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Giulia Gwinn und ihre Eltern sind wohl die bekannteste deutsche Familie bei der Fußball-EM in England

© Imago Images

Bei der Europameisterschaft in England: Eltern von Giulia Gwinn zelebrieren Sieg mit Perücken im Stadion

Giulia Gwinn ist die populärste deutsche Fußballerin bei der EM. Auch sportlich hat die Abwehrspielerin einen weiteren Entwicklungsschritt gemacht.

Auf dem Rasen und der Tribüne und vor allem in den sozialen Medien: Giulia Gwinn und ihre Eltern sind wohl die bekannteste deutsche Familie bei der Fußball-EM in England. Die Followerzahlen der Rechtsverteidigerin vom FC Bayern München steigen bei dem Turnier weiter und weiter und stehen inzwischen bei über 330 000.

Während die 23-Jährige mit den DFB-Frauen im Halbfinale steht, sind ihre Eltern mit ihren schwarz-rot-goldenen Perücken echte Hingucker auf der Tribüne.

Gabi und Florian Gwinn aus Friedrichshafen leben während des Turniers in einem Camper und düsen mit einer Vespa zu den Spielen ihrer immer bekannteren Tochter. „Sie haben wieder ihren Jahresurlaub nach dem Turnier ausgelegt. Das ist einfach megaschön“, sagte Giulia Gwinn im „Sportschau“-Interview.

„Ich erkenne sie auf jeden Fall mit den Perücken immer direkt auf der Tribüne und freue mich. Es ist toll, dass sie immer bei mir sind, egal, in welches Land es mich zieht.“

Nicht nur Mama und Papa können dabei beobachten, dass das jüngste ihrer vier Kinder eine starke EM spielt. Gwinn ist stets eine der lauffreudigsten im Team von Bundestrainerin Martina Voss-Tecklenburg, zweikampfstark, und versteht es meist, auch in Bedrängnis spielerische Lösungen zu finden.

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Ihre Hartnäckigkeit haben die Eltern schon frühzeitig erfahren: „Giuli war früher ein richtig süßes, kleines Mädchen. Ich konnte mir überhaupt nicht vorstellen, dass sie im Verein kickt“, sagte Gabi Gwinn.

Mit 16 ging Giulia Gwinn ins Internat des SC Freiburg, 2019 wechselte sie zum FC Bayern. Bei der WM in Frankreich wurde sie damals zur „Besten jungen Spielerin“ gewählt. 2020 erlitt Gwinn einen Kreuzbandriss, ein großer Einschnitt in ihrer Karriere.

„Mit den drei Jahren und der Verletzung habe ich wichtige Schritte in meiner Entwicklung gemacht. Daran bin ich gewachsen“, sagte sie. „Ich kann der Mannschaft jetzt eine gewisse Sicherheit geben, aber in diese Rolle musste ich nach der Verletzung erst reinfinden.“

„Social Media ist eine super Nebensache“

Jetzt ist Gwinn fester Bestandteil jener Abwehr, die bei der EM noch kein einziges Tor kassiert hat. Eine „richtige gute Kette“ habe sie hinter sich, lobte die defensive Mittelfeldspielerin Lena Oberdorf nach dem 2:0-Viertelfinal-Sieg gegen Österreich.

Neben Gwinn gehören noch ihre bisherige Bayern-Clubkollegin Marina Hegering (künftig VfL Wolfsburg) sowie Kathrin Hendrich und Felicitas Rauch (ebenfalls vom deutschen Meister) dazu.

Fragen nach ihrer Popularität bei Instagram beantwortet Gwinn bei der EM längst routiniert. „Social Media ist eine super Nebensache, die Anerkennung ist schön und die Weltmeisterschaft war ein Dosenöffner dafür. Mit dem Fokus will man aber beim Fußball bleiben“, sagte sie. „Trotzdem ist die Reichweite schön und man kann sie für bestimmte Dinge nutzen. Ich glaube, im Frauenfußball ist es eine gute Sache, sich etwas dazu zu verdienen, aber es ist bei mir eine Nebensache.“

Selbst ihr Lebensgefährte ist mittlerweile in den Fokus gerückt: Constantin Frommann (zuletzt SV Meppen) ist Fußball-Torwart. „Gwinn-Freund sucht neuen Job“, titelte „Bild“.

Dass Ersatztorhüterin Almuth Schult Gwinn mal als „unsere Hübscheste“ bezeichnet hat, wird sie so schnell nicht los. „Die Sprüche, dass ich die Hübscheste bin, kommen noch heute im Mannschaftskreis. Es gibt ja deutlich schlimmere Bezeichnungen oder Spitznamen. Dann bin ich doch gern die Hübscheste“, sagte sie gelassen. (dpa)

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