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So kann's weitergehen. Christ Koumadje (rechts) und Johannes Thiemann freuen sich über einen Start nach Maß.

© IMAGO/Eibner

114:89 im ersten Viertelfinale gegen Bamberg: Alba Berlin startet mit Offensivspektakel in die Play-offs

Im ersten Viertelfinale setzt der Titelverteidiger ein deutliches Zeichen und gewinnt das zwölfte Spiel in Serie. Schon am Sonntag geht es weiter.

Maodo Lo hatte am Freitagabend richtig Lust auf Basketball und das ist für den Gegner nie eine gute Nachricht. Kurz vor der Halbzeit bekam der Spielmacher von Alba Berlin den Ball nach einem Block von Christ Koumadje im Fastbreak, schob ihn unter den Ahs und Ohs des Publikums durch die Beine seines Gegenspielers und legte ihn locker in den Korb. Seine Mannschaft führte zu diesem Zeitpunkt bereits deutlich und insbesondere das zweite Viertel war eine einzige Demonstration der Berliner Offensivpower. „Beide Teams haben einen extrem hohen Rhythmus gespielt, aber es hat sich abgezeichnet, dass wir sie aus dem Konzept bringen können, wenn wir früh attackieren“, sagte Albas Jonas Mattisseck.

61 Punkte erzielte Alba in der ersten Hälfte und setzte schon im ersten Spiel der Play-offs ein deutliches Zeichen in Richtung Konkurrenz. Das 114:89 (25:20, 36:25, 31:30, 22:14) gegen Bamberg vor 5765 Zuschauern in der Arena am Ostbahnhof war bereits der zwölfte Sieg in Folge. In der Viertelfinalserie nach dem Modus „Best of Five“ führen die Berliner nun 1:0. Das zweite Spiel findet am Sonntag (18 Uhr, Max-Schmeling-Halle) erneut in Berlin statt.

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Alba war als klarer Favorit in die erste Play-off-Runde gestartet, Trainer Israel Gonzalez hatte aber durchaus ein paar Sorgenfalten auf der Stirn. Zusätzlich zu den Langzeitverletzten Marcus Eriksson und Tim Schneider fiel Center Ben Lammers kurzfristig aufgrund muskulärer Probleme aus. Dafür stand der 18 Jahre alte Elias Rapieque erstmals im Kader der Profis. Luke Sikma und Christ Koumadje waren angeschlagen, konnten aber mitwirken.

Doch davon ließen sich die Berliner nach einer ganz kurzen Findungsphase nicht beeinflussen. Alba fand in den gewohnten Rhythmus und traf in einem sehr schnellen Spiel hochprozentig. Nach einem ausgeglichenen ersten Viertel legten die Gastgeber zu Beginn der zweiten zehn Minuten einen Zwischensprint hin. Tamir Blatt traf aus der Distanz, Malte Delow legte zwei schnelle Dreier nach und plötzlich war Albas Vorsprung zweistellig.

Bamberg konnte nur offensiv einigermaßen mithalten, war defensiv aber komplett überfordert

Bamberg machte es im eigenen Angriff zwar nicht schlecht, hatte dem Berliner Offensivdrang und der hohen Geschwindigkeit aber nichts entgegenzusetzen. Alba spielte sich nun in einen echten Rausch. Johannes Thiemann traf zwischenzeitlich von außen wie Eriksson in seinen besten Zeiten und hatte noch in der ersten Hälfte bereits 15 Punkte auf dem Konto. Doch es waren keine individuellen Heldentaten, die Alba klar in Führung brachten.

Die Mannschaft kombinierte wie aus einem Guss und eine besonders schöne Kombination über Lo und Jaleen Smith schloss Koumadje mit einem Dunk ab – das Berliner Publikum johlte und die hilflosen Bamberger nahmen die nächste Auszeit. Wenig später war es erneut der Center aus dem Tschad, der die erste Hälfte krachend beendete. Alba ging wie schon in den vergangenen Spielen mit einem sehr deutlichen Vorsprung in die Kabine.

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Allerdings zeigte sich danach, dass zwischen Hauptrunde und Play-offs durchaus ein Unterschied besteht. Die Franken waren keinesfalls gewillt, sich kampflos in ihr Schicksal zu ergeben. Die Gäste trugen ihren Teil zu einem unheimlich unterhaltsamen Schlagabtausch bei und der ehemalige Alba-Profi Kenneth Ogbe sorgte mit einem Alley-oop-Dunk für eines der Highlights. „Beide Teams sind sehr viel gerannt, in der Defense gab es sicher einige Fehler. So ein Spiel war in den Play-offs nicht zu erwarten“, sagte Mattisseck.

Bamberg verkürzte den Rückstand zwischenzeitlich bis auf 13 Punkte, sodass sich Gonzalez zu einer Auszeit gezwungen sah. Das half seinem Team, das die Partie danach wieder besser in den Griff bekam. Nach einem weiteren kurzen Berliner Lauf war das letzte Viertel dann nicht mehr viel mehr als ein nettes Schaulaufen vor Publikum und kurz vor Schluss verhalf Albas Trainer mit Rapieque einem weiteren jungen Talent aus dem eigenen Nachwuchs zum Profidebüt.

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