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Der Präsident der Ukraine spricht während einer Pressekonferenz mit dem guatemaltekischen Präsidenten Giammattei nach ihrem Treffen in Kiew.

© Efrem Lukatsky/AP/dpa

„Umso weniger Leute wird die russische Armee töten“: Selenskyj fordert Bevölkerung zum Verlassen der Region Donezk auf

Die ukrainische Regierung kündigt eine Räumung der Region im Osten an. Die Menschen würden hierfür eine Entschädigung bekommen.

Präsident Wolodymyr Selenskyj hat die Bewohner der Region Donezk aufgefordert, das Gebiet im Osten der Ukraine zu verlassen. „Bitte, evakuieren Sie“, sagte er am Samstagabend in einer Videoansprache. „In dieser Phase des Krieges ist der Terror eine der Hauptwaffen Russlands.“ Der Sonntag ist der 158. Tag des Krieges.

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Im Donbass sind Hunderttausende Menschen, Zehntausende Kinder, viele lehnen es ab zu gehen“, sagte Selenskyj weiter. Er appellierte eindringlich an die Bewohner des Donbass, diese Entscheidung zu treffen. „Glauben Sie mir“, sagte er in flehendem Ton. „Je mehr Menschen aus dem Donezker Gebiet gehen, desto weniger Leute kann die russische Armee töten.“

Vize-Ministerpräsidentin Iryna Wereschtschuk hatte zuvor die Zwangsevakuierung der gesamten Bevölkerung der Region Donezk angekündigt. Die Menschen müssten sich vor der Heizsaison in Sicherheit bringen, da die Gasnetze zerstört seien, sagte Wereschtschuk im ukrainischen Fernsehen.

Noch seien allerdings tausende Zivilisten, darunter Kinder, in dem schwer umkämpften Gebiet, sagte Selenskyj. Die örtlichen Behörden würden bei der Evakuierung helfen und die Bewohner würden für das Verlassen der Region eine Entschädigung erhalten, versprach er.

Präsident bittet um Überzeugungsarbeit

„Es muss getan werden“, sagte Selenskyj. Andere Ukrainer müssten in der Sache Überzeugungsarbeit leisten. „Wenn Sie die Möglichkeit haben, sprechen Sie bitte mit denen, die noch in den Kampfgebieten im Donbass leben“, sagte Selenskyi. „Bitte überzeugen Sie sie davon, dass es notwendig ist, zu gehen.“

„Wir sind nicht Russland. Wir werden alles tun, um so viele Menschenleben wie möglich zu retten und den russischen Terror so weit wie möglich einzuschränken.“

Unmittelbar vor Beginn des russischen Angriffskriegs am 24. Februar hatte der russische Staatschef Wladimir Putin die Unabhängigkeit der beiden selbsternannten Volksrepubliken Donezk und Luhansk im Osten der Ukraine anerkannt. Dort kämpfen pro-russische Separatisten bereits seit 2014 gegen ukrainische Streitkräfte. (AFP, Reuters, dpa)

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