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Andrew Cuomo ist Gouverneur von New York.

© Mary Altaffer/Pool via REUTERS/File Photo

Update

US-Gouverneur soll ihr an die Brust gefasst haben: Mitarbeiterin reicht Strafanzeige gegen Cuomo ein

Eine Untersuchung hat ergeben, dass New Yorks Gouverneur Frauen sexuell belästigt hat. Cuomo drohen strafrechtliche Konsequenzen – seine Anwälte wehren sich.

Nachdem eine offizielle Untersuchung Andrew Cuomo der sexuellen Belästigung mehrerer Frauen für schuldig befunden hat, drohen dem Gouverneur von New York nun auch strafrechtliche Konsequenzen.

Mindestens drei regionale Staatsanwaltschaften im Bundesstaat New York, in Manhattan, Westchester County und Albany County, beantragten nach Angaben vom Mittwoch bei Generalstaatsanwältin Letitia James Beweismaterialien zur Prüfung.

Wie die "New York Times" berichtet, hat außerdem eine Mitarbeiterin von Cuomo Strafanzeige eingereicht. Die Frau, die namentlich nicht genannt werden will, beschuldigt den Gouverneur sie 2019 auf eine Art und Weise geküsst und umarmt zu haben, die sie als unangenehm empfand. Im November vergangenen Jahres soll er ihr dann unter die Bluse gegriffen und an die Brust gefasst haben, so die Ermittler. Sie habe den Vorfall zunächst nicht gemeldet - aus Angst ihren Job zu verlieren, heißt es in dem Bericht.

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Der Vorsitzende des Repräsentantenhauses von New York, Carl Heastie, ein rasches Amtsenthebungsverfahren gegen Cuomo angekündigt. Bis das losgehen könnte, dürfte es nach Einschätzungen von Experten aber noch mehrere Wochen dauern.

Zuvor war eine von Generalstaatsanwältin James geleitete Untersuchung zu dem Ergebnis gekommen, dass Cuomo frühere und derzeitige Mitarbeiterinnen der Behörden des Bundesstaats sexuell belästigt hat. Unter anderem habe es ungewollte Berührungen, Küsse, Umarmungen und unangebrachte Kommentare gegeben.

Außerdem habe der seit 2011 amtierende Gouverneur eine für Frauen „feindliche Arbeitsatmosphäre“ und ein „Klima der Angst“ geschaffen, hieß es in dem am Dienstag veröffentlichten 168 Seiten langen Untersuchungsbericht.

Zahlreiche prominente Politiker beider Parteien hatten daraufhin Cuomos Rücktritt gefordert - bis hin zu US-Präsident Joe Biden. Cuomo wies die Vorwürfe per Videobotschaft zurück und thematisierte einen Rücktritt zunächst nicht.

Dafür haben Cuomos drei Anwälte nun in seinem Auftrag Verfahrensfehler und Voreingenommenheit beklagt. „Es gab in diesem Fall keine für alles aufgeschlossene Faktensuche“, sagte Anwältin Rita Glavin bei einer Pressekonferenz am Freitag. „Diese Untersuchung wurde so durchgeführt, dass eine vorher bestimmte Sichtweise unterstützt wurde.“ Es sei nicht um die Suche nach der Wahrheit gegangen - „die Ermittler waren Strafverfolger, Richter und Geschworene in einem“.

Zudem hätten der Gouverneur und andere Beteiligte vorab keinerlei Benachrichtigung darüber gekommen, dass der Untersuchungsbericht fertig sei, wann er veröffentlicht werde und was darin stehe - und somit auch keinerlei Möglichkeit zu Reaktion oder Rechtfertigung bekommen, beklagte Glavin. Die Transkripte des Beweismaterials lägen immer noch nicht vor, sagte Anwalt Paul Fishman. „Das ist ein Problem.“ (Tsp/dpa)

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