen schwierigen Weihnachtswochen.

„Er ist ein wichtiger Spieler für uns, ein Verbindungsspieler zwischen der Offensive und der Defensive“, sagte Fischer lobend. „Im letzten Spiel gegen Stuttgart hat er gezeigt, wozu er fähig ist. Er hat sehr viele Räume sehr gut zugestellt, war im Spiel mit dem Ball sehr präzise und war auf den letzten 30 Metern auch nicht ungefährlich.“

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Dabei hat sich seine Rolle in der Ersten Liga ein wenig verändert, erklärte Prömel selbst vergangene Woche. In der Zweiten Liga habe er noch „einen Tick offensiver“ gespielt, was vielleicht auch ein Grund dafür ist, dass er erst vor einer Woche beim 1:1-Unentschieden gegen den FC Bayern München sein erstes Bundesliga-Tor erzielt hat.

Dieses Spiel, das Union durchaus hätte gewinnen können, war nur der letzte Beweis, dass die Köpenicker trotz der hohen Belastung und des leicht dezimierten Kaders nach wie vor mithalten können. Auch in Stuttgart hätte es eigentlich zum Sieg reichen müssen. Dass dies trotz des Fehlens eines mit reichlich Erstliga-Erfahrung gesegneten Max Kruse der Fall ist, liegt auch an der fleißigen Arbeit der einstigen Zweitliga-Spieler wie Grischa Prömel.

„Uns war ja klar, dass es vor Weihnachten ein toughes Programm ist, aber wir haben letztes Jahr gezeigt, dass wir auch einen großen Gegner überraschen und ärgern können," sagte Prömel vor dem Bayern-Spiel. Borussia Dortmund sollte gewarnt – schon aus eigener Erfahrung.

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