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Das war's. Mit Mona Barthel schied die letzte deutsche Spielerin am Mittwoch aus.

© Paul Crock/AFP

Australian Open ohne deutsche Spielerinnen: Die Zukunft beim DTB wird immer trüber

In Runde zwei von Melbourne sind alle deutschen Tennisspielerinnen raus. Die Lücke hinter Kerber & Co. wird immer größer. Ein Kommentar.

Es ist ein Absturz im deutschen Profitennis. Die Australian Open finden schon ab Runde drei ohne deutsche Spielerinnen statt. Mona Barthel hatte als einzige von vier Starterinnen die zweite Runde bei den Australian Open erreicht und ist seit Donnerstag nach einer Zwei-Satz-Niederlage gegen Karolina Muchova nun auch arbeitslos im Einzelwettbewerb von Melbourne. Ihr Ausscheiden bedeutet das schlechteste Abschneiden der deutschen Tennisspielerinnen bei einem Grand-Slam-Turnier seit elf Jahren.

Angelique Kerber, Andrea Petkovic und Laura Siegemund sind in Melbourne schon in der ersten Runde gescheitert, bei den Männern ist allein Alexander Zverev in Runde drei. Vier Frauen und fünf deutsche Männer sind ins Turnier gestartet; acht sind schon draußen. Und so bitter das sein mag für den Deutschen Tennis-Bund (DTB) – der Tiefpunkt von Melbourne macht keine Hoffnung auf eine bessere Zukunft.

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Der Verband hat 1,4 Millionen Mitglieder und mit Dietloff von Arnim einen frischgewählten Präsidenten mit viel Schwung und neuen Ideen. Und der DTB hat auch in der Krise bislang nicht nennenswert an Mitglieder*innen verloren – auch wenn die vielen Hobbyspielerinnen und Hobbyspieler in der Pandemie nicht spielen dürfen.

Darin steckt allerdings ein Problem, weil beim Nachwuchs ab 14 Jahren ohnehin eine Lücke klafft. Es ist also damit zu rechnen, dass die Jugend nun aufgrund mangelnder Turnierpraxis nicht besser werden und in ein paar Jahren kaum so schnell Anschluss an die erfahrenen Profis der Tour finden kann.

Das betrifft zwar auch andere Nationen, allerdings haben viele von denen in dem Segment U-30 mehr zu bieten als die Deutschen. Kerber, Petkovic (beide 33 Jahre alt), Siegemund (32) und Barthel (30) zählen zur Oldie-Fraktion. Bleibt also allein aus deutscher Sicht bei den Männern die Hoffnung auf viele gute Jahre von Alexander Zverev, erst 23 Jahre alt. Und natürlich die Hoffnung, dass das Virus möglichst ein Ass um die Ohren gehauen bekommt. Es würde nicht nur dem deutschen Tennisnachwuchs helfen.

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