zum Hauptinhalt
Karl Geiger wurde in Garmisch-Partenkirchen Fünfter.

© dpa

Update

Dawid Kubacki siegt mit Schanzenrekord: Geiger nur Fünfter beim Neujahrsspringen

Karl Geiger steigert sich im zweiten Durchgang des Neujahrsspringens, verbessert sich um neun Plätze, verliert aber die Gesamtführung an den Norweger Granerud.

Die großen Glücksgefühle blieben diesmal aus: Karl Geiger und Markus Eisenbichler haben beim Neujahrsspringen nicht ganz an ihre starken Leistungen beim Auftakt der Vierschanzentournee anknüpfen können. Geiger belegte als bester Deutscher am Freitag in Garmisch-Partenkirchen nach einer deutlichen Steigerung im zweiten Durchgang immerhin noch den fünften Platz, Eisenbichler fiel nach Rang vier auf Platz sieben zurück.

Den Sieg sicherte sich der Pole Dawid Kubacki, der im zweiten Durchgang als vorletzter Springer mit einem Fabelflug auf 144 Meter einen Schanzenrekord aufstellte. Zweiter wurde Halvor Egner Granerud, der vor seinem zweiten Sprung kurz warten musste, da der Anlauf nach Kubackis Schanzenrekord verkürzt wurde. Der Norweger konnte den Polen nicht mehr übertrumpfen, zog in der Gesamtwertung allerdings an Geiger vorbei und liegt nun vier Punkte vor ihm. Rang drei in Garmisch-Partenkirchen sichert Piotr Zyla aus Polen.

[Wenn Sie alle aktuellen Entwicklungen zur Coronavirus-Pandemie live auf Ihr Handy haben wollen, empfehlen wir Ihnen unsere App, die Sie hier für Apple- und Android-Geräte herunterladen können]

„Der erste Sprung war ein bisschen spät“, sagte Geiger selbstkritisch in der ARD. „Aber unterm Strich bin ich echt zufrieden, ich habe nicht gedacht, dass es noch so weit nach vorne geht.“ Mit seinem zweiten Sprung durfte er glücklich sein. Der Satz auf 138 Meter katapultierte den Allgäuer nach Rang 14 im ersten Versuch noch einmal neun Plätze nach vorne.

Der Skiflug-Weltmeister, der in dieser Saison schon zahlreiche Schwierigkeiten gemeistert hat, ließ sich von dem Negativerlebnis auch diesmal nicht aus dem Konzept bringen. Nach seinem Sprung auf 131 Meter hatte er enttäuscht den Kopf geschüttelt. „Er hat zwei Mal nicht so die Top-Bedingungen gehabt“, sagte Bundestrainer Stefan Horngacher. „Aber der zweite Sprung war richtig gut. Da hat er sehr viel aufgeholt. Der war richtig viel wert.“

Markus Eisenbichler fiel im zweiten Durchgang zurück

Bei Geigers Teamkollege Markus Eisenbichler lief es genau umgekehrt. „Yes!“, hatte er nach seinem ersten Sprung vor verschneiten Bergen und leeren Rängen noch jubelnd gebrüllt. Nach seinem zweiten Versuch auf 134 Meter war die ganz große Euphorie an der Großen Olympiaschanze bei sonnigem Winterwetter dann allerdings verflogen.

Trotz des nicht ganz optimalen Starts ins Jahr 2021 sind die Hoffnungen der deutschen Skisprungfans auf den ersten Tourneesieg seit Sven Hannawald vor 19 Jahren weiterhin absolut intakt. Die Freunde Geiger und Eisenbichler, der im Gesamtklassement zur Halbzeit auf Platz fünf geführt wird, liegen beide noch im Rennen.

Bei der 69. Ausgabe der Schanzentournee in vier Akten geht es in diesem Winter extrem eng zu. Zwischen dem Führenden Granerud und dem Vorjahressieger Kubnacki auf Platz vier liegen nicht einmal zehn Punkte. Ein Alleingang an der Spitze wie von Ryoyu Kobayashi 2018/19 oder von Kamil Stoch ein Jahr zuvor ist derzeit nicht abzusehen, auch wenn der Norweger Granerud auf der Großen Olympiaschanze mit konstant starken Sprüngen verdeutlichte, warum er als Top-Favorit in die Tournee gegangen war.

Marius Lindvik musste wegen Zahnschmerzen passen

Der 24-Jährige gewann fünf der ersten sieben Einzel-Weltcups und zeigt bisher eigentlich keine Schwäche. Schlechter als Rang vier war er in der Saison 2020/21 noch nicht. Diesen Platz hatte der passionierte Läufer und Hobbyfilmer auch beim Tourneeauftakt in Oberstdorf belegt.

Anders als Granerud hatte sich ein anderer norwegischer Mitfavorit bereits an Silvester aus dem Rennen um den goldenen Adler verabschieden müssen: Marius Lindvik, der in Oberstdorf am vergangenen Dienstag Platz drei belegt hatte, konnte am Neujahrstag wegen starker Zahnschmerzen nicht in Garmisch antreten. Er fällt nach einer Kieferoperation auch beim nächsten Springen am Sonntag in Innsbruck aus.

Aus der deutschen Mannschaft holten neben Eisenbichler und Geiger in Garmisch-Partenkirchen auch Martin Hamann als Elfter, Pius Paschke auf Rang 16 und Richard Freitag auf dem 27. Platz noch Weltcup-Punkte. Severin Freund schied dagegen nach einem Sprung auf 123 Meter bereits nach dem ersten Durchgang aus. Auch für Moritz Baer, Constantin Schmid sowie David Siegel war der Wettkampf früh zu Ende. „Wir haben zwar keinen Topplatz erreicht“, sagte Bundestrainer Horngacher. „Aber mannschaftlich können wir zufrieden sein.“ (dpa)

Zur Startseite

showPaywall:
false
isSubscriber:
false
isPaid:
showPaywallPiano:
false