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Beschädigte Wohngebäude in Lyssytschansk in der Region Luhansk

© Militärverwaltung der Region Luhansk/AP/dpa

Tag 129 der Invasion: Moskau erreicht erstes Etappenziel in der Ukraine

Gesamte Region Luhansk unter russischer Kontrolle, TikTok sperrt Melnyk-Aussage, ukrainische Flagge weht wieder über Schlangeninsel. Der Überblick am Abend.

Am Wochenende hat Moskau ein erstes Etappenziel in diesem Krieg erreicht: die gesamte Region Luhansk unter seine Kontrolle zu bringen. Tatsächlich ist es die erste Region in der Ukraine, die Russland oder pro-russiche Truppen vollständig kontrollieren. 

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Worin sich Experten einig sind: Wichtiger noch als der (vergleichweise kleine) Gebietsgewinn ist der Zustand der Truppen nach dieser Schlacht. Für ihren Erfolg hat die russische Armee einen horrenden Preis bezahlt. Hohe Opferzahlen unter den Soldaten, vergleichsweise hohe Verluste beim Material. Allerdings hat auch die Ukraine empfindliche Verluste hinnehmen müssen bei dem Versuch, den russischen Vormarsch so stark wie möglich auszubremsen. Eine detaillierte Analyse der Schlacht um Luhansk und ihre möglichen Folgen finden Sie weiter unten bei den Leseempfehlungen. 

Dass der Donbass derzeit die meiste Aufmerksamkeit in der Berichterstattung bekommt, ist bei der Heftigkeit der Kämpfe dort verständlich. Die anderen Schauplätze des Krieges sollten dabei aber nicht vergessen werden. Und da hatten die Ukrainer in den vergangenen Tagen durchaus kleinere Erfolge zu vermelden.

So waren sie in der Lage, zwei russische Züge mit Nachschub zu zerstören, die von der Krim in die besetzten Gebiete der Südukraine fuhren. Auch hier haben westliche Waffensysteme eine Rolle gespielt, denn die Route befindet sich weit hinter der Front. Zudem soll Russland rund 50 Panzer aus der Nähe von Saporischschja an die Front nahe Cherson verlegt haben. Anscheinend bauen die Ukrainer dort so viel Druck auf, zerstören so viel Material, dass Nachschub nötig ist. Dafür sind die russischen Befehlshaber offensichtlich sogar bereit, einen anderen Frontabschnitt zu schwächen. 

  • Bundesaußenministerin Annalena Baerbock nimmt am Donnerstag und Freitag am Treffen der Ressortchefs der G20-Staaten in Indonesien teil. Zu dem Kreis gehört auch Russland, Außenminister Sergej Lawrow wird zu dem Treffen erwartet. Ein Treffen Baerbocks mit Lawrow stehe angesichts des russischen Angriffskriegs in der Ukraine aber "nicht zur Debatte", sagte ein Sprecher des Auswärtigen Amts.

HINTERGRUND UND ANALYSE

1. Zehn Wochen im „Fleischwolf“: Eine Rekonstruktion der Schlacht um Luhansk
Durch den ukrainischen Rückzug aus Lyssytschansk hat Russland nun die gesamte Region Luhansk erobert. Die Schlacht könnte den Kriegsverlauf nachhaltig beeinflussen.

2. Suche nach Lösungen im Ukraine-Krieg: Je früher Verhandlungen beginnen, umso mehr Leben werden gerettet
In einem Appell haben deutsche Intellektuelle einen Waffenstillstand in der Ukraine gefordert – und Kritik geerntet. Um die Schuldfrage geht es darin aber nicht. Ein Gastbeitrag.

3. Wie die Russland-Sanktionen umgesetzt werden: Die Jagd nach dem Vermögen von Putins Getreuen
Behörden müssen Konten, Immobilien und Jachten von Unterstützern Wladimir Putins aufspüren. In Bayern ging den Ermittlern ein russischer Politiker ins Netz. Eine Spurensuche.

4. Opferfotografien aus dem Ukraine-Krieg: „Im Grunde genommen ist das Propaganda“
Im Internet werden unzählige Bilder aus dem Krieg geteilt – auch vom ukrainischen Verteidigungsministerium. Ein Experte erklärt, was das mit uns macht.

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