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Marco Rose verlässt Gladbach im Sommer nach zwei Jahren.

© Swen Pförtner/dpa

Update

Trainer verlässt Borussia Mönchengladbach: Marco Rose wechselt im Sommer zum BVB

Wochenlang wurde über einen Wechsel von Marco Rose zu Borussia Dortmund spekuliert, nun ist es offiziell. Der Trainer verlässt Gladbach am Saisonende.

Enttäuschung in Mönchengladbach, Vorfreude in Dortmund: Trainer Marco Rose hat nach langer Bedenkzeit eine Entscheidung getroffen. Nach gut zweijähriger Erfolgsgeschichte am Niederrhein hat Borussia Mönchengladbach am Rosenmontag erklärt, dass der 44 Jahre alte Fußballlehrer den Klub zum Saisonende verlässt und zu Borussia Dortmund wechseln möchte. Der BVB hat die Personalie bislang noch nicht bestätigt.

„Wir haben in den vergangenen Wochen viele Gespräche miteinander geführt, in denen es um die Zukunft von Marco ging. Leider hat er sich nun entschieden, dass er von einer Klausel in seinem bis Juni 2022 laufenden Vertrag Gebrauch machen und im Sommer zu Borussia Dortmund wechseln möchte“, teilte Gladbachs Sportdirektor Max Eberl mit. Zuvor hatten die „Bild“-Zeitung, das Magazin „Kicker“ und die „Rheinische Post“ über den Abschied des Trainers berichtet.

„Sollten die in seinem Vertrag festgelegten Bedingungen fristgerecht erfüllt werden, wird er uns also nach dem Saisonende nicht mehr zur Verfügung stehen. Bis dahin werden wir mit Marco gemeinsam alle Kräfte mobilisieren, um unsere Ziele in der Bundesliga, im DFB-Pokal und in der Champions League zu erreichen“, sagte Eberl. Die lauter werdende Kritik an seiner zögerlichen Haltung veranlassten ihn und den Klub, die Spekulationen zu beenden. Sein über Wochen ausgebliebenes Treuebekenntnis zum Verein hatte bei den Mönchengladbacher Fans für wachsenden Unmut gesorgt und zudem den sportlichen Aufschwung der Mannschaft gefährdet. Obwohl Sportdirektor Eberl die Wahrscheinlichkeit für einen Rose-Verbleib noch am 6. Februar auf „98 Prozent“ taxiert hatte, muss er nun auf Trainersuche gehen.

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Rose hat in seiner bisherigen Amtszeit in Gladbach eine Menge auf den Weg gebracht und das Team bis ins Champions-League-Achtelfinale gegen Manchester City geführt. Die Mannschaft hat seinen Spielstil schnell verinnerlicht und einen besseren Fußball als zuletzt unter seinem Vorgänger Dieter Hecking geboten. Nun beendet Rose das Projekt in Mönchengladbach vorzeitig nach nur zwei Jahren.

Das heißt natürlich auch, dass Edin Terzic in Dortmund nicht über die Saison hinaus beschäftigt und allerdings auch nicht vor von seinen Pflichten als Trainer entbunden wird. Denn das würde sich ja nicht mehr lohnen angesichts des Wechsels von Rose zum BVB nach der Saison.

Terzic liefert derzeit zwar kaum gute Ergebnisse und eine realistische Chance auf eine Dauerbeschäftigung als Chefcoach hat sich ja nun zerschlagen. Doch der 38-Jährige soll mangels Alternativen eben unbedingt als Platzhalter die Saison retten und den BVB noch in die Champions League führen. „Wenn du eine schwierige Phase hast, wird schnell nach dem Trainer gefragt. So ist das Geschäft. Aber unsere Haltung hat sich nicht geändert“, sagte Zorc den „Ruhr Nachrichten“: „Wir gehen davon aus, dass wir mit Edin Terzic den Turnaround schaffen werden.“

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Derzeit geht der Trend eher in die andere Richtung. Als Terzic seinen früheren Chef Lucien Favre im Dezember beerbte, war der BVB Fünfter mit zwei Punkten Rückstand auf die Champions-League-Plätze. Nach nur 14 von 30 möglichen Zählern sind die Dortmunder Sechster, der Rückstand auf den für das Mindestziel erforderlichen vierten Platz ist auf sechs Zähler angewachsen.

Für Marco Rose wird es womöglich gar nicht so schwer, das Erbe in Dortmund anzutreten. Denn wo der Erfolg nichts ist, da kann man als Trainer ganz gut aufbauen. Und: Er hat auch Glück, dass er in der trüben Zeit nicht den Unmut aus der Kurve im Gladbacher Stadion zu spüren bekommen kann. Virtuell mag das anders aussehen, aber da muss Rose ja nicht hinschauen. (dpa/Tsp)

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