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Bernhard Blaszkiewitz ist noch bis zum Ende des Jahres Chef von Tierpark und Zoo.

© dpa

Umzug ins Schloss Friedrichsfelde: Zoo-Mitarbeiter werfen Blaszkiewitz Großmannssucht vor

Kurz vor dem Ende der Ära Blaszkiewitz wehren sich Mitarbeiter gegen den Umzug der Verwaltung ins Schloss Friedrichsfelde. Annette Kögel kommentiert den späten Widerstand gegen den Tierparkchef.

Einen Burggraben hat das Schloss Friedrichsfelde nicht – aber wenn es den gäbe, wäre die Klappbrücke hochgezogen. Kurz vor Ende der hochherrschaftlichen Ära Dr. Bernhard Blaszkiewitz als Direktor von Zoo und Tierpark ziehen Teile seiner Gefolgschaft gegen den neuen Schlossherrn zu Felde – weil nun Wissenschaftler, Kuratoren, Personalabteilung, Bibliothekar, Archivar und der Direktor flugs ihre Akten in Futter- und Bananenkisten packen. In dieser Woche verlassen sie das Verwaltungsgebäude am Tierpark, an dem man prima erklären kann, wie die DDR aussah. Die neue Residenz ist das für 3,5 Millionen Euro auch energetisch modernisierte Schloss von 1685.

Betriebsrat und Förderverein werfen Blaszkiewitz Großmannssucht vor

Betriebsrat und Förderverein mögen an Napoleon erinnert worden sein, der auch schon hier lustwandelte. Jedenfalls werfen beide, unterstützt vom CDU-Tierschutzexperten Alexander Herrmann, dem Noch-Chef Großherrensucht vor. Sie führe zu Einbußen von 170 000 Euro im Jahr. Ein sonst meist leerstehender Salon sei nun tabu, wie auch Garderobe, Toilette und Küche. Damit sind Veranstaltungen auch von Prominenten zugunsten des Tierparks passé.

Man streitet sich nun vor Gericht um den vom Senat abgenickten Umzug, eine einstweilige Verfügung soll erwirkt werden. Mal sehen, was es den Steuerzahler kostet, wenn der neue Herr der Tiere, Andreas Knieriem, womöglich wieder auszieht. Allein: Den öffentlichen demonstrativen Widerstand hätten die Mitarbeiter schon früher wagen sollen.

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