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Ukrainische Soldaten der Aufklärungsgruppe "Fireflies" fahren mit einem Pickup an der Frontlinie in der Region Mykolajiw.

© Evgeniy Maloletka/AP/dpa

Ukraine-Invasion Tag 166: Die dritte Phase des Krieges hat begonnen

Lageeinschätzung eines Ex-US-Generals, kritische Lage in Europas größtem AKW, Selenskyjs Berater im Interview. Der Überblick am Abend.

Experten sehen aktuell den Beginn der dritten Phase des Krieges in der Ukraine. Kiew bestimmt nun wieder, wie und wo gekämpft wird. Im Donbass - in der zweiten Phase - diktierte Russland den Fortgang und den Ort der Schlacht. Die erste Phase war vor allem vom Kampf um Kiew geprägt. 

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Was in dieser dritten Phase militärisch wichtig wird, hat der ehemalige US-General Mark Hertling jetzt in einem lesenswerten Beitrag auf Twitter beschrieben.

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Vier Punkte sind dabei zentral: 

  • Kiew muss die Freiwilligen- und Partisanenverbände - viele zehntausend Männer und Frauen - in die professionelle Armee integrieren. Für komplexe militärische Operationen wie eine Offensive ist ein hoher Ausbildungs- und Trainingsgrad der Einheiten erforderlich. 
  • Kiew muss für die Offensive das Gefecht der verbundenen Waffen einsetzen; heißt Infanterie, Panzer, Artillerie, die Luftwaffe und vieles mehr eng aufeinander abgestimmt vorrücken lassen. Etwas, das in diesem Krieg bisher nicht zur Anwendung kam. 
  • Kiew muss noch mehr Partisanenaktivitäten in den besetzten Gebieten forcieren. 
  • Kiew muss seine Logistik von der Verteidigung auf eine Offensive umstellen. 

Kann die Ukraine all das umsetzen? Einfach wird es nicht, schreibt Hertling. Aber er hält es für möglich, wenn auch nicht sofort. Angesichts dieser Einschätzung ist es vielleicht nicht verwunderlich, dass die Ukraine ihre Offensive immer noch nicht gestartet hat. 

DIE WICHTIGSTEN NACHRICHTEN DES TAGES IM ÜBERBLICK

  • Die belarussische Oppositionsführerin Swetlana Tichanowskaja rechnet mit starkem Widerstand gegen eine mögliche volle Teilnahme ihres Landes an Russlands Krieg gegen die Ukraine. „Unsere Partisanenbewegung wird das sabotieren. Es werden Befehle verweigert werden. Oder die belarussischen Soldaten ergeben sich dort gleich“, sagte die Politikerin der Deutschen Presse-Agentur.[Alle aktuellen Nachrichten zum russischen Angriff auf die Ukraine bekommen Sie mit der Tagesspiegel-App live auf ihr Handy. Hier für Apple- und Android-Geräte herunterladen.]

HINTERGRUND UND ANALYSE

1. Interview mit Selenskyjs Berater: „Natürlich wollen wir auch die Krim zurückerobern“

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