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Alle guten Argumente gegen eine Weltmeisterschaft in dem Wüstenstaat sind hinlänglich genannt.

© dpa/ Christian Charisius

Eine WM, die immer mehr schön geredet wird: Katar doch mal was?

Die Fifa und Katar haben gewonnen, die Vorbereitungen auf die WM sind in vollem Gange. Aber der gesunde Menschenverstand muss nicht verlieren. Ein Kommentar.

Ein Kommentar von Claus Vetter

Nun hat der große Fußball immer noch nicht seine Sommerpause, die deutsche Nationalmannschaft bereitet sich ganz genau betrachtet schon mal auf die nächste Saison vor, die dann ja eine etwas andere wird. Die Fußball-Weltmeisterschaft der Männer findet im November und Dezember statt. Das ist außergewöhnlich. Punkt. Oder war da nicht doch mal was? Ja, Katar.

Alle guten Argumente gegen eine Weltmeisterschaft in dem Wüstenstaat sind hinlänglich genannt, genauso wie die Argumente dafür. Menschenrechtsverletzungen, wie Sklaven gehaltene Arbeitende, keine Gleichberechtigung, keine Demokratie, Homophobie – haben wir alles gehört.

Aber, aber, aber: Unser ganzes Leben hier basiert eben auf Ingredienzen aus Staaten, die es mit unseren Wertvorstellungen nicht so halten. Wir hätten kein Handy, keinen Computer, keine günstige Kleidung und so weiter – wenn wir bei unseren Lieferanten die Maßstäbe an Menschlichkeit und Demokratie ansetzen würden, die bei uns festgeschrieben sind. Und seitdem Robert Habeck nun auch zum Gaskauf in Katar war, ist sowieso vieles relativ. Selbst die Grünen.

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Schlagen wir also ein neues WM-wie-immer-Kapitel auf. Bereits jetzt diskutieren wir, wie groß das Interesse beim Public Viewing (im Schneetreiben?) sein wird bei der WM im Winter. Und was für ausgefeilte Analysen, Grafiken, Expert:innen-Glossen es zum Turnier geben soll. Und wie werden die Menschen dann mitfiebern, wenn eine junge deutsche Mannschaft ...

Leider ist es wohl so, der Fußballweltverband und Katar haben gewonnen. Der gesunde Menschenverstand allerdings muss nicht verlieren. Wen dieses Event im November aus guten Gründen nicht anfasst, der oder die soll es weiter kritisieren. Und auch wegschauen oder weglesen bei den Spielen.

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