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In Niedersachsen sollen die Außengastronomien schon am kommenden Montag wieder öffnen.

© dpa/Oliver Dietze

Update

Inzidenzen sinken bundesweit: Diese Öffnungsschritte planen die Länder jetzt

In einigen deutschen Bundesländern sollen touristische Reisen trotz Corona bald wieder möglich sein. Auch für die Außengastronomie gibt es Pläne. Ein Überblick.

Die Bundesnotbremse scheint zu wirken, die Zahlen sinken: Rund jeder vierte Landkreis in Deutschland vermeldet inzwischen Inzidenzen unter 100. Zudem nimmt das Impftempo deutlich an Fahrt auf. Für vollständig Geimpfte gibt es voraussichtlich schon ab dem Wochenende bundesweit mehr Freiheiten. Das lässt die Hoffnungen auf Lockerungen und einen Sommer mit Urlaubsreisen auch innerhalb Deutschlands wachsen.

In Schleswig-Holstein läuft bereits ein Modellprojekt, am Wochenende trudelten nach rund sechs Monaten Pause die ersten Touristen an der Nordseeküste ein. Wer in der Modellregion Nordfriesland Urlaub machen will, muss bei seiner Anreise einen negativen Corona-Test vorlegen. Dieser darf nicht älter sein als 48 Stunden. Wer in einem Restaurant essen gehen möchte, muss vor höchstens 24 Stunden negativ getestet worden sein. Dazu wurden im ganzen Kreis weitere Schnelltest-Zentren errichtet.

Einen Vorstoß in Sachen Tourismus machte jetzt auch Bayern: Ministerpräsident Markus Söder verkündete am Dienstag, dass in Regionen mit niedriger Inzidenz schon ab Beginn der Pfingstferien am 21. Mai wieder Urlaub möglich sein soll. So sollen in Kreisen und kreisfreien Städten mit einer stabilen Sieben-Tage-Inzidenz von unter 100 Hotels, Ferienwohnungen und Campingplätze wieder öffnen dürfen.

Niedersachsen kündigt ebenfalls weitreichende Lockerungen ab kommenden Montag an. Ministerpräsident Stephan Weil betonte in einer Pressekonferenz, dass die Entwicklung der Infektionszahlen in Niedersachsen aktuell sehr positiv sei und es nun gelte, eine gute Balance zwischen mehr Freiheiten und Möglichkeiten, sowie der gebotenen Vorsicht und verschiedenen Sicherheitsmaßnahmen zu finden. Die Inzidenz in Niedersachsen war Anfang der Woche wieder unter 100 gefallen.

„Balance zwischen Freiheiten und Vorsicht“

Die Landesregierung beschloss, dass ab 10. Mai in Landkreisen und Städten nach fünf Tagen mit einer Sieben-Tage-Inzidenz unter 100 wieder Handel, Außengastronomie und Tourismus öffnen können. Zudem sollen dort Kulturveranstaltungen im Freien möglich sein. Allerdings werden gleichzeitig die Testpflichten ausgeweitet.

Die Beherbergung von Touristen ist vorerst jedoch nur für Gäste aus Niedersachsen erlaubt. Nachdem Restaurants und Lokale nun ihre Außengastronomie wieder öffnen dürfen, soll etwa zwei Wochen später dann auch die Innengastronomie folgen.

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Der Senat in Berlin prüft eine Öffnung der Außengastronomie für den Fall, dass die Sieben-Tage-Inzidenz stabil unter die Marke von 100 fällt. Der Regierende Bürgermeister Michael Müller (SPD) sagte am Dienstag, der Senat bereite entsprechende Schritte vor und werde in der Sitzung am kommenden Dienstag darüber beraten. Berlin werde sich dabei mit Brandenburg abstimmen, das eine Öffnung zu Pfingsten in Aussicht gestellt hatte.

Bei stabilen Inzidenzwerten unter 100 sollen künftig in Thüringen Besuche im Biergarten und bestimmte Formen des Tourismus wieder möglich sein. Eine entsprechende Verordnung wird am Donnerstag in Kraft treten, das erklärte Gesundheitsministerin Heike Werner (Linke) nach einer Kabinettssitzung am Dienstag. Sie sehe automatische Öffnungsschritte unter anderem im Bereich der Außengastronomie, Camping, der Buchung von Ferienhäusern und der körpernahen Dienstleistungen vor.

„Zusätzlich können die Gebietskörperschaften weitere Regelungen treffen, entsprechend des Stufenplanes“, sagte Werner. In Thüringen erreichte am Dienstag kein Landkreis und keine kreisfreie Stadt eine Inzidenz von unter 100. Landesweit lag die Sieben-Tage-Inzidenz bei 217 – und damit in Deutschland am höchsten.

Hoffnung auf geöffnete Biergärten oder Hotelbereiche in den Pfingstferien in weniger belasteten Regionen macht auch der Ministerpräsident von Baden-Württemberg, Winfried Kretschmann. Er könne sich vorstellen, dass dies an Pfingsten in Städten und Kreisen möglich sei, in denen Corona-Infektionszahlen an mehreren aufeinanderfolgenden Tagen niedrig seien.

Tourismus in Mecklenburg-Vorpommern bleib untersagt

„Im Freien ist das Ansteckungsrisiko geringer. Wenn man das noch mal verbindet mit einer entsprechenden Teststrategie, mit der Vorlage des Impfausweises, wenn man voll geimpft ist, dann kann man da schon Schritte in diese Richtung machen“, sagte er am Dienstag in Stuttgart.

Mecklenburg-Vorpommern erlaubt zwar vollständig geimpften Tagesausflüglern und Zweitwohnungsbesitzern aus anderen Bundesländern wieder die Einreise, touristische Übernachtungen etwa in Hotels, Pensionen, Ferienwohnungen oder auf Campingplätzen bleiben aber weiterhin untersagt.

In Sachsen sind die Öffnung der Außengastronomie und Lockerungen für die Tourismusbranche unter Auflagen geplant, wenn die 7-Tage-Inzidenz in einer Region fünf Tage lang unter 100 liegt. Auf Campingplätzen und in Ferienwohnungen soll dann wieder Urlaub möglich sein, ab einer Inzidenz unter 50 auch in Pensionen und Hotels. (mit Agenturen)

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