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So soll es aussehen - bei Hertha.

© Matthias Koch/Imago

Schöne Wortspiele und außerdem voll PC: Hertha BSC hat einen neuen Hauptsponsor

Auf dem Trikot der Berliner prangt für die nächsten zwei Jahre das Unternehmen "Autohero". Und es gibt sogar noch mehr gute Nachrichten von dem Verein.

Bodenständigkeit ist im Profisport ein hehres Gut. Zumal im Fußball, wo es sie kaum noch gibt. Der glorreiche FC Bayern würde sich trotz des Namens wohl niemals allein als ein Klub für München verkaufen, ja nicht einmal als ein Klub für Bayern. Von den ganz Großen der Branche ganz zu schweigen. Real, Regionsklub für den Raum Madrid? Geschenkt.

Hertha BSC ist beim Thema Bodenständigkeit allerdings ganz gut dabei, zumal die etwas überkandidelten Botschaften des „Big City Clubs“ in der Hauptstadt nie gut ankamen. Insofern passt der neue Hauptsponsor ganz gut, auf dem Trikot von Hertha prangt künftig das Berliner Unternehmen „Autohero“.

Auf zwei Jahre läuft der Kontrakt, wie Carsten Schmidt, der Vorsitzende der Geschäftsführung beim Fußball-Bundesligisten, am Freitag in einer virtuellen Presserunde verkündete.

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Natürlich war es „ein besonderer Tag“ für Carsten Schmidt und für ganz Herthaland. Gerade in „dieser schweren Zeit“ einen „Wunschpartner“ zu finden, das sei doch sehr, sehr gut. Er sei zwar erst seit September 2020 bei Hertha, aber er spüre die Verbundenheit von Hertha zur Stadt. „Wir kommen aus Berlin und wollen aus Berlin heraus wachsen.“

Das betrachten sie auch beim neuen Sponsor als eine sehr gute Idee, also wachsen mal alle gemeinsam ein wenig oder besser ganz viel. „Hertha hat in Europa Großes vor, das haben wir auch auch“, sagte Christian Bertermann, CEO und Gründer der Auto1-Group, aus welcher der neue Hauptsponsor kommt. Logisch natürlich, dass sein Unternehmern schon Champions League spiele. Dass die aktuellen Börsenwerte der AG gegen Ende der Woche ihren Tiefstand erreicht hatten, heiße nichts.

Ein großer Erfolg für den Klub

Dass sich das Unternehmen gleich für zwei Jahre plus der Option auf ein weiteres Jahr an Hertha bindet, ist sicherlich ein großer Erfolg für den Klub, in einer Zeit, in der die Sponsoren tatsächlich dem Sport nicht die Bude einrennen. Wie hoch das finanzielle Engagement des Online-Verkaufsunternehmens ist, wurde nicht verlautbart.

Vergangene Saison liefen Herthas Profis noch mit Trikot ohne Werbung auf, bis dann für ein halbes Jahr noch ein Sponsor einsprang, dessen Engagement nun aber ausläuft.

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Gegen den Sponsoren lässt sich nichts einwenden

Dem Fan muss es dann egal sein, wie das dann optisch rüberkommt. Gab da ja schon erstaunlichere Werbung auf Herthas Spielerbrust, es sei nur an das knallige Logo einer Billigmarktkette erinnert. Wobei hinzukommt, dass der zweite Teil des neuen Haupt- und Trikotsponsors auch zu schönen Wortspielen einlädt, wenn es dann mal auf dem Platz bei Hertha ganz gut und heldenhaft klappt. So in Etwa: „Die Autohelden geben Vollgas.“

Auch wenn die Autobranche momentan für manche Menschen nicht die große Zukunftsnummer ist, lässt sich gegen den Sponsor nichts einwenden – wenn man überlegt, dass der FC Bayern München das Emirat Katar auf der Brust durch die Welt trägt, dann ist Hertha doch voll PC mit dieser Nummer.

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Und das soll es natürlich noch nicht gewesen sein mit den guten Nachrichten aus Herthas Zentrale. Das Strategie-Projekt „Goldelse“ soll bald zeigen, wie es strukturell weiter nach oben geht bei den Berlinern, sportlich derzeit eindeutig die Nummer zwei in Berlin hinter dem 1. FC Union.

Carsten Schmidt hatte in einem Interview gesagt: „Unsere Ambition ist, dass Hertha die Stadt deutschlandweit, aber in Zukunft auch international repräsentiert. Bestenfalls als Regel, nicht als Ausnahme.“ Diese Strategie solle demnächst vorgestellt werden, sagte Schmidt am Freitag.

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