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Bei Teilen der Hertha-Fans sind weder Präsident Werner Gegenbauer noch Investor Lars Windhorst sonderlich beliebt.

© Andreas Gora/dpa

Erster Herausforderer für Werner Gegenbauer: Ehemaliger Ultra will wohl Hertha-Präsident werden

Unternehmer Kay Bernstein bereitet offenbar seine Kandidatur für das höchste Amt von Hertha BSC vor. Aus dem Lager von Investor Windhorst kommt er aber nicht.

Bei Hertha BSC zeichnet sich ein erster Herausforderer für Klub-Chef Werner Gegenbauer (71) um den Posten als Präsident des Fußball-Bundesligisten ab - allerdings nicht aus dem Lager von Investor Lars Windhorst (45). Nach Informationen der Deutschen Presse-Agentur plant der Unternehmer und Fan Kay Bernstein (41), in Kürze seine Pläne für eine Kandidatur zu präsentieren. Zunächst hatte die „Bild“-Zeitung darüber berichtet.

Demnach will Bernstein, der führendes Mitglied der Ultra-Gruppierung Harlekins '98 war, für eine Abwahl Gegenbauers bei der mit Spannung erwarteten Mitgliederversammlung am 29. Mai sorgen. Dafür wäre eine Dreiviertelmehrheit der anwesenden und stimmberechtigten Hertha-Mitglieder notwendig.

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Ob für die Versammlung auf dem Messegelände wie zuletzt mehrfach berichtet Abwahlanträge vorliegen, will Hertha den Mitgliedern im offiziellen Einladungsschreiben mitteilen. Zu einer Neuwahl würde es allerdings im Falle einer Abwahl des umstrittenen Gegenbauer erst später bei einer notwendigen außerordentlichen Mitgliederversammlung kommen.

Der Termin der Mitgliederversammlung liegt zwei Wochen nach dem Saisonende und damit nach der Entscheidung darüber, ob Hertha den siebten Abstieg der Vereinsgeschichte aus der Bundesliga verhindern kann. Dies wäre bereits an diesem Samstag mit einem Sieg im vorletzten Saisonspiel gegen den 1. FSV Mainz 05 möglich.

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Zwischen Hertha und der Ultra-Szene war es zuletzt immer wieder zu Unstimmigkeiten gekommen. Die Harlekins Berlin '98 machten nach der Derby-Pleite gegen Union in einem Statement klar, dass sie die Lage nicht hinnehmen wollen. Sie bezogen auch klare Opposition gegen Gegenbauer und Investor Windhorst. Sie stehen für traditionelle Fußball-Werte und gegen eine fortschreitende Kommerzialisierung

Auf der Versammlung wird auch eine Machtprobe zwischen Windhorst und Gegenbauer erwartet. Windhorst hatte zuletzt die Vereinsmitglieder dazu aufgerufen, die Abwahl der derzeitigen Führungsmannschaft um Gegenbauer zu beantragen. Es sei nicht mehr möglich, „unter der Führung von Herrn Gegenbauer als Team gemeinsam etwas zu erreichen“, sagte Windhorst dem TV-Sender Bild. Bernstein als Kandidat würde allerdings den Interessen des Investors klar entgegenstehen. (dpa)

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